Publikationen / Ergebnisse
(Deutsch)
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In Druckluftanlagen stecken rentable Möglichkeiten zur Einsparung von Energie. Für Gewerbebetriebe wie Schreinereien sind aber die eingesparten Stromkosten kleiner als die kosten für eine Systemoptimierung durch externe Fachleute. Zur Realisierung der Energiesparmöglichkeiten ist mit einfachen Beispielen eine praktische Anleitung für die Selbsthilfe zu gegeben. Folgende Massnahmen werden ausprobiert:- Ausschalten der Drucklufterzeugung und des Verteilnetzes ausserhalb der Arbeitszeit zum Beispiel mit einer Schaltuhr- Optimierung des Druckniveaus für das Ein- und Ausschalten der Kompressoren und der Nachlaufzeit bei Schraubenkompressoren- Einfache Kontrolle der Kompressorleistung und der Zusatzeinrichtungen wie Kältetrockner, Filter und Druckluftbehälter- Optimierung der Luftversorgung im Kompressorraum und Möglichkeiten der Abwärmenutzung- Optimierung an den Maschinen und Arbeitsplätzen (Stopfen von Lecks, Einstellungen an der Steuerung, Wartung der Aggregate, Absperrventile Mitarbeiterinstruktion)Aufwand und Ertrag der einzelnen Optimierungsschritte werden untersucht und beurteilt. In der Anleitung sollen nur noch die wirklich erfolgreichen Massnahmen zur Druckluftoptimierung in Schreinereien beschrieben werden.
Auftragnehmer/Contractant/Contraente/Contractor: Gloor Engineering
Autorschaft/Auteurs/Autori/Authors: Gloor,Rolf
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Schlussbericht
(Deutsch)
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Druckluftoptimierung in der SchweizIn der Schweiz verbrauchen 150?000 Druckluftanlagen im Jahr rund 750 GWh Elektrizität, was 1.5% des nationalen Stromverbrauchs ausmacht. In Industrie- und Gewerbebetrieben beanspruchen Druckluftanlagen bis zu 25% des betrieblichen Strom-ver-brauchs. Pneu-matische Prozesse haben aber einen schlechten Gesamtwirkungsgrad, was wirtschaftliche Energie-sparmöglichkeiten zwischen 5% und 50% ermöglicht. In der Schweiz könnten mit energie-effizienten Druckluftanlagen theoretisch 300 GWh, praktisch 100 GWh Strom pro Jahr (0.2% des nationalen Stromverbrauchs) ein-gespart werden. Tendenziell kann festgestellt werden, dass grössere Druckluftanlagen einen überproportionalen Stromverbrauch aufweisen aber auch grössere und wirtschaftlichere Energiesparmöglichkeiten bieten. Die etwa 10'000 grösseren Druckluftanlagen (ab 15 kW Kompressorleistung) ver-brauchen rund 80% des Druckluftstromes. Mit jährlichen Stromkosten für Druckluft von über 5000 Franken sind für die Betreiber dieser Anlagen Energiesparmassnahmen interessant. Ein Druckluftspezialist kann vor Ort entsprechende Optimierungen vornehmen. Bei den übrigen kleinen Anlagen sind Sparbemühungen weniger wirtschaftlich. Standardisierte Mass-nahmen mit Hilfe einer einfachen Checkliste könnte hier der Anwender selber durchführen.Beispiel für die Druckluftoptimierung in einer Schreinerei. Eine moderne Schreinerei für Küchenmöbel mit 20 Mitarbeiter verbraucht rund 140'000 kWh Elektrizität pro Jahr, wobei die Druck-luft-anlage 10% des Strom-ver-brauchs beanspruchte. Die Druckverbraucher bestehen aus 5 automatischen Maschinen (40%), diversen Handgeräten (40%) und Lecks (20%). Die Druck-lufterzeugung erfolgt zu 90% durch einen 5.5 kW Schraubenkompressor und zu 10% mit einem 5.5 kW Kolben-kom-pressor. Ohne die vorhandene Schaltuhr, welche die Druckluft-anla-ge ausserhalb der Arbeitszeit ausschaltet, läge der Stromverbrauch um 25'000 kWh pro Jahr höher. Durch die Optimierung am Schraubenkompressor (Betriebsart Start-Stop, Redu-zie-rung des Druckniveaus, Reduzierung der Nachlaufzeit, Wartung) konnte der Strom-ver-brauch auf 8'400 kWh/a gesenkt werden, was einer Einsparung von 40% entspricht.Beispiel für die Druckluftoptimierung in einer Weberei. Eine Baumwoll-Weberei mit 121 Web-maschinen verbrauchte mit einem neuen 30 kW Schraubenkompressor rund 180'000 kWh Elektri-zi-tät pro Jahr. Eine Lastanalyse ergab eine etwa konstante Leistungsaufnahme von Sonn-tag-abend bis Samstagmittag von 28 kW. Am arbeitsfreien Sonntag war die Druck-luft-an-lage abgeschal-tet. Versuchsweise wurde der Kompressor am Sonntag betrieben, die Leistungs-aufnahme betrug 22 kW. Im Websaal hörte man bei stillstehenden Maschinen an vielen Druckluftanschlüssen entweichende Luft, welche aus kaputtgerüttelten Armaturen ausdrang. Im üblichen Betriebsablauf wurden diese Lecks wegen den lauten Maschinengeräuschen nicht bemerkt. Die Reparatur der Druckluftanschlüsse reduziert den Stromverbrauch der Druckluftanlage um 70% und zahlt sich innert wenigen Monaten aus.12. Februar 2002, Rolf Gloor, Sufers
Auftragnehmer/Contractant/Contraente/Contractor: Gloor Engineering
Autorschaft/Auteurs/Autori/Authors: Gloor,Rolf
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