Das Projekt „Renaissance der Pressverklebung mit Nägeln oder Klammern“ untersucht die Möglichkeit, im Holzbau Klammern oder Nägel als alternative Verbindungsmittel zur Schraubpressverklebung einzusetzen. Ziel war es, die technische Machbarkeit, die Tragfähigkeit sowie die ökologischen und ökonomischen Potenziale dieser Verbindungsmittel zu analysieren.
Im Fokus standen die Anpresskraft, Ausziehparameter, Kopfdurchziehkräfte und die Qualität der Klebefuge bei verschiedenen Klammer- und Klebstoffkonfigurationen. Die Untersuchungen zeigten, dass Klammern im Vergleich zu Schrauben deutlich geringere Anpresskräfte erzeugen, was die Qualität der Verklebung stark beeinflusst. Die Streuung der Ergebnisse war hoch, was auf die natürliche Variabilität des Werkstoffs Holz zurückzuführen ist.
In Laborversuchen konnten mit bestimmten 1K- und 2K-PUR-Klebstoffen unter optimalen Bedingungen gute Ergebnisse erzielt werden. In praxisnahen Versuchen mit realen Fertigungstoleranzen (z. B. unebene Oberflächen) verschlechterte sich die Verklebungsqualität jedoch deutlich.
Die Studie kommt zum Schluss, dass eine wirtschaftliche und normgerechte Anwendung der Klammerpressverklebung nur unter sehr engen Rahmenbedingungen möglich ist. Eine industrielle Umsetzung erfordert präzise Prozesskontrolle, geeignete Klebstoffe und idealerweise automatisierte Anlagen mit definierter Vorkraft. Für die breite Anwendung wird weiterhin die Schraubpressverklebung empfohlen.