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Forschungsstelle
BLV
Projektnummer
4.24.01
Projekttitel
Querschnittsstudie: Campylobacter Keimzahlbelastung von rohem Geflügelfleisch auf Stufe Detailhandel in der Schweiz

Texte zu diesem Projekt

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Kurzbeschreibung
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Projektziele
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Abstract
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Erfasste Texte


KategorieText
Kurzbeschreibung
(Deutsch)

Die Campylobacteriose ist eine bakterielle Infektionskrankheit, welche durch die Gattung Campy-lobacter spp. verursacht wird. In der Schweiz werden dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) jährlich zwischen 7000 und 8000 Campylobacteriosen gemeldet. Die Erkrankung wird von betroffenen Per-sonen als schwerwiegend empfunden. Rund 15 % der Patientinnen und Patienten werden hospitali-siert. Es wird geschätzt, dass sich die direkten Gesundheitskosten in der Schweiz aufgrund dieser Krankheit auf 25–39 Millionen Franken jährlich belaufen. Obwohl nur in schweren Fällen eine Behandlung mit Antibiotika notwendig wird, ist die sehr hohe Resistenzrate gegenüber einem Antibiotikum, das ein Mittel der Wahl ist, bedenklich.

Campylobacter-Infektionen des Menschen sind überwiegend lebensmittelbedingt. In verschiedenen Fall-Kontroll-Studien ist Geflügelfleisch, insbesondere Hühnerfleisch, als bedeutendste Infektions-quelle identifiziert worden. Die Schweiz hat verschiedene Massnahmen ergriffen, um die Zahl der humanen Campylobacteriosen zu senken. Diese umfassen strategische, operative, regulatorische und kommunikative Massnahmen. Die bisher eingeführten Massnahmen lassen die Inzidenz der Campylobacteriose allerdings noch nicht auf die im mehrjährigen nationalen Kontrollplan (MNKP) vorgesehenen Werte absenken. So bleibt der Anteil der Campylobacter-positiven Mastpoulet-Herden seit 2014 unverändert hoch.

Die Prävalenz von Campylobacter in Mastpouletherden ist bekannt, nicht jedoch die aktuelle Keimbelastung von rohem Geflügelfleisch im Einzelhandel oder in Privathaushalten. Daher ist die Exposition der Bevölkerung gegenüber Campylobacter spp. unbekannt. Eine ähnliche Studie wurde 2011 vom BLV in Zusammenarbeit mit den kantonalen Behörden publiziert (Baumgartner A. und Felleisen R. 2011). Diese Daten widerspiegeln somit die Kontaminationsraten vor der Einführung des Kriteriums der Prozesshygiene in den Schlachtbetrieben. Es ist nicht bekannt, wie sich die Einführung auf die Keimbelastung auf Konsumentenebene ausgewirkt hat. Die Kantone führen keine Untersuchungen von rohem Geflügelfleisch durch, entsprechende Daten sind nicht verfügbar.

Um geeignete Interventionsmassnahmen auf den verschiedenen Ebenen einleiten zu können, ist die Kenntnis der aktuellen Keimbelastung von einheimischem Geflügelfleisch auf Ebene der Konsumentinnen und Konsumenten notwendig. Dies erlaubt eine faktenbasierte Diskussion mit den verschiedenen Anspruchsgruppen. Darüber hinaus ermöglicht eine solche Untersuchungsreihe zu einem späteren Zeitpunkt die Überprüfung der erzielten Wirkung von Interventionsmassnahmen. Die Kenntnis der Keimbelastung von Campylobacter spp. auf Geflügelfleisch erlaubt zudem eine klarere Risikokommunikation. 

Projektziele
(Deutsch)
  1. Prävalenz von Campylobacter spp. auf Geflügelfleisch (tiefgefroren, frisch) bei Importprodukten auf Ebene des Einzelhandels.
  2. Prävalenz von Campylobacter spp. auf Geflügelfleisch (tiefgefroren, frisch) einheimischer Produktion (BTS, Freiland, Bio) auf Ebene des Einzelhandels.
  3. Quantitative Abschätzung der auf Geflügelfleisch vorkommenden Campylobacter-Kontaminationen.
Abstract
(Deutsch)
Zugehörige Dokumente