| Short description (German)
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                    Der Anteil des Holzbaus am Gesamtbauaufkommen hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Das ist und war möglich, weil sich die Qualität der Ausführung fortlaufend erhöht hat und somit zu einer ernsthaften Konkurrenz des Massivbaus geworden ist. Damit der Einsatz von Holz auf diesem hohen Niveau gehalten und allenfalls ausgebaut werden kann, ist es wichtig, dass Bauschäden oder Qualitätsmängel so gering wie möglich gehalten werden. Beim Einsatz von Tannenholz sind vor allem im Fassadenbereich in den letzten Jahren vermehrt Schäden durch holzzerstörende Pilze aufgetreten, welche hinsichtlich ihrer Ursache nicht aufgeklärt werden konnten. Bei der Frage nach holzartspezifischen Faktoren ist wiederholt ein potenzieller Einfluss von Nasskern, welcher bei Tannenholz relativ häufig vorkommt oder Rotstreifigkeit zur Sprache gekommen. Das abgeschlossene Projekt 01.0101.PZ/2018/16 (gefördert durch den WHFF), sowie der hier vorliegende Folgeantrag analysieren die gesamte Verarbeitungskette von Tannenholz (mit und ohne Nasskern oder Rotstreifigkeit) für den Fassadenbereich, um mögliche Ursachen für die durch Blättlingsbefall verursachten Schadensfälle zu ermitteln. Im vorliegenden Teilprojekt wird verstärkt der Einfluss der Oberflächenbehandlung und der bauphysikalischen – konstruktiven Aspekte auf das Fäulnisrisiko von Tannenfassaden untersucht. In den entsprechenden Arbeitspaketen werden Eigenschaften und Parameter der einzelnen Fassadenelemente und Komponenten bestimmt, sowie die Entwicklung von Praxisobjekten dokumentiert und ausgewertet. Mit Abschluss dieses Projekts soll geklärt sein, welche konstruktiven Ausführungen und welche Beschichtungsvarianten einen sicheren Einsatz von Tanne im Fassadenbereich gewährleisten.Die Weisstanne (Abies alba) eignet sich hervorragend für den Holzbau und ist prädestiniert für ästhetisch anspruchsvolle Bauteile, wie z.B. Fassaden. Sie weist im Vergleich zur Fichte eine deutlich geringere Anzahl an Ästen auf und beinhaltet kein Harz. Der wesentliche Nachteil des Tannenholzes ist die relativ hohe biologische Anfälligkeit speziell gegenüber dem Tannenblättling (und anderen Blättlingen) und verschiedenen Schichtpilzen. Wobei hier zu erwähnen ist, dass es keine wissenschaftlichen Belege dafür gibt, die ihr eine geringere Dauerhaftigkeit als der Fichte bescheinigen. Vor diesem Hintergrund sollen Tannenvarianten untersucht und mit Fichte verglichen werden, um allfällige Unterschiede identifizieren und im Kontext einordnen zu können. Basierend auf den im Rahmen dieses Forschungsvorhabens ermittelten Ergebnisse, sollte es möglich sein, Verarbeitungsrichtlinien zu definieren,
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 durch deren Anwendung eine maximale Lebensdauer der Bauteile gewährleistet und somit Schäden an Holzbauten vorgebeugt werden können.
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