Empfehlungen
Die quantitative Prüfung von rund 20 Reduktionsmassnahmen erlaubt nun, qualifizierte Empfehlungen für Bauherrschaften, PlanerInnen, ArchitektInnen und Bauunternehmen abzugeben (Reihenfolge gemäss dem Potenzial):
Vorurteile hinter sich lassen, konkrete Ziele setzen
Es braucht den Mut aller Beteiligten, jetzt konkrete Ziele festzulegen, aktiv zu werden und Verantwortung gegenüber der Umwelt zu übernehmen.
Früh entscheiden und einfordern
Bereits während der strategischen Planungsphase müssen die Entscheidungsträger (Entwickler, Baurechtgeber, Bauherrschaften) klimapositives Bauen einfordern. Je schneller die Entscheide zur Reduktion gefällt sind, desto weniger Kosten entstehen nachrangig.
Suffizienz und effiziente Gestaltung
Weglassen ist die naheliegendste und günstigste Möglichkeit, GTHG einzusparen. Kompakte, funktionelle Grundrisse mit wenig Fläche sollen weitläufigen Grundrissen vorgezogen werden.
Leicht bauen
Geringes Gewicht und sparsame Materialisierung gehen mit Ausnahme bei Dämmstoffen meistens mit THG-Einsparungen einher. Dies gilt für alle Bauweisen, egal ob Massiv-oder Leichtbau.
Bauteile wiederverwenden
Verwendet man Bauteile über die übliche Lebensdauer hinaus, können gegenüber dem Ersatz mit Neuen grosse Mengen an THG-Emissionen eingespart werden.
Biogene oder wenig verarbeitete Baustoffe verwenden
Die Menge an zwischengespeichertem biogenem Kohlenstoff in Gebäuden soll zunehmen. Natürliche Materialien weisen zudem oft einen geringeren CO2-Fussabdruck auf, weil sie weniger stark verarbeitet sind.
Materialien recyclingfähig verbauen
Um Materialkreisläufe zu schliessen, sollen die Materialien sortenrein trennbar und recyclingfähig verbaut werden, während nicht recyclingfähige Bauprodukte und -stoffe vermieden werden sollen.
THG-Intensität der Baustoffe und Bauteile reduzieren
THG-arme Baustoffe sollten immer gegenüber THG-intensiven Baustoffen bevorzugt werden (KBOB-Liste beachten).