Das Centre Suisse d’électronique et de microtechnique (CSEM) mit seinem Hauptstandort in Neuenburg und seinen fünf regionalen Standorten in Alpnach, Bern, Landquart, Allschwil und Zürich wird als Technologiekompetenzzentrum von nationaler Bedeutung eingestuft. Das CSEM wird daher vom Bund in der Periode 2021 bis 2024 mit 128,7 Millionen Franken unterstützt. Das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) hat eine externe Evaluation zur Rolle und Funktion des CSEM in Auftrag gegeben.
Die Evaluation wurde von der Arbeitsgemeinschaft Interface Politikstudien Forschung Beratung AG in Luzern und Lausanne und Ecoplan AG in Bern durchgeführt. Ziel war es, die Konzeption und Wirkungen der Aktivitäten des CSEM zu bewerten. Das Ergebnis lässt sich anhand einer Bewertung der wichtigsten Stärken und Schwächen des CSEM zusammenfassen.
Aus Sicht der Evaluation weist das CSEM folgende zentralen Stärken auf:
– Das CSEM verfügt über eine strategische Ausrichtung, die es im schweizerischen Kontext der Hochschulen sinnvoll positioniert. Das CSEM zeichnet sich durch eine vergleichsweise hohe Praxisorientierung aus, verfügt über Nähe zur Industrie, erlaubt dieser einen niederschwelligen Zugang zu seiner Forschung und weist eine hohe Kontinuität und Professionalität beim Personal aus, was dauerhafte Kooperationen mit Unternehmen fördert. Die verschiedenen Standorte tragen zu diesen Alleinstellungsmerkmalen bei. Sie sind darüber hinaus sinnvoll in die regionalen Massnahmen
der Innovationsförderung eingebettet.
– Die Qualität der Leistungen des CSEM ist hoch. Insbesondere die Zufriedenheit der Kunden bestätigt dies, ebenso der kontinuierlich hohe Anteil an eingeworbenen Drittmitteln aus der Industrie.
– Wo das CSEM seine Kundschaft erreicht, stiftet es einen Nutzen. Dabei spielen die Industrieprojekte mit Abstand die wichtigste Rolle als Instrument des Wissens- und Technologietransfers.
Die Evaluation identifiziert einige zentrale Schwächen des CSEM: Diese sind die Bekanntheit des CSEM ausserhalb des Raumes Neuenburg und der angrenzenden Kantone und die Bekanntheit bei den Mikro- und Kleinunternehmen. Die Wirkung des CSEM lässt sich steigern, wenn es gelingt, das CSEM und seine Leistungen bekannter zu machen. Weitere Optimierungspotenziale sind bei der Zahl der Spin-offs und Start-ups sowie bei der Integration der strategischen Vorgaben in einem zentralen Dokument zu erkennen.
Die Evaluation formuliert fünf Optimierungsvorschläge:
– Optimierungsvorschlag 1: Die allgemeine Bekanntheit des CSEM und die spezifische Bekanntheit der Standorte steigern.
– Optimierungsvorschlag 2: Die Bedeutung der Zielgruppe der kleinen Unternehmen reflektieren.
– Optimierungsvorschlag 3: Ein konsolidiertes Strategiepapier erstellen und die Standortstrategie verdeutlichen.
– Optimierungsvorschlag 4: Die aktuelle Strategie im Bereich Patente und Spin-offs konsequent umsetzen und kommunizieren.
– Optimierungsvorschlag 5: Die Forschungsagenda präzisieren.