In der Schweiz wird die geothermische Energie in grossen Tiefen (über 1000-1500 m unter der Erdoberfläche) direkt genutzt. Es gibt eine Reihe von Konzepten, die auf technischer Ebene entwickelt wurden, um geothermische Energie nutzbar zu machen, für den Fall, dass die natürliche Produktivität für eine wirtschaftlich tragfähige geothermische Versorgung nicht ausreicht. Bei den meisten Konzepten handelt es sich um geothermische Systeme mit geschlossenem Kreislauf, da sie als besonders einfach und sicher gelten. Wir haben die bekannte analytische Lösung von Ramey (1962) verwendet, um die quasi stationäre Temperaturverteilung eines Wärmetauscherfluids zu berechnen, das innerhalb einer Bohrung durch einen geothermischen geschlossenen Kreislauf zirkuliert. Wir haben das Ergebnis mit einem Modul gekoppelt, das Energieumwandlungs- und Kostendaten spezifiziert, um zu einem Cash-Flow-Modell zu gelangen. Mittels dieses Cash-Flow-Modells lassen sich die technischen Einheitskosten für geothermische Wärme und Strom sowie die spezifischen Investitionskosten abschätzen. Wir stellen fest, dass geothermische Wärme und Elektrizität, die von geothermischen Systemen mit geschlossenem Kreislauf geliefert werden, um einen Faktor 10-100 teurer sind als das, was heute auf dem Markt angeboten wird. Einige Konzepte, insbesondere das Eavor- oder das GreenFire-Konzept, sind vielversprechend, haben aber noch einen weiten Weg vor sich, bis sie kommerziell nutzbar sind. Nur durch bahnbrechende Forschung und Innovation, insbesondere bei der Bohrung und Fertigstellung von geothermischen Bohrungen mit geschlossenem Kreislauf, haben solche Konzepte eine Chance, kommerziell lebensfähig zu werden.