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Forschungsstelle
BFE
Projektnummer
45339
Projekttitel
Vorstudie und Vorprojekt KWK Hägler-Mühle, Lausen

Texte zu diesem Projekt

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Schlussbericht
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlussbericht
(Deutsch)
Die Hägler-Mühle in Lausen im Kanton Baselland nutzt seit alters her das Wasser am Gewerbekanal in Lausen (ehehaftes Recht). 1898 wird das Wasser erstmals mit einer Turbine genutzt. Die heutige Turbine aus dem Jahre 1948 produziert seit 1960 elektrischen Strom. Überschüsse werden seit 1989 ins Netz der Elektra BasellandLiestal (EBL) eingespiesen. In der Zwischenzeit wurde der Mühlebetrieb sowie die Stromproduktion eingestellt.Vom natürlichen, 6.5 Meter hohen Wehr des Kraftwerkes wird maximal 915 l/s des Ergolzwasseres in den Gewerbekanal geleitet, um nach 1'300 Metern einer Francis-Schachtturbine mit einer Nennleistung von 62 kW zugeführt zu werden. Nach der Turbine fliesst das Wasser durch einen Unterwasserstollen in die Ergolz zurück.Zur periodischen Auspülung von abgelagertem Geschiebe im Oberwasserkanal dient ein Spülkanal kurz nach der Fassung.Die Abflussstatistik der Jahre 1981 bis 2001 liefert eine durchschnittliche Abflussmenge Q347 von 270 l/s. Daraus ergibt sich eine Mindestrestwassermenge nachArt. 31 GSchG von 178 l/s.Da das natürliche Wehr für Fische seit jeher unpassierbar ist, hat der Bau einer Fischaufstiegshilfe geringe Priorität. Die Diskussion könnte im Rahmen einermöglichen Ökostromzertifizierung des Kraftwerkes weitergeführt werden.Um die Hochwassersicherheit zu gewährleisten, ist u.a. der Einbau eines Kippwehres auf der linken Uferseite beim Wehr geplant. Direkt beim Wehr, auf halber Länge des Kanals und direkt vor dem Turbinenhaus befindet sich jeweils ein Notüberlauf, über welcher überschüssiges Wasser aus dem Oberwasserkanal abfliessen kann.Im unteren Abschnitt des Oberwasserkanals mündet ein Bach, welcher bei starken Gewitterereignissen den Kanal zu überschwemmen droht. Es ist daher vorgesehen, an der Stelle der Bachmündung einen weiteren Notüberlauf zu erstellen.Der schützenswerte naturnahe Oberwasserkanal ist mitunter Grund und Motivation für die Revitalisierung der Hägler-Mühle mit ursprünglicher Wasserführung. Von der in [1] empfohlenen Verlegung der Turbine direkt ins Wehr wird bewusst abgesehen, da dies einer faktischen Trockenlegung des Oberwasserkanals gleichkäme. Das Turbinenhaus beim Mühlegebäude steht unter Denkmalschutz. Bei der Sanierung soll dies speziell berücksichtigt werden.Beim Turbinenhaus verursacht die Rechenreinigungsanlage lästige Kratzgeräusche. Es ist vorgesehen, diese Rechenzähne durch einen Gummischaber zu ersetzen, welcher weitgehend geräuschlos arbeitet. Über die Schwingungsemissionen der Turbine ist wenig bekannt. Die Wiederaufnahme des Kraftwerksbetriebes könnte da zu Problemen führen, zumal das nahegelegene Mühlegebäude inzwischen zu einem Wohnblock umgebaut wurde.Mit Hilfe der Annuitätsmethode errechnen sich die Gestehungskosten auf knapp 22 Rappen pro kWh. Dabei wird für die Amortisierung des Kostenaufwandes derRevitalisierung ein Zinssatz von 5.0% sowie eine durchschnittliche Lebensdauer der Anlageteile von 25 Jahren verwendet.

Auftragnehmer/Contractant/Contraente/Contractor:
Stiftung Revita

Autorschaft/Auteurs/Autori/Authors:
Wohlfender,Monika
Bretscher,Adrian
Gutzwiller,Stephan
Zugehörige Dokumente