Der Schwerpunkt dieses Projekts lag auf der Entwicklung eines neuen Lattice-Boltzmann-basierten Lösers für die genaue und effiziente Simulation turbulenter Strömungen in hydraulischen Turbomaschinen. Es zielt vor allem auf die Simulation hochgradig instationärer Betriebspunkte ab, bei denen die derzeitigen Simulationsmethoden entweder zu teuer oder nicht genau genug sind, um die zugrunde liegende Physik korrekt darzustellen. Die Anwendung dieser Methode wird zu einem besseren Verständnis der Off-Design-Betriebsbedingungen und damit zu einer verbesserten Leistung und größeren Flexibilität der hydraulischen Maschinen führen. Es wurde gezeigt, dass der Code in der Lage ist, komplexe Fälle selbst bei sehr hohen Reynoldszahlen (O(107)) zu berechnen. Dazu gehören Simulationen, die aus rotierenden und stationären Komponenten in mehreren Bezugssystemen bestehen. Die Simulationen können mit mehreren Ebenen der Gitterverfeinerung durchgeführt werden, wobei lokale CPU- oder GPU-Hardwarebeschleunigung zum Einsatz kommt. Die Parallelität zwischen Rechenknoten ist über das MPI-Protokoll implementiert, so dass der Code mehrere GPUs für beliebig komplexe Geometrien und Gitter nutzen kann, wobei jede manuelle oder automatische Zerlegungsmethode verwendet werden kann. Besonderes Augenmerk wurde auf die Benutzerfreundlichkeit der Software gelegt, so dass Simulationsingenieure ohne Kenntnisse der Lattice-Boltzmann-Methode oder der Code-Entwicklung solche Simulationen durchführen können. Der Code wurde anhand einer Reihe von Verifikations- und Validierungsfällen evaluiert, die einfache laminare 2D-Cases, interne turbulente Strömungen wie Diffusoren und Rohrbögen sowie vollständige Pumpen- und Pumpturbinenfälle abdecken. Alle vorgestellten Ergebnisse konnten mit höchstens 4 GPUs und in wenigen Stunden erzielt werden. Die Arbeit am Solver wird in Zukunft fortgesetzt, um die Effizienz weiter zu steigern und die Hardwareanforderungen zu reduzieren. Außerdem müssen weitere Erfahrungen gesammelt und Best-Practices entwickelt werden, um die erzielten Ergebnisse weiter zu verbessern.