Influenzaviren können saisonale Epidemien verursachen, aber auch Pandemien auslösen. Darum wird in der Schweiz die Grippe überwacht, durch das freiwillige Sentinella-Meldesystem. Grippale Erkrankungen können jedoch nicht nur durch Influenzaviren verursacht werden und zudem existieren verschiedene Influenzatypen und -subtypen mit unterschiedlichen Virulenz-Eigenschaften. Für die zeitnahe Überwachung der Influenza und die rechtzeitige, situationsgerechte Anpassung der Empfehlungen und Massnahmen zum Schutz der Bevölkerung sind deshalb ergänzende Informationen zu den zirkulierenden Influenzaviren und deren Veränderung (Antigendrift, Antigenshift, Resistenzentwicklung) wichtig.
Ziele der virologischen Überwachung sind:
Virologische Bestätigung der im Rahmen der Sentinella-Überwachung gemeldeten ILI; Einschätzung der Grippeintensität aufgrund des Anteils Influenza-positiver Proben (und der Zahl der ILI-Konsultationen); Charakterisierung der zirkulierenden Viren, zu Beginn der Epidemie insbesondere zur Einschätzung, ob die Impfstämme der aktuellen saisonalen Grippeimpfstoffe mit den zirkulierenden Viren übereinstimmen und am Ende der Epidemie vor allem zur Abschätzung, welche Viren in der Impfstoffzusammensetzung der folgenden Saison berücksichtigt werden müssen; Identifizierung resistenter Influenzaviren gegen Neuraminidasehemmer; Identifizierung neuer Subtypen von Influenza A-Viren.
Seit 1986 wird das Bundesamt für Gesundheit vom Nationalen Referenzzentrum für Influenza in der Grippeüberwachung in der Schweiz unterstützt.