Biogene Abfälle
Für Kompost und Gärgut beschränkt die Chemikalien-Risikoreduktions-Verordnung die Gehalte an Fremdstoffen – wie zum Beispiel Kunststoff. Kunststoffe gelangen vor allem durch die unsachgemässe Entsorgung (z.B. Littering, Kunststoffe in der Grüngutsammlung) in die Umwelt. Dies führt zu einer Akkumulation von Kunststoffen im Boden. Wegen der noch schwer abzuschätzenden Folgewirkungen soll dieser Eintrag - im Sinne des Vorsorgeprinzips - beschränkt werden. Aus turnusmässigen Untersuchungen des Branchenverbandes ist bekannt, dass Limiten für Fremdstoffgehalte regelmässig überschritten werden. Die Ursachen dafür sind weitgehend bekannt und am Beginn der Sammlung von biogenen Abfällen aus Haushalten und Gewerbe zu suchen. Dazuhaben Versuche und Untersuchungen stattgefunden, die die neuesten Möglichkeiten der Digitalisierung nutzen um Fremdstoffe bei der Grüngutsammlung zu detektieren. Erst diese neue Messbarkeit von Verunreinigungen ermöglicht es, konkrete Handlungen zu setzen. Es wurden Sammelfahrzeuge mit elektronischen Erfassungssystemen ausgerüstet und die Optionen zur Verbesserung der Sammelqualität systematisch analysiert. Erste Pilotversuche bei einigen kommunalen Sammlungen konnten inder Praxis durchgeführt werden. Der „Grüngutscanner“ könnte kurz-/mittelfristig als Sensibilisierungsmassnahme bei Gemeinden eingesetzt werden. Langfristig könnten damit systematische Kontrollen durchgeführt werden.
Phosphor
Das lebensnotwendige Element Phosphor ist ein wichtiger Nährstoff in der Ernährungskette des Menschen. Für die Düngung der Pflanzen im landwirtschaftlichen Anbau werden dafür Phosphate aus endlichen Rohstoffquellengenutzt. Diese Abhängigkeit ist Anlass zur Sorge. Zwar stehen mittelfristig ausreichend Phosphaterze zur Verfügung, aber die Vorkommen konzentrieren sich auf wenige Länder und geopolitisch instabile Regionen. Die aus Primärvorkommen produzierten Phosphordünger weisen zudem oft hohe Cadmium- und Urankonzentrationen auf. Per 2026 wird schweizweit die Rückgewinnungspflicht für Phosphor aus phosphorreichen Abfällen, wie z.B. Klärschlamm und Tier- / Knochenmehl gelten. Das BAFU hat Studien veranlasst, die sowohl die technischen Grundlagen der Rückgewinnungsverfahren ausweisen, aber auch die Möglichkeiten der Organisation und Finanzierung klären helfen. Diese Untersuchungen stehen den Kantonen und der Branche als Arbeitsgrundlagen zur Verfügung. Die Arbeiten dazu werden weitergeführt bis die Bestimmung der Rückgewinnungspflicht in Kraft tritt.