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Forschungsstelle
BAFU
Projektnummer
8T20/10.0041.PJ
Projekttitel
Ökobilanzen und Unterstützung der Anwendungen

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Projektziele
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Umsetzung und Anwendungen
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)

ecoinvent

LCI

LCA

UBP-Methode

Ökofaktoren

Allokation

Kurzbeschreibung
(Deutsch)

Ökobilanzen ermöglichen es, Umweltwirkungen von Produkten (Güter und Dienstleistungen) und Organisationen systematisch entlang des gesamten Lebenszyklus von der Produktion bis zur Entsorgung zu beurteilen. Das Instrument wird heute weltweit von vielen Unternehmen für die ökologische Optimierung ihrer Aktivitäten, zur internen Entscheidungsfindung und im Rahmen ihrer Umweltberichterstattung gegen aussen verwendet. Konsumenten- und Umweltorganisationen benutzen Ökobilanzen um die Umweltaspekte von Produkten zu beurteilen. Zunehmend haben sich Ökobilanzen auch für die Beurteilung politischer Fragestellungen etabliert. Sei es als Grundlage für die Entscheidungsfindung bei Gesuchen im Rahmen der Treibstoffökobilanzverordnung, bei der nachhaltigen öffentlichen Beschaffung, für die Förderung nachhaltiger Konsumformen und der freiwilligen Produktumweltinformation oder bei Fragestellungen im Zusammenhang mit Nahrungsmittelverlusten.

Zum Erstellen einer Ökobilanz braucht es viele Daten über die Rohstoffgewinnung, Produktion, Energiebereitstellung, Nutzung und Entsorgung sowie Methoden, die es ermöglichen, die Datensätze miteinander zu verknüpfen und zu bewerten. Inventardaten für Ökobilanzen stehen heute in Datenbanken - wie der Datenbank ecoinvent - meist gegen eine Art Nutzungsgebühr oder Lizenz zur Verfügung. Von Zeit zu Zeit müssen diese Daten dem Stand der Technik angepasst bzw. aktualisiert werden. Datenlücken sind fortlaufend zu schliessen. Auch die Bewertungsmethoden wie z.B. die Methode der ökologischen Knappheit (UBP-Methode) gilt es periodisch, neuen Erkenntnissen der Ökobilanzierung und der Emissionssituation anzugleichen. Weiter müssen die wissenschaftlichen Grundlagen für neue Methoden zur Beurteilung spezifischer Umweltwirkungen (z.B. Verlust von Biodiversität und Ressourcen, Lärm, Toxizität) erforscht werden.

Mit diesem Projekt wird eine breite Palette von spezifischen, wissenschaftlichen Grundlagearbeiten abgedeckt:

- Aufbereitung von Datensätzen für Ökoinventar-Datenbanken, welche hohen Qualitätsanforderungen bezüglich Transparenz, Konsistenz, Qualitätssicherung und Relevanz genügen.

- Erforschen und Aktualisieren von Wirkungsabschätzungsmethoden.

- Grundlagenerarbeitung für die Erstellung und das Testen von Produktkategorieregeln (PCR), welche die Basis für Produktumweltinformationen darstellen.

- Erforschung der Zusammenhänge bei weiteren Anwendungsbeispielen wie Nahrungsmittelverluste (Food Waste), Treibstoffe, insbesondere Biogene Treibstoffe (2. und 3. Generation), Energiebereitstellung, Verpackungen, Recycling, Wiederverwendung, Transporte, Nachhaltiges Bauen etc.

- Zusammenarbeit auf Forschungsebene mit europäischen und internationalen Ökoinventarprojekten und -gremien (European Reference Life Cycle Data System ELCD; International Reference Life Cycle Data System ILCD; UNEP/SETAC Life Cycle Initiative) sowie Behörden anderer Länder.

Projektziele
(Deutsch)

- Schliessen von Datenlücken in den Prozessdaten und deren Aktualisierung für Ökobilanzen

- Bereitstellen aktueller Methoden zur Bewertung von Ökoinventardaten)

- Verbesserung der Kenntnisse einzelner Produktlebenszyklen zwecks fundierter Abbildung bei politischen Fragestellungen (Grüne Wirtschaft, Treibstoffökobilanzverordnung etc.)

Umsetzung und Anwendungen
(Deutsch)

In der ersten Hälfte der neuneinhalbjährigen Laufzeit der Aktivität 10.0041.PJ wurden zahlreiche mittelgrosse und grosse Projekte zur Weiterentwicklung der Methode der ökologischen Knappheit (UBP-Methode) auf den Stand 2013 und zur Aktualisierung der Hintergrunddaten für Ökobilanzen in der Datenbank ecoinvent durchgeführt. Datenaktualisierungen erfolgten schwergewichtig im Baubereich für die KBOB-Empfehlung «Ökobilanzdaten im Baubereich 2009/1:2014» zur Förderung des nachhaltigen Bauens. Im Weiteren wurden die Bildung zweier neuen Datenbanken für Ökoinventardaten, die World Food LCA Database (WFLDB) im Lebensmittelbereich und die World Apparel and Footwear Database (WALDB) im Textilbereich, mitgetragen. Im Zusammenhang mit der Stoffstromanalyse von Foodwaste wurde eine Dissertation mitunterstützt. Auch mehrere Ökobilanzen wie zu Farben, Menüs oder Wein wurden erarbeitet.

In der zweiten Hälfte der Aktivität/Projektlaufzeit wurden zahlreiche kleine und mittelgrosse Projekte insbesondere im Rahmen der Pilotphase zum Nutzbarmachen des Kerndatenbestandes ecoinvent V3-IFS der Datenbank ecoinvent v3 für die Bundesverwaltung durchgeführt.

 All die Studien und Projekte konnten erfolgreich abgeschlossen werden und haben dazu beigetragen, die Glaubwürdigkeit und Verlässlichkeit des Instruments der Ökobilanzierung als Entscheidungshilfe zu stärken. Die Ökobilanz hat in der Politik und den Medien eine grosse Bedeutung Präsenz erlangt

Zugehörige Dokumente