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Research unit
FEDRO RBT
Project number
SVI2009/004
Project title
Regulation in freight transport – Impacts within the transport sector

Texts for this project

 GermanFrenchItalianEnglish
Key words
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Short description
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Project description
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Expected findings/ usefulness, beneficiaries
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Methods
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Overview of research activities
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Project aims
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Research agenda
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Transfer and application
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Berichtsnummer
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Literature
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Inserted texts


CategoryText
Key words
(German)

Regulierung der Güterverkehrs

Liberalisierung Güterverkehr Strasse und Schiene

Marktordnung

Fahrzeugvorschriften

Lenkungsmassnahmen

Steuern und Abgaben
Key words
(English)

Regulation Freight Transport

Liberalisation Freight Transport Road and Rail

Market organisation

Vehicle regulation

Steering instruments

Taxes and duties
Short description
(German)
Das Projekt baut auf den aktuellen inländischen und ausländischen Forschungserkenntnissen auf und beleuchtet in einem stufenweisen Prozess zunächst das aktuelle Regulativ im Güterverkehr, mit Fokus auf den Binnen- und Import-Exportverkehr Strasse und Schiene. Dazu werden verschiedene Regulierungsebenen und Massnahmen (z.B. Marktordnung, Umwelt/Sicherheit, Infrastruktur-, Fahrzeug- und Lenkerbezogene Vorschriften) unterschieden und anhand eines Kriteriensets gewürdigt. Im Zentrum steht dabei die Transportwirtschaft entlang der Logistik und Transportkette mit allen wichtigen Akteuren der Transportwirtschaft. Die Auswertung der ausländischen Erfahrungen mit Fokus auf die Auswirkungen der Liberalisierung im Güterverkehr (v.a. Marktzugang, EU-Massnahmen) vervollständigen diese Beurteilung. Darauf aufbauend werden mögliche Änderungen des Regulativs in der Schweiz (ca. 15 Instrumente) konkretisiert und bezüglich ihrer Auswirkungen analysiert. Dazu wird neben einem klaren methodischen Beurteilungsset auch das nationale Güterverkehrsmodell in Zusammenarbeit mit dem ARE einbezogen. Zusätzlich wird ein internationaler Expertenpool aufgebaut, der fachbezogene Inputs liefert. Die verschiedenen Erkenntnisse werden in einem nächsten Schritt anhand von 5 Fallstudien weiter vertieft. Schliesslich werden die Ergebnisse der Massnahmenevaluation und der Fallstudien in Empfehlungen zuhanden der Verkehrsforschung und –politik umgesetzt.
Short description
(English)
The projects is based on the existing state of the art of national and international research within the field of freight transport; it highlights within a stage wise process at first the actual Swiss regulation framework, focused on road and rail transport and inland and export/import traffic. For that purpose, the different levels of regulation (e.g. market organisation, environment/safety, infrastructure, vehicle and driver oriented regulation) will be differentiated and evaluated according to a set of criteria. The main topic is the freight transport sector considering logistics and transport chains and involved actors. The analysis of the international experience focussing on the effects of liberalisation in the freight transport sector (e.g. market access, EU-regulation) completes this evaluation. Based on that possible changes of Swiss regulation (around 15 instruments) will be made concrete and analyses in respect of their impacts. Besides a detailed set of criteria and indicators, the national freight transport model in collaboration with ARE will be used. In addition an international expert pool will be consulted in order to get technical and methodological inputs. The different findings will be analysed in depth within 5 case studies. At last the results of the evaluation of regulation instruments and case studies will be further developed in order to deduct findings and recommendations for freight transport research and –policy.
Project description
(German)

Die hohe Regulierungsdichte in der Schweiz zeigt den Stellenwert und die Ansprüche an die Güterverkehrspolitik. Bis anhin war der Fokus stark auf den Alpenquerenden Verkehr und die Analyse von Verlagerungsmassnahmen im Strassen- und Schienenverkehr ausgerichtet. Mit dem Güterverkehrsverlagerungsgesetz ist dazu ein umfassendes Paket in Umsetzung begriffen. Die Herausforderungen bedingen aber einen breiteren Fokus, verstärkt auf das Gesamtregulativ, auf den gesamten Güterverkehr unter Einbezug der (europäischen) Transportwirtschaft und der Logistikprozesse. Das Forschungsprojekt Güterverkehr und insbesondere das Teilprojekt D legt den Schwerpunkt auf den Binnen- und Import-Export-Verkehr und möchte die Schnittstellen zwischen Markt und Politik schliessen, vom Ausland und von anderen Sektoren lernen, die Liberalisierungsentwicklung verstehen, blinde Flecken ausloten und in den Gesamtzusammenhang stellen sowie daraus wieder Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung des Regulativs ziehen: Der Güterverkehr ist Wirtschaftsfaktor (Schmierstelle der Wirtschaft), komplexe Organisation (mit verschiedenen internationalen Akteuren) und Politikfaktor zugleich. Aus unserer Sicht stellen folgende Forschungsfragen im Zentrum:

1. Wie sieht das heutige Regulativ in der Schweiz aus? Wie kann es strukturiert werden? Welche Ziele bestehen für die Regulierungen? Auf welchen Ebenen (Global, Europa, National, Regional, Lokal) sind sie umgesetzt worden? Wie ist der Regulierungsgrad für die verschiedenen Akteure der Transportwirtschaft zu beurteilen?

2. Welche Bedeutung/Wirkung haben insbesondere die „grossen“ Massnahmen (Nachtfahrverbot, LSVA, Fördersystem Binnenverkehr Schiene, Marktordnung, Subventionierung, Raumordnung), z.B. hinsichtlich inter- und intramodalem Wettbewerb, Modalsplit, Umweltverträglichkeit, Beitrag zur Wertschöpfung, wirtschaftlicher Funktion, Effizienz der Infrastrukturnutzung, Effizienz und Leistungsfähigkeit der Logistik- und Transportdienstleister?

3. Wie ist der ordnungspolitische Rahmen (Marktöffnung, Liberalisierung, Deregulierung, Re-regulierung[1]) im europäischen Kontext zu würdigen, im Hinblick auf den gesamten Güterverkehrsmarkt (Verlader–Logistik–Spediteur–Transporteur europäisch und global) inkl. Öffnung der Märkte nach Osteuropa. Was können wir von ähnlichen Entwicklungen in anderen Netzwerkindustrien (Telekom, Energiemärkte) lernen; was gilt es unbedingt zu vermeiden? Wie kann der Regulierungsgrad im Güterverkehr im Vergleich zu anderen Netzwerkindustrien beurteilt werden?

4. Wie sind gezielte Änderungen des Regulativs (Auswirkungen auf Verkehr, Transportwirtschaft, Logistik) zu beurteilen? Wie wird die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und des Wirtschaftsstandortes Schweiz beeinflusst? Wie können insbesondere die zur Verfügung stehenden Kapazitäten besser genutzt werden?

5. Welche Folgerungen ergeben sich für die Verkehrsforschung, den Einsatz von Tools (Modelle, Statistik) und die Güterverkehrspolitik?



[1] Darunter verstehen wir insbesondere: Liberalisierung: Freiheiten im Marktzutritt; Deregulierung: Reduktion der Regulierung mit marktwirtschaftlichen Massnahmen; Re-Regulierung: Flankierende Massnahmen zur Liberalisierung.

Expected findings/ usefulness, beneficiaries
(German)

Als erwartete Resultate stehen die Antworten zu den im Kapitel 1 gestellten Forschungsfragen im Zentrum, insbesondere ein integrales Verständnis der Wirkungen von Regulierungsmassnahmen auf die Transportwirtschaft, als Grundlage für die zukünftige Evaluation von Änderungen des heutigen Regulativs.

Der Nutzen der Forschungsarbeit kann folgendermassen zusammengefasst werden:

Kenntnis über die heuten Regulierungsinstrumente im Güterverkehr und die Wirkungen auf die Transportwirtschaft und verkehrspolitische Ziele

Gesamtschau über Stärken und Schwächen der Regulierungsinstrumente im Güterverkehr (auch im Vergleich mit dem Ausland)

Vorschläge für Anpassungen am heutigen Regulierungssystem

Kenntnis über Zweckmässigkeit der Regulierung im Hinblick auf die Optimierung der Nutzung der Strassen-, Schienen- und Terminalinfrastruktur

Methods
(German)

Wir schlagen ein Vorgehen mit sechs Arbeitspaketen vor, die im Arbeitsprogramm in Kapitel 4 beschrieben sind. Nach der Strukturierung der Regulierung werten wir die Erfahrungen im In- und Ausland aus, um daraus die Grundlagen für die Beurteilung des heutigen Regulativs und die Good-practice für Verbesserungen zu ermitteln. Die Würdigung des Regulativs erfolgt im Rahmen einer SWOT-Analyse. Auf dieser Basis werden einzelne Massnahmen und Fallstudien bezüglich ihrer Auswirkungen auf das Verkehrsgeschehen und die Transportwirtschaft evaluiert, um daraus Möglichkeiten für die Optimierung des Regulativs der Schweiz abzuleiten. Für die Bearbeitung kommen verschiedene Methoden zum Einsatz. Nachfolgend werden die wichtigsten erläutert.

Systemabgrenzung und -strukturierung

Die Analyse der Regulierungsmassnahmen grenzen wir folgendermassen ein:

Verkehrsträger: Fokus auf Strassen- und Schienenverkehr und kombinierte Transportketten. Dabei werden (soweit relevant) auch Binnenschifffahrt und Luftverkehr (als Teil der Transportkette im kombinierten Verkehr) einbezogen.

Segmentierung des Marktes in die klassischen Teilmärkte gemäss Logistikmarkt CH (Tank- und Silodienste, Massengut, Schwergut, Stückgut, KEP, Post). Für die Analyse werden ebenfalls die NSTR-Kapitel beigezogen, soweit sie datenseitig erfasst sind. Die Analyse bezieht sich insbesondere auf den Binnen- und Import-/Export-Verkehr. Der Alpenquerende Verkehr dient insbesondere als Referenz für die Beurteilung von Massnahmen.

Räumlich: Territorium Schweiz, unter Einbezug der wichtigsten Achsen für dem Import-Export-Verkehr einzelne Achsen. Für die Fallstudienanalyse können auch einzelnen Regionen ausgewählt werden (z.B. Anlieferverkehr in Agglomerationen). Als Grundlage für die Auswertung des Regulativs werden die Erfahrungen aus der Schweiz und Europa einbezogen.

Zeitlich: Für die quantitative Analyse (Verkehrsmodellanalysen) wird ein aktueller Zeitpunkt gewählt. Die Gesamtanalyse bezieht auch die zukünftige Entwicklung (GV-Prognosen) mit ein.

Trends, Entwicklungen im regulatorischen Bereich

Strukturierung der regulatorischen Rahmenbedingungen

Die zu untersuchenden Regulierungsmassnahmen strukturieren wir nach verschiedenen Dimensionen:

Zuständige Ebene: Kanton, Bund, EU, Welt

Juristische Ebene: Allgemeine Ziele/Strategien, Verfassung, Gesetze, Verordnungen

Anknüpfungspunkte: Direkt beim Verkehr (Verkehrsgeschehen), beim Verkehrsmitteleinsatz, bei der Verkehrserzeugung/Standortentscheide

Transportkette/Akteure: Beim Transporteur, Logistikdienstleister/Spediteur, Verlader,

Verschiedene Ziele: Marktzugang, Sicherheit, Verkehrspolitik etc.

Verschiedene Typen von Instrumenten: Zugangsregeln, Gebote/Verbote, Marktwirtschaftliche Massnahmen.

Die folgende Tabelle zeigt die verschiedenen Instrumententypen mit Beispielen für die beiden Verkehrsträger Strasse und Schiene.

Wirkungskette und mehrstufige Wirkungsanalyse

Die Beurteilung der Auswirkungen auf die Transportwirtschaft des heutigen Regulativs sowie die Beurteilung von einzelnen Anpassungen erfolgt nach einem Raster mit Indikatoren und Kriterien. Nachdem der Bund mit seiner Evaluation der Güterverkehrsverlagerung entlang der Wirkungskette Input–Output–Impact–Outcome erarbeitet, schlagen wir die Form einer Indikatorbasierten Auswirkungsanalyse als Basis für die Ableitung von Chancen und Risiken für die Beurteilung des Regulativs und seiner Auswirkungen vor.

Das bestehende Regulativ wird integral gewürdigt mit den in Figur 1 erwähnten Indikatoren in Bezug auf die Chancen und Risiken nach einzelnen Akteurgruppen der Transportwirtschaft.

Die Analyse von Änderungen des Regulativs und gezielten Massnahmen erfolgt vertieft mit Modellunterstützung (s.u.) und in Form von Fallstudien. Wir schlagen folgendes Vorgehen vor:

In einer ersten Stufe werden ca. zehn bis 15 Regulierungsinstrumente evaluiert, die Potenzial aufweisen, die bestehenden Schwächen bzw. Gefahren zu eliminieren. Im Zentrum stehen:

Anpassung zeitliche Restriktionen (z.B. Anpassung Nachtfahrverbot)

Veränderung der Masse und Gewichte (z.B. Megatrucks)

Kapazitätssteuerung (Differenzierung LSVA, Road Pricing, Verkehrsmanagement, Last-abhängige Trassenpreise)

Lockerung der Kabotageregelunge (EU-Regulierung ab 2010)

Umgang mit Anlieferverkehr (Organisation, zeitliche und fahrzeugseitige Vorschriften)

Umgang mit Durchgangsverkehr in Kernzonen und Wohngebieten (z.B. Umweltzonen, Durchfahrtsverbote)

Sektorale Modalsplit-Vorgaben (nach Logistiksegmenten/Gütergruppen)

Qualitätsorientierte Anreizsysteme (Bonus-Malus-Regelungen)

Kontingentsregelungen für die Transportwirtschaft (für verschiedene Akteure)

Kombinierte Regulierungen Strasse–Schiene (Push and Pull, z.B. Zertifikate für Verlader/Spedition für die Schienennutzung, wenn auf Strassentransporte verzichtet wird)

Verschärfte Regulierung der Lieferwagen

Anpassung der energiebezogenen Vorschriften

Verstärktes Enforcement.

Die Auswahl der Massnahmen erfolgt mit Hilfe eines Prioritätsrasters. Die Auswirkungsanalyse folgt demselben Indikatorenraster wie für das bestehende Regulativ, aber quantitativ untermauert (insbesondere Kostenfolgen und verkehrliche Wirkungen (mit Verkehrsmodell, s.u.).

In einer zweiten Stufe werden einzelne Themen weiter vertieft. Vorgesehen sind fünf Fallstudien, die die gesamte Logistik- und Transportkette einbeziehen und segmentsspezifisch vertiefen für einzelne Regulierungsmassnahmen und allenfalls Sektoren (z.B. Stückgutlogistik, KEP-Transporte, Anlieferverkehr in Städten, kleiner Grenzverkehr, einzelne Wirtschaftsbranchen). Die Auswahl der Fallstudien erfolgt in Zusammenarbeit mit der Begleitgruppe und dem Expertenpool (s.u.). Dazu werden folgende Kriterien angewendet: Relevanz des Sektors bzw. Regulativs, Erkenntnispotenzial für die Evaluation des heutigen Regulativs bzw. neue Regulierungsmassnahmen, Forschungsstand, Anliegen der Begleitgruppe bzw. Expertenpool.

Schliesslich werden die verschiedenen Regulierungsinstrumente unter Berücksichtigung der Erkenntnisse der Fallbeispiele evaluiert anhand von allgemeinen Zweckmässigkeitskriterien (Effizienz, Effektivität, Beitrag zu verkehrspolitischen Zielen, Risiken/Chancen Transportsektor Schweiz, Akzeptanz). Daraus werden Folgerungen für die Verkehrsforschung resp. –politik abgeleitet.

Analysetools: Grundlagen/Interviews/Verkehrsmodell ARE

Die Auswirkungen werden auf Basis der eigenen Tools (z.B. IOT, Kosten, Verkehrsanalysen, Interviews (mit Experten s.u. und Akteuren) sowie mit dem Einsatz des Verkehrsmodells evaluiert.

Das Güterverkehrsmodell Schweiz berechnet die Güterverkehrsnachfrage und arbeitet dafür mit verschiedenen Softwareprogrammen (s. Dokumentation PTV 2008). Für die zu vertiefenden Massnahmen werden die durch die Regulierung beeinflussten Faktoren abgeschätzt, die Kosten- und Angebotsparameter (Input) im Modell verändert und die Verkehrsnachfrage, der Modalsplit und die Routenwahl neu berechnet. Der Output (Belastungen, Modalsplit, Transportleistungen, Auslastungsgrade etc.) mit und ohne Regulierungsmassnahmen ergibt direkte Hinweise auf die Wirkungen einer Regulierungsmassnahme. Das Modell wird gezielt für geeignete Massnahmen eingesetzt.

Einsatz Expertenpool mit Workshops

Die Begleitkommission ist im Ausschreibungstext genannt und umfasst insbesondere die verschiedenen Akteure der schweizerischen Transportwirtschaft. Wir erachten die Auswahl als zielführend. Ergänzend schlagen wir einen Vertreter des Swiss Shippers Council (Conrad Tobler) vor, um auch die Verladerschaft zu berücksichtigen. Zusätzlich setzen wir selbständig einen Expertenkreis für unser Projekt ein, der sich aus in- und ausländischen Experten und Kennern der Transportwirtschaft zusammensetzt. Der Expertenpool dient verschiedenen Zwecken: Zugang zu Wissen/Erfahrungen aus dem Ausland, Verifizierung von Wirkungsketten und Ergebnissen, Feedback zur Würdigung des Regulativs und Unterstützung bei Auswahl der zu vertiefenden Massnahmen/Fallstudien. Für den Diskurs sind bilaterale Kontakte sowie ein Workshop mit ausgewählten Experten vorgesehen
Overview of research activities
(German)

Der generelle Stand der Forschung und Forschungsbedarf zur Regulierung im Güterverkehr wurde im Bericht zum Forschungspaket Güterverkehr (ETHZ, IRE, LOG-HSG 2008) aufgezeigt.

In der Schweiz fokussiert die Forschung bezüglich Regulierungsmassnahmen einerseits auf die ex post Evaluation von Massnahmen im Strassenverkehr (z.B. LSVA/40T, Schwerverkehrskontrollen, Geschwindigkeitsregimes (Elektrowatt/INFRAS), Lötschbergtunnel/Trassenpreise (INFRAS 2008) im Schienenverkehr (z.B. Anschlussgleise (Planconsult/RappTrans 2005), KV-Massnahmen (z.B. Evaluation des KLV-Bestellverfahrens Rapp Trans/Interface 2007, Evaluation der LSVA-Rückerstattung Rapp Trans 2004). Im Rahmen von DIANE6 sind verschiedene Massnahmen im Binnengüterverkehr evaluiert worden (z.B. City-Logistik). Ein Grossteil der Forschung konzentriert sich auf die Auswirkungen im Alpenquerenden-Verkehr. Ein wichtiges Gefäss dafür ist der Monitor-ingauftrag der Verlagerungspolitik. Aktuell wird die gesamte Güterverkehrsverlagerungspolitik evaluiert (laufender Auftrag BAV Büro Vatter/Synergo); die Ergebnisse sollen im Herbst 2009 vorliegen. Parallel dazu sind verschiedene ex ante Analysen für mögliche Massnahmen evaluiert worden. Neben dem Alpenquerenden-Verkehr ist auch der städtische Güterverkehr (Anlieferverkehr, Massnahmen) untersucht worden (z.B. NFP-54 Projekt Nachhaltige Güterversorgung und -transporte in Agglomerationen Rapp Trans/Interface/IRL 2009), bei welchem Regulierungen auf lokaler Ebene (Anlieferbedingungen, -vorgaben) untersucht wurden. Weitere wichtige Forschungsergebnisse sind Entkopplungsstrategien im Verkehr (SVI/INFRAS 2005) sowie die Zweckmässigkeit von Road-Pricing (unter Einbezug des Güterverkehrs (INFRAS/Rapp Trans 2006). Relativ viele Studien befassen sich mit ex ante Analyse für die Umsetzung des Verlagerungsauftrags [z.B. Evaluation LSVA-Rückerstattung im Kombivekehr (Rapp Trans 2004), Evaluation des KV-Bestellverfahrens (Rapp Trans/Interface 2007), Kombiverkehrsmassnahmen (INFRAS/IRE 2000), Zukunftsgüterbahn (INFRAS 2001) und weitergehenden Massnahmen (Alpentransitbörse Rapp Trans/ Ecoplan/Moll), Ausschreibung ROLA (INFRAS 2008), Weiterentwicklung des Trassenpreissystems (ETHZ 2009)].

Auf EU-Ebene sind diverse Untersuchungen zu Auswirkungen von Regulierungsmassnahmen zu nennen, z.B. die Auswirkungen im Rahmen der Evaluation von Megatrucks (ISI 2009), verstärktes Enforcement (Progtrans/Herry 2003) und Auswirkungen von Massnahmen im Alpenquerenden-Verkehr (MONITRAF/INFRAS 2007; TNO 2008). COMPETE (ISI/INFRAS 2007) hat die Aufwirkungen von Kapazitätsengpässen/Stau auf die Güterverkehrsbranche (mit verschiedenen Fallstudien in verschiedenen Märkten der Transportwirtschaft) analysiert. Ganze Forschungsprogramme befassen sich mit der Weiterentwicklung von Massnahmen im Schienengüterverkehr (Sicherheit/ Interoperabilität), mit der Verbesserung im kombinierten Verkehr SPIN (NEA/Rapp Trans 2003), ISIC (Ecorys/Rapp Trans 2005) PROMIT (PTV/Rapp Trans 2009) oder im städtischen Verkehr BESTUFS und BESTUFS II (PTV/Rapp Trans 2008). Im Rahmen der Weiterentwicklung der Eurovignetten-Richtlinie sind verschiedene Policy-Assessment-Studien durchgeführt worden, um die Auswirkungen von Internalisierungsszenarien (insbesondere Strassengüterverkehr) auszuleuchten (IMPACTCE/INFRAS 2008). Diverse Studien ähnlicher Art finden sich in den einzelnen Mitgliedstaaten.

Neben der Forschung zu Regulierungsmassnahmen sind verschiedene Studien zu Markt und Umfeld zu nennen, z.B. die Erfassung des schweizerischen Logistikmarktes (LOG HSG 2008) und die Grundlagen zu den Güterverkehrsprognosen (INFRAS/Progtrans 2008). In letzterer werden alle wichtigen Einflussfaktoren (Markt, Regulierung) umfassend gewürdigt und aktuell aufdatiert. Zur Erfassung der Auswirkungen auf die Transportwirtschaft liegt eine aktuelle Input-/Output-Matrix zum Verkehr vor (aufbereitet durch INFRAS im Rahmen des Projekts Nutzen des Verkehrs (in Zusammenarbeit mit Ecoplan) und in verschiedenen Arbeiten zu volkswirtschaftlichen Auswirkungen aufdatiert. Die Kostenstruktur der Transportwirtschaft ist sowohl im oben erwähnten COMPETE (ISI/ INFRAS 2007) und in der Schweizer Transportrechnung (INFRAS/Ecoplan 2005) ermittelt worden. Relativ wenige Forschungsarbeiten befassen sich mit einer sektorübergreifenden Analyse der Auswirkungen der Liberalisierung auf die einzelnen Akteure der Transportwirtschaft. Im Auftrag des UVEK hat INFRAS im Jahr 1999 die drei Märkte Verkehr, Telekom und Energie miteinander verglichen und erste Folgerungen für die Forschung wie auch die Politik gezogen.

Zusammenfassend lässt sich folgern, dass relativ viel vorliegt bezüglich Evaluation einzelner Regulierungsmassnahmen, insbesondere mit Schwerpunkt Kombiverkehr und marktwirtschaftlichen Instrumenten. Forschungslücken bestehen in Bezug auf den Nicht-Alpenquerenden-Verkehr, auf die Wirkung des Nachtfahrverbots[1], auf die integrale (konsolidierte) Wirkung verschiedener Massnahmen auf die Transportwirtschaft im Gesamtkontext der Liberalisierung/Re-Regulierung sowie auf die gesamten Logistikkonzepte und deren Entscheidungsprozessen in der Logistik- und Transportwirtschaft im internationalen Kontext. Die meisten Evaluationen haben den Fokus der Beurteilung auf der Prüfung der Effektivität und Effizienz von staatlichen Massnahmen. Zu den Auswirkungen auf die Transportwirtschaft liegen heute kaum Untersuchungen vor.



[1] Im Rahmen der Güterverkehrsprognosen hat INFRAS eine Sensitivität Aufhebung Nachtfahrverbot grob geprüft.

Project aims
(German)

· Strukturierung der Regulierungsmassnahmen

· Würdigung des heutigen Regulativs in der Schweiz

· Auswertungen von ausländischen Erfahrungen und internationalen Trends

· Analyse der Auswirkungen der Liberalisierung auf die Transportwirtschaft

· Analyse von neuen Regulierungsmassnahmen in Bezug auf die Reaktionen und Auswirkungen auf die Transportwirtschaft unter Berücksichtigung der integralen Logistik- und Transportkettenprozesse

Ableitung von Folgerungen für die Verkehrsforschung und –politik.
Project aims
(English)

· Structure of regulation instruments

· Evaluation of today’s regulation in Switzerland

· Analysis of international experience and trends

· Impact analysis of liberalisation in the freight transport sector

· Analysis of new regulation instruments: Reaction and impacts within the freight transport sector considering integrated logistics and transport chains and actors

Deduction of consequences for transport research and –policy.
Research agenda
(German)

siehe unten Dokument1.pdf

Das Projekt beginnt Anfang September und dauert 18 Monate. Die folgende Figur zeigt den Fahrplan nach Arbeitsschritten. Geplant sind vier Sitzungen mit der Begleitkommission und entsprechender Berichterstattung. Der Expertenworkshop findet ca. Mai/Juni 2010 statt. Optional ist denkbar, dass einzelne Experten für die Besprechung des Schlussberichts beigezogen werden. Der Abschluss ist im 1. Quartal 2011 geplant.

siehe unten Dokument2.pdf

 

Folgende Meilensteine sind vorgesehen:
M1: Strukturierung und Einordnung der Regulierungsinstrumente liegt vor

M2: Erfahrungen aus dem Ausland und die Erkenntnisse für die Schweiz liegen vor

M3: Stärken, Schwächen, Chancen und Gefahren des heutigen Regulierungswerks liegen vor

M4: Ergebnisse zu Regulierungsanpassungen/neuen Regulierungsmassnahmen liegen vor

M5: Schlussbericht liegt vor.

Related documents
Transfer and application
(German)

Die Umsetzung in die Praxis folgt mit folgenden Massnahmen:

Die Ergebnisse geben einen direkten Input für Anpassungen am heutigen Regulierungssystem. Angesprochen sind die Verwaltungen auf verschiedenen Ebenen, welche für die Regulierung zuständig sind.

Die Ergebnisse sind einerseits für die Forschung interessant (Strukturierung, Gesamtevaluation) und für die Verkehrspolitik relevant. Die Gesamtanalyse ermöglicht wichtige Grundlagen für mögliche verkehrspolitische Entscheide.

Dazu sind im Rahmen bzw. nach Abschluss des Projekts verschiedene Umsetzungsaktivitäten geplant:

Mit dem Einbezug der Begleitkommission und den Experten sind wichtige Träger des Umsetzungsprozesses direkt eingebunden. Vorgesehen – in Abstimmung mit den allgemeinen Umsetzungsaktivitäten des Forschungsprogramms – ist ein Schlussanlass unter Einbezug eines erweiterten Kreises, wo die Ergebnisse des Teilprojekts D vorgestellt und diskutiert werden.

Die Forschungsstelle wird im Rahmen von geeigneten Aktivitäten (Zeitungsartikel, Auftritte an Anlässen im In- und Ausland) mithelfen, die Ergebnisse der Forschungsarbeit einem weiteren Kreis von Interessierten näher zu bringen.

Berichtsnummer
(German)
1364
Literature
(German)

ARE (2004). Aktualisierung der verkehrlichen Auswirkungen von LSVA und 40t-Limite.

BAG - Bundesamt für Güterverkehr (2004): "Marktbeobachtung Güterverkehr, Jahresbericht

BGL (2002): "Verkehrswirtschaftliche Zahlen (VWZ) 2002". Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) e. V., Frankfurt am Main.

BGL (2006): "Kosteninformationssystem für leistungsorientierte Kalkulation von Strassengütertransporten".

Bozuwa J, Van der Flier M, Tollenaar R, Vocks L (1999): "Transport costs in relation to Europe’s competitiveness on a global level". Institute for Perspective Technological Studies.NEI, Rotterdam.

Boylaud, O. (2000). Regulatory Reform in Road Freight and Retail Distribution. OECD Economics Department Working Papers, No. 255. OECD Publishing.

Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) e. V.,

Cambridge Systematics (2005b): "An Initial Assessment of Freight Bottlenecks on Highways."

Bundesrat (2004). Bericht über die Verkehrsverlagerung vom November 2004 (Verlagerungsbericht 2004). Bern. 2004.

Bundesrat (2004). Bericht über die Einführung eines Road Pricing. 16.11.2004

COMPETE (2007). ISI/Fraunhofer/Infras: Analysis of the contribution of transport policies to the competitiveness of the EU economy and comparison with the United States, EU DG TREN

ECOTRA (2006): Energy Use and Cost in freight transport chains

Ecoplan (2006). Kannibalisierungseffekt WLV – UKV. Bern.

Ecoplan (2004). Massnahmenspektrums im Zusammenhang mit der Umsetzung des Verlagerungsziels. Bern.

ETHZ, IRE und LOG-HSG (2008). Forschungspaket Güterverkehr. Initialprojekt „Bestandesaufnahme und Konkretisierung des Forschungspakets“. Forschungsauftrag SVI 20006/001. Mai 2008.

ECMT – European Conference of Ministers of Transport (1998): "Round Table 110: Road

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ISI/Fraunhofer Institut (2009) Auswirkungen von Megatrucks auf das Verkehrsgeschehen

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Köthenbürger, M. et al. (2006). Privatisation Experiences in the European Union. MIT Press Cambridge. London.

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MONITRAF/INFRAS 2008: Best Practic of traffic regulation in Alpine Transit Corridors

NEA (2004): "Cost comparison and cost developments in the European road haulage sector".

NEI (1999) Transport costs in relation to Europe’s competitiveness on a global level

NEI (2001): "Competition in East-West Road Transport Markets". An executive summary of a study, commissioned by the IRU.

ProgTrans (2006). Kannibalisierungs-Effekt Wagenladungsverkehr – Unbegleiteter Kombinierter Ver­kehr. Basel

ProgTrans/Herry (2006) Benefits of enforcement in the transport sector, EU DG TREN

PTV AG (2008). Güterverkehrsmodell Schweiz. Handbuch. Stand Juli 2008.

Rapp Trans AG, ECOPLAN (2004). Alpentransitbörse – Abschätzung der Machbarkeit verschiedener Modelle einer Alpentransitbörse. VSS 2002/902.

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