Die wirtschaftliche Situation der Haushalte von Witwen, Witwern und Waisen wird auf der Basis des neuen WiSiER-Datensatzes (Steuerdaten aus 11 Kantonen, ergänzt durch Register- und Erhebungsdaten) beurteilt. Dazu wurde insbesondere die Einkommenszusammensetzung dieser Haushalte ermittelt und mit derjenigen verschiedener Referenzgruppen von nicht verwitweten Personen verglichen.
Die Studie zeigt, dass die schweizerische soziale Sicherheit einen wichtigen Beitrag zur finanziellen Absicherung der Hinterbliebenen mit geringen oder sehr geringen finanziellen Mitteln leistet. Haushalte, deren Mitglieder eine Hinterlassenenrente beziehen und im erwerbsfähigen Alter sind, befinden sich in der gleichen oder sogar in einer leicht besseren Situation als Vergleichshaushalte, die nicht von einer Verwitwung betroffen sind.
Allerdings sind bei den Auswirkungen der Verwitwung auf die wirtschaftliche Situation von Witwen einerseits und Witwern anderseits deutliche Unterschiede feststellbar. Dieser Unterschied lässt sich durch die unterschiedliche Arbeitsmarktbeteiligung von Männern und Frauen in der Schweiz erklären.
Im internationalen Vergleich (Deutschland, Frankreich, Österreich, Schweden, Vereinigtes Königreich und Niederlande) sind die Hinterlassenenleistungen, die in der Schweiz gemäss AHVG ausbezahlt werden, eher grosszügig ausgestaltet, aber die Unterscheidung zwischen Witwen und Witwern in der AHV ist atypisch.