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Forschungsstelle
BSV
Projektnummer
NAP-P13.1
Projekttitel
Nationales Programm gegen Armut: Informations- und Beratungsangebote für armutsbetroffene Menschen. Bestandsaufnahme und Strukturierungsvorschlag für eine Online-Plattform

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
Nationales Programm zur Prävention und Bekämpfung von Armut
Schlüsselwörter
(Französisch)
Programme national contre la pauvreté
Schlüsselwörter
(Italienisch)
Programma nazionale contro la povertà
Kurzbeschreibung
(Deutsch)

Zahlreiche öffentliche und zivilgesellschaftliche Akteure beraten armutsbetroffene Menschen und informieren sie via verschiedene Kanäle über für sie relevante Themen.

Im Februar 2000 überwies die Kommission für Soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrats ein Postulat „Anlaufstelle für soziale Fragen / Guichet social“, mit welchem der Bundesrat aufgefordert wurde, die Möglichkeit zur Einleitung von Massnahmen zu prüfen, welche für die Bevölkerung den Zugang zu verschiedenen sozialen Sicherungssystemen erleichtern können.

Vor diesem Hintergrund hat das BSV den Bericht „Soziale Anlaufstelle“ erstellen lassen. Aus dem Bericht geht hervor, dass u.a. das fehlende Wissen über Angebote sowie die mangelnden Kenntnisse hinsichtlich der Vorgehensweise bei der Gesuchstellung den Zugang der Bevölkerung zu den entsprechenden Leistungen erschwert. Es gibt zwar gedruckte Broschüren oder Online-Plattformen über Beratungsangebote, die aber thematisch und geographisch stark fokussiert sind. Eine nationale Koalition, bestehend aus 28 Nicht-Regierungsorganisationen des Bereichs Armutsprävention /-bekämpfung, brachte deshalb den Vorschlag ein, im Rahmen des Nationalen Programms gegen Armut eine Bestandsaufnahme der bestehenden Ombuds-, Beratungs- und Informationsstellen erstellen zu lassen und die Ergebnisse online armutsbetroffenen und interessierten Empfängern direkt zur Verfügung zu stellen.

Kurzbeschreibung
(Französisch)

Nombreux sont les acteurs de la société civile et des collectivités publiques qui offrent des conseils aux personnes concernées par la pauvreté et les informent par différents canaux sur des sujets qui les intéressent.

En février 2000, la Commission de la sécurité sociale et de la santé publique du Conseil national avait déposé un postulat chargeant le Conseil fédéral d’étudier la possibilité de «mettre en oeuvre des mesures facilitant l’accès de la population aux différents régimes de protection sociale (par ex. un guichet social)».

Pour faire suite à ce postulat, l’OFAS a commandé un rapport de recherche. Il en ressortait que l’accès de la population aux informations est rendu difficile notamment par la connaissance insuffisante tant des prestations proposées que de la marche à suivre pour demander à en bénéficier. Il existe certes des imprimés et des plateformes électroniques qui informent sur les offres de conseil, mais ils se concentrent fortement sur des thématiques particulières ou des régions spécifiques. Pour y remédier, une coalition nationale composée de 28 ONG a proposé d’inclure dans le Programme national contre la pauvreté un inventaire des services de médiation, de consultation et d’information et d’en rendre accessibles les résultats sur une plateforme d’information destinée aux intéressés et aux intermédiaires.

Kurzbeschreibung
(Italienisch)

Numerosi attori pubblici e della società civile forniscono consulenza alle persone colpite da povertà, informandole attraverso diversi canali su temi che le toccano da vicino.

Nel febbraio 2000 la Commissione della sicurezza sociale e della sanità del Consiglio nazionale ha depositato un postulato per l'istituzione di uno «sportello per le questioni sociali» (00.3007 «Guichet social» - solo in tedesco o francese) con cui il Consiglio federale è stato incaricato di valutare l'avvio di misure per facilitare ai cittadini l'accesso ai vari sistemi di sicurezza sociale.

Su questo sfondo l'UFAS ha commissionato la redazione del rapporto «Sportello per le questioni sociali», da cui è emerso tra l'altro che la scarsa conoscenza delle offerte e dell'iter da seguire per farne richiesta rende l'accesso alle prestazioni molto difficoltoso per i cittadini. Sebbene esistano opuscoli stampati o piattaforme virtuali che informano sull'offerta di consulenza disponibile, questi si concentrano perlopiù su certi temi o su una determinata regione. Pertanto nell'ambito della messa a punto del piano programmatico una coalizione nazionale di 28 organizzazioni non governative ha proposto di stilare un inventario dei servizi di mediazione, informazione e consulenza esistenti e di pubblicare i risultati su una piattaforma online per metterli a disposizione dei diretti interessati e dei fornitori dei servizi in questione.

Projektziele
(Deutsch)

Folgende Hauptfragestellungen sollen im Rahmen der Bestandsaufnahme beantwortet werden:

  1. Welche digitalen Informations- und Beratungsangebote gibt es?
  2. Welche Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen gibt es?
  3. Wie können diese Informationen auf einer Online-Plattform in geeigneter Form strukturiert werden?

 Aus den Hauptfragestellungen ergeben sich folgende Unterfragen:

  1. Wie können polyvalente und niederschwellige Beratungsstellen, sowie Selbsthilfegruppen von und für armutsbetroffene Menschen adäquat definiert werden?
  2. Welche polyvalenten und niederschwelligen Beratungsstellen und welche Selbsthilfegruppen für armutsbetroffene Personen gibt es gemäss der gewählten Definition?
  3. Auf welchen Online-Plattformen finden armutsbetroffene Menschen Informationen über Beratungsstellen in ihrer Nähe und zu welchen Themen gibt es Online-Beratungen (Online-Beratungsguichet) durch Fachpersonen?
  4. Wie lassen sich die Ergebnisse aus der Bestandsaufnahme auf einer Online-Plattform strukturieren, damit sie adressatengerecht armutsbetroffenen Menschen zugänglich gemacht werden können?
Projektziele
(Französisch)

L’inventaire s’oriente en priorité sur les questions principales suivantes:

  1. Quelles sont les offres numériques d’information et de conseil?
  2. Quels sont les services de consultation et les groupes d’entraide?
  3. Quelle est la structure appropriée pour présenter ces informations sur une banque de données en ligne?

Plusieurs questions secondaires en découlent:

  1. Comment définir de manière adéquate les services de consultation polyvalents à bas seuil et les groupes d’entraide destinés aux personnes concernées par la pauvreté?
  2. Quels groupes d’entraide et services de consultation polyvalents à bas seuil existent en Suisse conformément à la définition retenue?
  3. Quelles sont les plateformes en ligne qui informent les personnes concernées par la pauvreté sur les services de consultation à proximité et quels sont les thèmes sur lesquels on peut obtenir en ligne des conseils d’expert (guichet social en ligne)?
  4. Comment faut-il structurer les résultats de l’inventaire sur une banque de données en ligne pour les rendre accessibles et compréhensibles aux personnes touchées par la pauvreté?
Projektziele
(Italienisch)

Nell'ambito dell'inventario si dovrà rispondere ai seguenti quesiti principali:

  1. Quali offerte informative e di consulenza digitali esistono?
  2. Quali servizi di consulenza e gruppi di auto-aiuto esistono?
  3. Come strutturare adeguatamente queste informazioni su una piattaforma online?

Dai quesiti principali derivano i seguenti quesiti secondari:

  1. Come definire adeguatamente servizi di consulenza polivalenti e facilmente accessibili nonché gruppi di auto-aiuto di e per persone povere?
  2. Quali servizi di consulenza polivalenti e facilmente accessibili e quali gruppi di auto-aiuto per persone povere esistono secondo la definizione prescelta?
  3. Su quali piattaforme online le persone povere trovano informazioni sui servizi di consulenza nelle loro vicinanze e per quali temi esistono consulenze online (sportelli di consulenza virtuali) da parte di specialisti?
  4. Come strutturare i risultati dell'inventariazione su una piattaforma online in modo da renderli accessibili e adeguati alle persone povere?
Abstract
(Deutsch)

Armutsbetroffenen Menschen fehlt oft die Information, an wen sie sich mit ihren Anliegen wenden können. Dabei sind gut aufbereitete, zugängliche Informationen ein wichtiges Element, um ihre Situation eigenständig verbessern zu können.

Deshalb wurde in diesem Forschungsprojekt untersucht, welche digitalen Informationsangebote, Datenbanken, Beratungsangebote und Selbsthilfegruppen es für armutsbetroffene Menschen gibt. Zudem wurde vorgeschlagen wie diese Informationen adressatengerecht auf einer Onlineplattform strukturiert werden können.

In einem ersten Schritt wurden Internetrecherchen durchgeführt, um Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen zu identifizieren. Diese wurden dann online befragt und die Ergebnisse telefonisch überprüft und ergänzt. An zwei Workshops mit armutsbetroffenen Menschen wurde diskutiert, wie die Informationen auf einer Website zugänglich gemacht und gegliedert werden können. Basierend auf den Workshopergebnissen wurde ein Strukturierungskonzept entwickelt.

Die Beratungs- und Informationsangebote für armutsbetroffene Menschen in der Schweiz sind heterogen: Je nach Kanton variiert der Beratungsauftrag der Sozialdienste sehr stark. In einigen Regionen bieten deshalb kirchliche Angebote (z. B. Caritas, Centres Sociaux Protestants, Heilsarmee) Unterstützung an. Zudem leisten Beratungsstellen für Senior/innen oder Familien und Jugendliche, die nicht spezifisch auf armutsbetroffene Menschen ausgerichtet sind und so weniger stigmatisierend wirken, eine wichtige Hilfestellung. Eher thematisch ausgerichtete Beratungsstellen informieren über Schulden und Budget, Wohnen und Obdach oder Arbeit und Bildung. In wenigen Fällen organisieren sich armutsbetroffene Menschen in Selbsthilfegruppen und -projekten wie Treffs, Notunterkünften und Internetcafés.

Damit eine nationale Informationsplattform genützt würde, müsste sie benutzerfreundlich, einfach strukturiert und der bedarfsgerechte Inhalt in einer verständlichen Sprache aufbereitet sein.

Abstract
(Englisch)

People affected by poverty often lack information as to whom they can turn to with their concerns. Access to carefully compiled information is an important prerequisite for enabling people to improve their own situation.

With this in mind, the present research project surveys the digital information services, databases, advice services and self-help groups that are currently available to individuals affected by poverty in Switzerland. It furthermore proposes a concept for the structure of an online platform designed with this specific target group in mind.

To begin with, the research team conducted an internet search to identify existing advice services and self-help groups; these services and groups were then invited to take part in an online survey. The researchers made follow-up telephone calls to the providers with a view to validating and completing the survey findings. Two workshops were held in which the researchers, experts and individuals affected by poverty discussed how best to structure the information content of websites and to make it more accessible. Based on the workshops’ results the research team developed a structuring concept.

The study found that the advice and information services available to individuals affected by poverty in Switzerland are heterogeneous. The mandate of social services to provide advice varies widely from canton to canton. As a consequence, church-based organisations such as Caritas, Centres Sociaux Protestants and the Salvation Army provide services in some regions. In addition, advice centres for senior citizens or for families and young people which are not specifically targeted at those affected by poverty, and consequently have less stigma attached to them, also provide an important service. Advice centres that focus on particular issues provide specific information of relevance to those affected by poverty, such as debts and budgeting, housing and accommodation or work and education. In a few cases, people impacted by poverty organize themselves in self-help projects and groups such as drop-in centres, emergency shelters and Internet cafés to address poverty and social welfare issues.

If a national information platform is to be used, it needs to be user-friendly, have a simple structure and provide needs-appropriate information that is written in easy-to-understand language.

Abstract
(Französisch)

Bien souvent, les personnes touchées par la pauvreté ne savent pas vers qui se tourner pour faire part de leurs préoccupations. Pour pouvoir améliorer leur situation par leurs propres moyens, il est indispensable qu’elles puissent disposer d’informations bien structurées et facilement accessibles.

La présente étude s’attache à dresser un inventaire des offres d’information en ligne, des bases de données, des offres de conseil et des groupes d’entraide destinés aux personnes touchées par la pauvreté. Elle formule également des recommandations pour la structure d’une plateforme d’information en ligne, de sorte qu’elle soit adaptée aux destinataires.

Dans une première étape, des recherches ont été effectuées sur Internet pour identifier les services de conseil et les groupes d’entraide, qui ont été invités à répondre à un sondage en ligne. Des entretiens téléphoniques ont ensuite permis de compléter et valider les résultats. Deux ateliers rassemblant des personnes touchées par la pauvreté ont été organisés pour déterminer la façon de structurer les informations et de les rendre accessibles sur un site Internet. Les résultats de ces ateliers ont permis d’élaborer un modèle de structure.

L’offre de conseil et d’information destinée aux personnes touchées par la pauvreté en Suisse est très diverse : le mandat des services sociaux en la matière varie fortement d’un canton à l’autre. Dans certaines régions, ce sont les églises qui offrent ce genre de soutien (par ex. Caritas, Centres sociaux protestants, Armée du Salut). Une aide importante est également fournie par des services de consultation destinés aux seniors, ou aux familles et aux jeunes. Le recours à ces services, qui ne s’adressent pas spécifiquement aux personnes touchées par la pauvreté, est moins stigmatisant. Enfin, il existe également des services de consultation spécialisés dans une thématique, endettement et budget, logement et hébergement, travail et formation. Même si c’est relativement rare, les personnes touchées par la pauvreté s’organisent parfois en groupes d’entraide ou lancent des projets d’entraide comme des lieux de rencontre, des hébergements temporaires ou des cafés Internet.

Pour qu’une plateforme d’information nationale soit réellement utilisée, elle doit être conviviale et présenter une structure simple. Son contenu doit être adapté aux besoins et rédigé dans un langage accessible.

Abstract
(Italienisch)

Spesso le persone povere non sanno a chi rivolgersi per far fronte ai loro problemi. Informazioni ben comprensibili e facilmente accessibili costituiscono dunque un elemento importante per poter migliorare la propria situazione in modo autonomo.

Pertanto, nel quadro del presente progetto di ricerca sono state esaminate le offerte di informazioni digitali, banche dati, consulenza e gruppi di autoaiuto attualmente esistenti per le persone povere. Sono state inoltre formulate proposte per strutturare queste informazioni su una piattaforma online in funzione dei bisogni dei destinatari.

In una prima fase sono state svolte ricerche su Internet per individuare i consultori e i gruppi di autoaiuto, successivamente interpellati online, per poi verificare e completare telefonicamente i risultati acquisiti. In occasione di due workshop con le persone che vivono in condizioni di povertà, si è discusso di come rendere accessibili e strutturare le informazioni su un sito Internet. Sulla base dei risultati dei workshop è stato elaborato un piano per strutturare la piattaforma in questione.

L’offerta informativa e di consulenza esistente in Svizzera per le persone povere è eterogenea: il mandato di consulenza dei servizi sociali varia notevolmente a seconda dei Cantoni. In alcune regioni vi sono pertanto attori ecclesiastici (p. es. la Caritas, i centri sociali protestanti e l’Esercito della salvezza) che offrono sostegno. Un aiuto importante è inoltre prestato dai consultori per anziani o famiglie e giovani, che non sono destinati specificamente alle persone in condizioni di povertà e operano quindi con effetti meno stigmatizzanti. I consultori a vocazione più tematica forniscono invece informazioni su indebitamento e budget, alloggio e rifugio, lavoro e formazione. In pochi casi le persone povere si organizzano in gruppi e/o svolgono progetti di autoaiuto, come punti d’incontro, alloggi di emergenza e Internet café.

Affinché una piattaforma informativa nazionale sia utilizzata, occorre che sia di facile uso, presenti una struttura semplice e proponga contenuti adeguati ai bisogni in un linguaggio facilmente comprensibile.
Publikationen / Ergebnisse
(Deutsch)
Beiträge zur Sozialen Sicherheit: Forschungsbericht 14/16
Der Bericht liegt in deutscher Sprache vor mit Zusammenfassungen in Französisch, Italienisch und Englisch.
Publikationen / Ergebnisse
(Französisch)
Aspects de la sécurité sociale: Rapport de recherche 14/16
Le rapport est publié en allemand, avec résumé en français, en italien et en anglais.
Publikationen / Ergebnisse
(Italienisch)
Aspetti della sicurezza sociale: Rapporto di ricerca 14/16
Il rapporto è pubblicato in tedesco con riassunti in italiano, francese e inglese.