Im Herbst 2003 konnte durch das Dopinganalyselabor in Los Angeles die Anwendung eines bisher unbekannten anabol-androgenen Steroids nachgewiesen werden. Im Zuge der Untersuchungen geriet ein Labor in die Schlagzeilen, das neben Supplementen scheinbar auch dieses Steroid für Spitzensportler synthetisiert und abgeben hatte. Die diesbezüglichen Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen. Fachleute befürchten, dass weitere so genannte "Designer-Steroide" in Untergrundlabors synthetisiert und auf den Markt gebracht werden können.
Beim entdeckten Steroid handelt es sich um Tetra-hydro-gestrinon (THG), einem Abkömmling von Gestrinon und Trenbolon. Es ist dabei das erste Mal, dass ein Steroid speziell für die Anwendung im Sport entwickelt wurde. Dies ohne eine eigentliche biologische oder medizinische Abklärung möglicher Nebenwirkungen. Es ist bekannt, dass die Anwendung von Anabolika zu Nebenwirkungen wie z.B. Leberschädigung, Abschalten der körpereigenen Hormonproduktion, erhöhtes Risiko zum Herzinfarkt, Belastung des Herz-Kreislaufs, erhöhte Aggression, gestörte Hodenfunktion, Vermännlichung bei Frauen oder Wachstumsstopp bei Jugendlichen führen kann.
Untersuchungen an Nahrungsergänzungsmitteln in Zusammenarbeit mit den Analysenlabors in Lausanne und in Köln haben zudem gezeigt, dass derartige Produkte, die über das Internet bestellt werden, teilweise mit Pro-Hormonen (wie z.B. Norandrostendion) verunreinigt sein können. Über allfällige Nebenwirkungen derartiger Pro-Hormone ist wenig bekannt.
Für die Information und Prävention ist es unabdingbar, mehr über die möglichen Nebenwirkungen von "Designer-Steroiden" und Pro-Hormone zu erfahren.