Die wirtschaftlichen und agrarpolitischen Entwicklungen üben auf Bauernhaushalte mit tiefem Einkommen Druck aus. Das Ausmass der Bauernfamilien, welche unter einem Existenzminimum leben, ist ungeklärt, da die für die Gesamtbevölkerung verwendeten Indikatoren nicht ohne weiteres auf die Landwirtschaft übertragen werden können. Auch ungeklärt ist die soziale Lage dieser Bauernfamilien.
Um Erkenntnisse zum Ausmass und zur sozialen und wirtschaftlichen Lage von Bauernhaushalten unter dem Existenzminimum zu gewinnen, werden bestehende Begriffe und operationale Definitionen auf die landwirtschaftlichen Verhältnisse angepasst. Dabei ist der Einkommensbestimmung von Selbständigen sowie dem Einfluss agrarpolitischer Instrumente wie Direktzahlungen oder Familienzulagen auf das Haushaltseinkommen Rechnung zu tragen. In qualitativen Fallstudien werden zudem erste Erkenntnisse zur Einkommens- und Lebenssituation von einkommensschwachen Bauernhaushalten sowie zur Sozialhilfepraxis gewonnen.