ServicenavigationHauptnavigationTrailKarteikarten


Forschungsstelle
BLV
Projektnummer
014.96.06
Projekttitel
Entwicklung populations-genetischer Verfahren zur Ermittlung der genetischen Disposition von Gesundheitsmerkmalen beim Hund

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Schlüsselwörter
Anzeigen
-
-
-
Kurzbeschreibung
Anzeigen
-
-
-
Projektziele
Anzeigen
-
-
-
Abstract
Anzeigen
-
-
-
Publikationen / Ergebnisse
Anzeigen
-
-
-

Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
Tierschutz, Zucht, Hund, Gesundheitsmerkmale, Hüftgelenksdysplasie, Genetik, Veranlagung
Kurzbeschreibung
(Deutsch)
In den meisten Zuchtprogrammen der Hunderassen sind Massnahmen gegen genetisch bedingte Mängel unbekannt oder zu wenig effizient. In diesem Projekt geht es darum, Grundlagen zu entwickeln, die den Hundezüchtern und den Verantwortlichen von Rasseclubs informative Unterlagen liefern, sog. Zuchtwerte. Diese Werte sollen bei der Auslese von Zuchttieren (z.B. bei der Körung) als Entscheidungshilfen herangezogen werden können. Der vorgeschlagene genetisch statistische Ansatz ist erprobt, er muss aber für diesen speziellen Zweck angepasst werden. Es handelt sich dabei um ein varianzanalytisches Verfahren, das erlaubt, den Zuchtwert eines Tieres, d.h. die genetische Veranlagung der entsprechenden Eigenschaft zu ermitteln.
Projektziele
(Deutsch)
1. Es soll anhand des BLUP-Verfahrens (= Best linear unbiased Prediction) eine Methode entwickelt werden, die die genetische Veranlagung eines Hundes für die Erbkrankheit HD am Beispiel der Neufundländer- und Landseer-Population in der Schweiz ermittelt werden. Damit sollen die verschiedenen Rassehunde-Clubs bzw. die 'Schweizerische Kynologische Gesellschaft' eine praktikabe Selektionsstrategie zur Verbesserung der Zucht verwirklichen können.
2. Es soll geprüft werden, ob zwischen den drei HD-Diagnosen (echter HD, sekundärer (durch Entwicklungs-störungen bedingt) und scheinbarer HD (durch iatrogene Einflüsse entstanden) mögliche genetische Wechsel-wirkungen bestehen.
3. Die Zuchtwert-Ermittlung soll so entwickelt werden, dass sie mit geringem Aufwand auch für andere Eigen-schaften und Erbleiden angewendet werden kann.
4. Sollte mit Hilfe dieser Untersuchung das Hauptgen-Modell für die HD zutreffen, würde das bedeuten, dass durch molekulargenetische Techniken nach Markern gesucht werden könnte, die mit diesem Hauptgen korrelliert sind.

Dieses Pilotprojekt soll in jedem Fall den verschiedenen Hunderassen in der Schweiz ermöglichen durch züchterische Massnahmen die Gesundheit nicht nur zu erhalten, sonder sogar noch zu verbessern.
Abstract
(Deutsch)
Voraussetzung für eine genaue Zuchtwertschätzung ist eine zuverlässige Datenerhebung. Die Nutzung der Daten könnte optimiert werden, wenn beim Schweizerischen HD-Beurteilungsschema zusätzlich zum HD-Grad nach FCI die Totalpunktzahl der 6 anatomischen Kriterien des schlechteren Gelenks vermerkt würde. Die Bestimmung des Norberg-Winkels sollte differenzierter erfolgen. Die Erfassung arthrotischer Veränderungen spielt für den Erfolg eines Screeningprogrammes eine untergeordnete Rolle. Die Untersuchungen haben ferner gezeigt, dass die HD in den umliegenden Ländern nicht gleich beurteilt wird wie in der Schweiz. Es muss deshalb angestrebt werden, die HD-Diagnostik einheitlicher zu gestalten.
Das Untersuchungsmaterial umfasst Informationen von 1516 Tieren der Neufundländer-Population in der Schweiz. Die entsprechenden Auswertungen wurden mit dem REML-Verfahren durchgeführt, wobei ein Tiermodell unterstellt wurde. Als systematische Einflussfaktoren wurden das Geburtsjahr, das Geschlecht und der Auswerter innerhalb der HD-Zentrale berücksichtigt. Die Modellvergleiche zeigen, dass die permanenten maternalen Umwelteffekte in den Modellen berücksichtigt werden sollten. Je nach Modell variieren die Heritabilitätswerte für die HD zwischen 0.24 und 0.33. Aufgrund dieser Werte kann mit einem entsprechenden Zuchtprogramm die Häufigkeit der HD in der Population der Neufundländer verringert werden.
Anhand der Untersuchungsergebnisse bei Neufundländern konnte gezeigt werden, dass die Voraussetzungen für eine Schätzung der Zuchtwerte für HD in der Schweiz gegeben sind. Diese Informationen müssen nun den Züchtern erklärt werden, um sie zu überzeugen, dass die Zuchtwerte in einem Zuchtprogramm eingebaut werden müssen, denn ohne konsequente Selektion ist kein Zuchterfolg zu erwarten. Die HD-Diagnostik als Grund-voraussetzung einer Selektion, muss in den verschiedenen Ländern unbedingt einheitlicher gehandhabt werden.
Publikationen / Ergebnisse
(Deutsch)
Schawalder, P., Spreng, D., Dietschi, E., Dolf, G., Gaillard, C., (1996) Die Hüftgelenksdysplasie im Umfeld von sekundären Einflüssen und ektopischen Ursachen: Konstruktiv-kritische Gedanken zur HD-Diagnostik und zu den heutzutage gängigen züchterischen Massnahmen. Kleintierpraxis 41: 625-638

Schawalder, P., Spreng, D., Dietschi, E., Dolf, G., Gaillard, C., (1996) Beitrag zur Biomechanik des Hüftgelenks mit neuen diagnostischen Aspekten im Umfeld der Hüftgelenkdysplasie: Konstruktiv-kritische Gedanken zur HD-Diagnostik und zu den heutzutage gängigen züchterischen Massnahmen mit einem Ausblick auf zukünftige Perspektiven und Möglichkeiten. Teil I. Schweiz. Arch. Tierheilk. 138: 511-522.

Schawalder, P., Spreng, D., Dietschi, E., Dolf, G., Gaillard, C., (1997) Beitrag zur Biomechanik des Hüftgelenks
mit neuen diagnostischen Aspekten im Umfeld der Hüftgelenkdysplasie: Konstruktiv-kritische Gedanken zur HD-Diagnostik und zu den heutzutage gängigen züchterischen Massnahmen mit einem Ausblick auf zukünftige Perspektiven und Möglichkeiten. Teil II. Schweiz. Arch. Tierheilk. 139: 265-270.

Dietschi-Oberer, E. (2001) Klinische und populationsgenetische Untersuchungen der Hüftgelenksdysplasie beim Hund. Dissertation, Philosophisch-naturwissenschaftliche Fakultät der Universität Bern, 95 S.

Schawalder, P., Stich, H., Seidl, Th., Spreng, D., Dietschi, E., Schmökel, H., Rytz, U. (2001) Die 'Ellbogendysplasie' beim Hund. Eine klinisch-synoptische Betrachtungsweise der verschiedenen Erscheingungsbilder mit ätiopathologischen Überlegungen. Ellbogendysplasie und fragmentierter Processus anconaeus (Teil I). Veterinär-Spiegel 4: 237-240.

Schawalder, P., Stich, H., Seidl, Th., Spreng, D., Dietschi, E., Schmökel, H., Rytz, U. (2002) Die 'Ellbogendysplasie' beim Hund. Eine klinisch-synoptische Betrachtungsweise der verschiedenen Erscheingungsbilder mit ätiopathologischen Überlegungen. Ellbogendysplasie und fragmentierter Processus anconaeus (Teil II). Veterinär-Spiegel 1: 14-27.