ServicenavigationHauptnavigationTrailKarteikarten


Forschungsstelle
BLV
Projektnummer
2.98.06
Projekttitel
Untersuchungen der pathologischen Veränderung der Knochenanatomie bei Masttruten

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Schlüsselwörter
Anzeigen
-
-
-
Kurzbeschreibung
Anzeigen
-
-
-
Projektziele
Anzeigen
-
-
-
Abstract
Anzeigen
-
-
-
Publikationen / Ergebnisse
Anzeigen
-
-
Anzeigen

Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
Tierschutz, Geflügel, Haltung, Truten, tibiale Dyschondroplasie, Knochendeformation, Zucht, Haltung
Kurzbeschreibung
(Deutsch)
Die bisherigen Untersuchungen durch Herrn Reinmann (Tierspital Bern) und Frau Hirt (Zentrum für tiergerechte Haltung, Zollikofen, ZTHZ) zeigen, dass Masttruten in der Schweiz nach wie vor massive Veränderungen in der Knochenanatomie haben, die in der Folge zu veränderter Beinstellung und damit zu behinderter Lokomotion der Tiere führen. Aufgrund verschiedener Diskussionen mit Vertretern der Haupt-Zuchtorganisation British United Turkeys sowie mit Vertretern aus der Produktion (Schweizer Trutenarbeitsgruppe) und dem Europarat kommt das ZTHZ zum Schluss, dass im Rahmen der Strategie zur Lösung der Trutenproblematik dringend weitere pathologische Untersuchungen notwendig sind.

Es muss abgeklärt werden:
1. Ist Tybiale Dyschondroplasie bei Masttruten nur in der Schweiz ein Problem?
2. Haben Anpassungen in der Fütterung einen Einfluss auf die Beinproblematik?
Projektziele
(Deutsch)
Die Ziele dieser Untersuchung sind:

a. Feststellung mit welcher Prävalenz Tibiale Dyschondroplasie bei Masttruten in den umliegenden Ländern auftritt;
b. Feststellung des Einflusses der Fütterung auf die Beinproblematik unter Praxisbedingungen.
Abstract
(Deutsch)
Alle zwischen 1994 und 1997 in der Schweiz an Masttruten durchgeführten Untersuchungen und stichprobenartigen Kontrollen belegten, dass unverändert fast alle Tiere unter einer Verknöcherungsstörung im proximalen Tibiotarsus bekannt als tibiale Dyschondroplasie, damit einhergehend einer teilweise massiven Veränderungen der Anatomie des Beinskeletts und damit zwangsweise veränderter Beinstellung und somit behinderter Lokomotion leiden. Alle am Informationsaustausch beteiligten Trutenfachleute bestritten, dass TD auch im europäischen Umland bei Masttruten derart häufig auftritt. Sie orteten das Problem in einer mangelhaften Haltung/Fütterung in der Schweiz. Ziel dieser Untersuchung musste es daher sein, Daten zur TD-Situation im umliegenden Ausland zu beschaffen und durch einen Versuch mit optimierter Fütterung (nach den Ergebnissen einer aktuellen und allgemein anerkannten Studie zum CA/P-Bedarf von Masttruten) die Annahme der Fachleute der Zuchtorganisationen zu widerlegen.
Die Untersuchung von fast 500 Unterschenkelknochen, welche von aus Frankreich und Italien importierten Trutenkeulen der Hybriden B.U.T. T9 und BIG6 stammten, ergab, dass weder in der Häufigkeit des Auftretens von TD, noch in der Schwere der beobachteten Läsionen oder der Art der Knochendeformationen gravierende Unterschiede zur Situation in der Schweiz bestehen. Die Fütterungsumstellung mit einer Anhebung des mineralischen Rohaschegehaltes von Ca von 12 auf 13.5 Prozent brachte keinerlei Verbesserung dieser bekannten Situation. Bei total 800 untersuchten Tieren des Hybrids B.U.T. T9 konnten keinerlei signifikante Veränderungen der betrachteten Knochenparameter festgestellt werden.
Fast zeitgleich mit der vorliegenden Untersuchung ergab auch eine von B.U.T. finanzierte Studie in Schottland, dass TD bei Masttruten sehr häufig auftritt und eine Veränderung der Knochenanatomie bewirkt. Somit konnte die Diskussion über die Häufigkeit des Auftretens der TD endlich abgeschlossen werden und das Phänomen als solches wird heute von den Fachleuten als Problem in der Masttrutenhaltung akzeptiert. Eine einfache Beeinflussungsmöglichkeit durch die Fütterung wird derzeit kaum mehr angenommen. Kontrovers sind aber weiterhin die Auswirkungen auf die Anatomie des Beinskeletts und auf die Lokomotionsfähigkeit, vor allem aber die Bedeutung von TD für das Wohlbefinden der Tiere (Stichwort Schmerz). Die Bedeutung der TD in der Individual-entwicklung der Truten (genetische Disposition) ist vor allem unter dem Aspekt, dass auch leichtere, nur wenig vom Wildtyp abweichende Trutenrassen TD mit hoher Prävalenz aufweisen (Ergebnis eigener Untersuchungen), weiterhin strittig.
Publikationen / Ergebnisse
(Deutsch)
Reinmann, M. (1999) Probleme in der Putenhaltung am Beispiel tibiale Dyschondroplasie - eine kleine Chronologie. DVG, Fachgruppe Geflügelkrankheiten, Referatesammlung 56. Fachgespräch, Hannover, 111-117.

Reinmann, M. (2000) Ergänzende Untersuchungen bei Masttruten: A. Versuch der Beeinflussung der Prävalenz der tibialen Dyschondroplasie durch Fütterungsoptimierung; B: Prävalenz der tibialen Dyschondroplasie bei Breitbrustmasthybriden im Ausland und bei alternativen Masthybriden in der Schweiz. Bericht zuhanden des Bundesamtes für Veterinärwesen, Oktober 2000.
Publikationen / Ergebnisse
(Englisch)
Reinmann, M., Morgenstern, R. & Gassmann-Langmoen, A.-B. (2001). Tibial dyschondroplasia in broad-breasted turkeys and its relationship to tibiotarsal morphology. Dissertation, Vet.med. Fakultät, Uni Bern.

Reinmann, M., (2002) The prevalence and severity of tibial dyschondroplasia in six genetically different turkey strains. 4th International Symposium on Turkey Diseases, Berlin 2002, DVG Service GmbH, Giessen, S. 67-69.