Abstract
(Deutsch)
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In der Schweiz wird das Label Energiestadt, das Kommunen für eine innovative Energiepolitik auszeichnet, seit 4 Jahren erfolgreich umgesetzt. Das Label sollte aufgrund der Erfahrungen in der Schweiz für den Einsatz im EU-Raum weiterentwickelt werden. Am Projekt haben sich die Länder Nordrhein-Westfalen (D), Vorarlberg (A), Polen und die Schweiz beteiligt. Um die erfolgreichen schweizerischen Ansätze zu optimieren und auf EU-Verhältnisse anzupassen, sind folgende Arbeitsschwerpunkte behandelt worden: Die Überarbeitung des bestehenden Massnahmenkataloges Der bestehende Katalog wurde der heutigen energiepolitischen Situation in Europa angepasst und daraus ein europäischer Standard entwickelt. Er wurde in excel als sehr benutzungsfreundliches Tool entwickelt und bündelt die Erfahrung dutzender Gemeinden und Energieberatungsfirmen. Er besteht aus insgesamt 98 Massnahmen aus 6 Verwaltungsbereichen und dient als Hilfsmittel für die Beurteilung von Gemeinden, gleichzeitig ist er willkommener Ideenlieferant. Beurteilt wird die Umsetzungsqualität der Massnahmen anhand einer Punkteskala. Der Nachweis von Wirkungen der einzelnen Massnahmen und des Gesamtpaketes Die qualitativen Indikatoren stehen bereit, die Erstellung eines Stärken-/Schwächenprofils der Gemeinde ist möglich. Die quantitativen Indikatoren konnten jedoch erst im Ansatz entwickelt werden; es sind weitere Recherchen notwendig. Als Ergänzung wurde aber eine Sammlung von konkreten, mit detaillierten Angaben hinterlegten guten Beispielen aus Gemeinden erarbeitet, die laufend aktualisiert wird. Der Ausbau des Zertifizierungsverfahrens als eigentliches TQM-Instrument Das Verfahren zur Zertifizierung ist nach TQM-Grundsätzen definiert. Es kann und soll mit anderen Zertifizierungsverfahren, die in Kommunen angewandt werden, kombiniert werden, insbesonder sind im Katalog auch alle zur Implementierung eines TQM wichtigen Einzelmassnahmen enthalten. Benchmark unter den Gemeinden, die Vergebung eines europäischen Awards Das Punktesystem der Bewertung ist so ausgelegt, dass die Leistungen von Gemeinden verschiedener Grösse mit verschiedenen Kompetenzen aus verschiedenen Ländern verglichen werden können. Die Vergebung eines europäischen Energy Awards EEA soll das Interesse der EU an kommunaler Energiepolitik bekräftigen. Fazit und weiteres Vorgehen Es ist aus unserer Sicht sehr erfreulich, wie viele konkrete Aktivitäten aufgrund des beschriebenen EU-Projektes entstehen konnten: § Die bestehende schweizerische Trägerschaft bereitet sich darauf vor, den bestehenden durch den EU-Katalog zu ersetzen. § Bereits bemühen sich erste schweizerische Gemeinden um den EEA. § Das Land Nordrhein-Westfalen lanciert ein Programm zur breiten Anwendung des entwickelten Tools und finanziert die Aktivitäten der Gemeinden mit mehreren Mio Euro mit. § In Österreich arbeiten mehrere Bundesländer mit dem gleichen Tool. § Um die Aktivitäten zu bündeln, ist ein europäischer Verein in Gründung, der die regionalen Trägerschaften für das entwickelte Label koordiniert. Verschiedene weitere europäische Länder sind an der Anwendung dieses Zertifizierungsinstrumentes interessiert - deshalb hat die Arbeitsgemeinschaft, die das beschriebene Projekt bearbeitete, bereits weitere EU-Anträge eingereicht. Einer davon läuft bei SAFE; das BBW hat ausnahmsweise und wohl auch angesichts des Erfolges des Projektes Communal Labels die Bereitschaft erklärt, auch das Nachfolgeprojekt bei einem positiven Entscheid der EU mitzufinanzieren.
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