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Forschungsstelle
EU FRP
Projektnummer
96.0424
Projekttitel
AD-NETT: Anaerobic digestion of agro-industrial wastes - information network
Projekttitel Englisch
AD-NETT: Anaerobic digestion of agro-industrial wastes - information network

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Schlüsselwörter
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Alternative Projektnummern
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Forschungsprogramme
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Kurzbeschreibung
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Weitere Hinweise und Angaben
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Partner und Internationale Organisationen
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Abstract
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Datenbankreferenzen
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Englisch)
Information dissemination; anaerobic digestion; biogas production and utilisation; biological fertilizer; political incentives
Alternative Projektnummern
(Englisch)
EU project number: FAIR-CT96-2083
Forschungsprogramme
(Englisch)
EU-programme: 4. Frame Research Programme - 4.3 Biomedical/Health research
Kurzbeschreibung
(Deutsch)
Siehe Abstract
Weitere Hinweise und Angaben
(Englisch)
Full name of research-institution/enterprise:
Eidg. Forschungsanstalt für Agrarwirtschaft und Landtechnik FAT

Partner und Internationale Organisationen
(Deutsch)
Coordinator: Herning Kommunale Vaerker (DK)
Abstract
(Deutsch)
Zielsetzung

AD-Nett war eine Concerted Action von 17 Europäischen Ländern sowie Kanada welche zum Ziel hat, Information und Erfahrungen zum Thema Biogas aus Abfällen landwirtschaftlicher und industrieller Herkunft auszutauschen. Dieses Ziel wurde erreicht durch

· Eine Homepage
· Eine Datenbank aller Biogasanlagen in den Mitgliederländern
· Technische Berichte
· Seminare
· Persönlicher Informationsaustausch welcher über die nationalen Netzwerke weiter verbreitet wird.

Der Informationsfluss wurde verstärkt durch eine enge Zusammenarbeit mit dem Altener-Netzwerk 'Energy from Waste' (DGXII) und der IEA Arbeitsgruppe 'Energy from biological conversion of waste'.


Das Projekt in der Übersicht
AD-Nett war ein ausserordentlich erfolgreiches Unternehmen im Bereich Informationsnetzwerk, welches die vorgesehenen Instrumente nicht nur vollständig und zeitgerecht, sondern auch in hervorragender Qualität erarbeitet hat. Am Programm waren 17 Nationen beteiligt, davon zwei Nicht-EU-Mitglieder:
Dänemark (Leitung) Grossbritanien (Sekretariat)
Belgien Canada Deutschland
Frankreich Griechenland Holland
Irland Italien Norwegen
Österreich Portugal Spanien
Schweden Schweiz Ungarn

Es ist selbstredend, dass nicht alle Länder im gleichen Umfang zu den erarbeiteten Werkzeugen beitragen konnten. Das war abhängig vom vorhandenen Know-how. Alle haben jedoch im Rahmen ihrer Möglichkeiten konstruktiv mitgearbeitet.
Ein Teil der Erfolgs ist damit zu erklären, dass wirklich Europas führende Experten in der anaeroben Vergärung von landwirtschaftlichen Abfällen an diesem Projekt teilgenommen haben. Kommt noch dazu, dass viele der Experten sich gut kennen und bereits seit Jahren immer wieder erfolgreich zusammenarbeiten.

Die Produkte

Homepage: Als wichtigstes internationales Informationsmittel wurde eine Homepage geschaffen (http://www.ad-nett.org). Neben Angaben zu den einzelnen Teilnahmeländern mit je einem Country-Report findet man insbesondere Hinweise auf Tagungen, Publikationen, etc. Im Zentrum stehen die Technischen Berichte zu verschiedenen Themen der anaeroben Vergärung.

Der Besuch der Homepage ist hervorragend: Wöchentlich gibt es 2400 Zugriffe. Die technischen Berichte auf PDF-Files sind über 3'000 mal heruntergeladen worden.

Es besteht die berechtigte Hoffnung, dass die Homepage in einem Nachfolgeprojekt weiter genutzt werden kann. Bis der Entscheid gefällt ist, hat sich einer der Experten spontan bereit erklärt, den Unterhalt aus eigenen Mitteln weiter zu garantieren.


Datenbank: Ziel war, alle landwirtschaftlichen Biogas- oder Co-Vergärungsanlagen der 17 beteiligten Länder zu erfassen und auf einer Datenbank, auch über Internet, allen Interessenten verfügbar zu machen. Das Unterfangen ist in bezug auf das Internet nicht ganz gelungen. Der Aufwand war gewaltig, die nach verschiedenen Levels erhobenen Daten der einzelnen Länder unter eine Oberfläche zu bringen. Kommt noch dazu, dass Deutschland, das mit über 600 Anlagen das Gros stellt, zeitlich und finanziell völlig überfordert war, alle Daten zu erfassen.

Weil die Erfassung insgesamt nicht vollständig war, wurde auf die Internet-Publikation verzichtet. Die Datei ist aber trotzdem die zur Zeit vollständigste Erfassung europäischer Biogasanlagen mit landwirtschaftlichen Abfällen. Auszugsweise können die Daten beim schweizerischen Experten abgefragt werden. Diese Dienstleistung ist von E2000: Energie aus der Vergärung unterstützt.
Die Daten zeigen aber trotzdem, dass zumindest in den drei führenden Ländern Europas signifikante Mengen an Biogas allein aus landwirtschaftlichen Abfällen gebildet werden. Deutschland produziert mit rund 5 Mio. GJ pro Jahr rund halb so viel Energie wie der Bruttoenergieverbrauch in der Schweiz. Dabei wird das Gas in rund 600 Anlagen auf kleinen und mittleren Landwirtschaftsbetrieben produziert, fällt also äusserst dezentral an. Dank modularer Konstruktion auf der einen Seite und wesentliche Unterstützung des Staates (bis zu 50% Subventionen, im Schnitt etwa 30%) sowie hohe Rückspeisetarife für Strom (früher rund 15Pf./kWh; seit 1.April 2000 20Pf./kWh) machen die Biogasanlagen mit Stromproduktion zu einem hochwirtschaftlichen Betriebszweig für die deutschen Bauern.

Dänemark hat vor allem Grossanlagen gefördert, welche von Kooperativen von Landwirten gebaut und betrieben werden. Die Technologie hat einen hohen Stand erreicht sowohl im Hinblick auf Betriebssicherheit, Düngerqualität und Hygiene. Trotz der economy of scale und den 30%igen Subventionen sind die meisten der anlagen unwirtschaftlich. In Zukunft wird der Staat künftig vermehrt auch Anlagen auf Einzelbetrieben fördern.
Schweden hat vergleichbar zu Dänemark ausschliesslich Grossanlagen gebaut. Allerdings sind dabei kaum Bauern involviert. Die Anlagen werden überwiegend von Stadtwerken betrieben. Über die Wirtschaftlichkeit liegen dabei kaum Zahlen vor. Die Gemeindeanlagen, unterstützt von Staatsgeldern, können das Biogas ganz gezielt hochexergetisch und umweltrelevant nutzen. Insbesondere in städtischen Bereichen wird das Gas vor allem als Treibstoff für kommunale Fahrzeuge (Stadtbusse, Müllfahrzeuge, etc.) eingesetzt.



Meetings: Zweimal jährlich traf die Gruppe zusammen, um die abgelieferten Unterlagen zu diskutieren und das weitere Vorgehen zu beschliessen. Die Treffpunkte werden geographisch so ausgewählt, dass jeweilen noch Anlagen besichtigt werden können. So wurden Treffen in Dänemark, Italien, Frankreich, Holland, Deutschland und Irland organisiert.

Biogas-Seminare: Die jährlich zweimaligen Treffen wurden in der zweiten Projekthälfte genutzt, um gleichzeitig Seminare für die Landwirte und landwirtschaftliche Planer durchzuführen. Man hat den Synergieeffekt genutzt, dass in einer Region hochkarätige Experten versammelt waren, die in dieser Häufung sonst nie an so einem Ort zusammengekommen wären. Den Seminaren war jeweilen ein voller Erfolg beschieden. Dies gilt natürlich insbesondere fürs Abschlussseminar in Galway, Irland, welches sich über zwei Tage erstreckte. Eine Hundertschaft von Behörden- und Verbandsmitgliedern sowie einzelnen Bauern und Planern hat der Veranstaltung beigewohnt. Ziel war, der Biogasentwicklung auch in Irland zum Durchbruch zu verhelfen.

Neben der eigentlichen Tagung war eine Herstellerausstellung organisiert worden, an der rund 20 Firmen aus ganz Europa teilnahmen.


Technische Berichte: Neben der Homepage und der Datenbank liefern die technischen Berichte ein langfristig anhaltendes Produkt von AD-Nett. Insgesamt sind 14 Beiträge erarbeitet worden.
In einer ersten Sitzung wurde gemeinsam entschieden, welche Themen in wissenschaftlichen Berichten vertieft für die Verbreitung des Know-hows aufbereitet werden sollten. Entsprechend den spezifischen Kenntnissen der Experten wurden die Themen verteilt und deren Erarbeitung zeitlich gestaffelt. An den jährlich zweimal stattgefundenen Informationstreffen sind die einzelnen Beiträge intensiv diskutiert und anschliessend wieder von den Autoren überarbeitet worden.

Der schweizerische Vertreter war verantwortlich für den Teil 'Process design of agricultural digesters', welcher für das letzte Programmjahr 1999 geplant war. An der ersten Sitzung im 1999 in Toulouse ist der Bericht diskutiert und auf die Abschlussveranstaltung in Irland hin fertiggestellt worden.

Publikation: Der Aufwand für die technischen Berichte war für alle Autoren hoch. Fast ausnahmslos ist das dafür vorgesehene Budget weit überschritten worden. In den Berichten spürt man dafür das persönliche Engagement. Es wurde deshalb entschieden, eine Publikation daraus zu machen, welche sich zwischenzeitlich grosser Beliebtheit erfreut.

Pat Lawson (UK) und Henrik Ordenblad (DK) haben die Texte redigiert und in eine einheitliche Form gefasst. Unter dem Titel 'Anaerobic digestion: Making energy and solving waste problems' wurde eine Broschüre von 195 Seiten gestaltet, welche lange über das Programm hinaus wertvolle Dienste leisten wird. Kopien können beim schweizerischen Delegierten bestellt werden (arthur.wellinge@novaenergie.ch).
Datenbankreferenzen
(Englisch)
Swiss Database: Euro-DB of the
State Secretariat for Education and Research
Hallwylstrasse 4
CH-3003 Berne, Switzerland
Tel. +41 31 322 74 82
Swiss Project-Number: 96.0424