Partner und Internationale Organisationen
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University of Leeds, Institute for Transport Studies (UK), TRANS-POR, Fundo para o Desenvolvimento do Ensino Avançado e da Investigaçào em Sistemas de Transportes (P), Economics Department, University of Linköping (S), Norwegian Institute of Transport Economics TOI (N), Equipo de Investigacion en Economica del Transporte, Universidad de las Palmas de Gran Canaria (E), Institut für Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsforschung, Universität Karlsruhe (D), TRT Trasporti e Territorio SRL (I), EKONO Energy Ltd. (FIN)
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Abstract
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Ziel dieses Projektes war die Untersuchung der heutigen Preissetzungsregeln und -systemen im Verkehrsbereich im Vergleich zu den theoretisch erforderlichen. Im Rahmen von Fallstudien wurden die Auswirkungen einer Anwendung von verbesserten, aber praktisch umsetzbaren Preisregelungen geprüft. Die Untersuchungen im Rahmen von PETS bezogen sich auf die untenstehenden Themenbereiche. Von jedem Themenbereich gibt es einen zusammenpassenden Bericht sowie eine Hauptstudie mit folgenden inhaltlichen Schwerpunkten: · Ein Überblick stellt die bestehenden Preissysteme und die gegenwärtig im Verkehrsbereich angewandten Preissetzungsregeln zusammenfassend dar. Der Überblick umfasst die wichtigsten EU-Länder sowie die Schweiz. · Für die verschiedenen Verkehrssysteme wurden wohlfahrtstheoretisch optimale Preissetzungsregeln hergeleitet. Die Preissetzungsregeln beziehen sich auf den Infrastrukturbereich, auf den Betrieb der Infrastruktur sowie auf externe Kostenbereiche. · Für verschiedene externe Kostenbereiche (Unfälle, Luftverschmutzung, Klimaeffekt, Lärm, Stau) wurde der Stand der Diskussion bei der Ermittlung und Bewertung der externen Kosten wiedergegeben. Zudem wurden die methodischen Grundlagen für die Ableitung spezifischer Werte im Rahmen der Fallstudien bereitgestellt. · Eine theoretische Analyse stellt den Einfluss von Deregulierungsmassnahmen auf die Preise im Verkehrssektor dar. Die theoretischen Ausführungen werden mit ökonometrischen Schätzungen überprüft. · Ein weiterer Schwerpunkt bildete ein Überblick über vollzugsmässige und technische Restriktionen, die bei der Umsetzung von theoretisch optimalen Preissetzungsregeln und -lösungen zu beachten sind. · Die Erkenntnisse aus den theoretischen Arbeiten und den erstellten Überblicken bildeten die Basis für die Ausarbeitung von vier Fallstudien: - Kanal-Tunnel - Alpenquerender Güterverkehr - Nordisches Dreieck - Targus-Flussüberquemng In den Fallstudien wurde ausgehend von verschiedenen Preissetzungsszenarien aufgezeigt, mit welchen Preisänderungen im Verkehrsbereich zu rechnen wäre, wenn die Preissetzungsprinzipien von PETS eingeführt würden. Mit Verkehrsmodellen wurde anschliessend abgeschätzt, welche Auswirkungen eine Umsetzung der theoretischen Konzepte auf das Verkehrsgeschehen hätte.
Der schweizerische Beitrag bezog sich in erster Linie auf die Anwendung der gewonnenen Erkenntnisse in der Fallstudie ,,Alpenquerender Güterverkehr'. Für diesen Verkehr auf Strasse und Schiene wurden vier unterschiedliche Preissetzungsszenarien definiert: - Szenario 1 :Preissetzung gemäss kurzfristigen Grenzkosten - Szenario 2: Preissetzung gemäss kurzfristigen Grenzkosten unter Beachtung einer (finanziellen) Budgetrestriktion, die wie folgt festgelegt wurde: Die Einnahme aus dem Preissetzungsszenario 2 sollen nicht geringer ausfallen als die gegenwärtigen Einnahmen aus dem alpenquerenden Güterverkehr. - Szenario 3: Preissetzung gemäss Durchschnittskosten zur Erreichung der Vollkostendeckung im alpenquerenden Güterverkehr - Szenario 4: Preissetzung gemäss Grenzkosten plus preisliche Zusatzmassnahmen zur Erreichung von Vollkostendeckung, wobei der Strassengüterverkehr den weitaus grösseren Teil dieser Zusatzmassnahmen tragen muss.
Mit einem an der Universität Karlsruhe entwickelten Verkehrsmodell wurden die Auswirkungen der vier Preissetzungsszenarien auf die Routen- und Verkehrsmittelwahl des alpenquerenden Güterverkehrs abgeschätzt. Als Referenzjahr wurde das Jahr 2010 gewählt. Zu jenem Zeitpunkt gilt in der Schweiz die 40-t-Limite für LKW, und die leistungsabhängige Schwerverkehrsabgabe ist eingeführt. Die wichtigsten Ergebnisse aus den Modelldurchläufen sind die folgenden: · Das aus ökonomischer Sicht und bei gegebener Infrastruktur optimale Preissetzungsszenario 1 (Grenzkosten-Preissetzung) führt allein nicht zu einer substantiellen Umlagerung des Strassengüterverkehrs auf die Schiene. · Der hohe Anteil des Schienenverkehrs am gesamten alpenquerenden Güterverkehrs durch die Schweiz wäre durch eine Preissetzung gemäss kurzfristigen Grenzkosten gefährdet. Dies auch darum, weil heutiger Umwegverkehr am Brenner und Mont Blanc auf die Schweizer Korridore zurückfallen würde. · Im Fall von Szenario 4, wo die Bahn auch ihre hohen Infrastrukturkosten selber decken muss, nimmt der Schienenverkehr stark aber. Die Preissetzung nach Durchschnittskosten reduziert die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene in grossem Ausmass. · In allen Fällen muss von den Bahnen verlangt werden, dass sie spürbare Produktivitätsfortschritte erzielen müssen, wenn sie nicht grosse Verkehrsanteile an die Strasse verlieren wollen. · Insgesamt muss der Schluss gezogen werden, dass allein durch eine Preissetzung gemäss den heute herleitbaren Grenzkosten (inkl. Externalitäten) im alpenquerenden Verkehr kein Zustand erreicht wird, welcher den Anforderungen des Alpenschutzartikels entsprechen würde. Zusätzliche Massnahmen sind eine Notwendigkeit.
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