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Forschungsstelle
BASPO
Projektnummer
01-031
Projekttitel
Wissenschaftliche Bearbeitung von ausgewählten Fragestellungen im Bereich Leistungsdiagnostik / Trainingswissenschaftissenschaftliche Bearbeitung von ausgewählten Fragestellungen im Bereich Leistungsdiagnostik / Trainingswissenschaft

Texte zu diesem Projekt

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Schlüsselwörter
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
Sportmedizinische Betreuung
Nutzung künstlicher Höhenbedingungen
Leistungstests im zweiten Lebensjahrzehnt
Nachwuchsförderung
Dopingbekämpfung
Kurzbeschreibung
(Deutsch)
Die Anforderungen an eine optimale sportmedizinische Betreuung werden stetig höher. Zwei Bereiche, in denen grosser Entwicklungsbedarf besteht, sind namentlich die Nutzung sogenannter "künstlicher Höhenbedingungen" sowie reliable Leistungstests im zweiten Lebensjahrzehnt, zur Verbesserung der Nachwuchsförderung.
Projektziele
(Deutsch)
Aufgrund der geographischen Voraussetzungen hat das "klassische" Höhentraining in Ausdauersportarten in der Schweiz als Alpenland an sich eine jahrzehntelange Tradition. In letzter Zeit werden auch neue Höhentrainingsformen wie "Living High - Training Low" diskutiert und die Frage der interindividuell unterschiedlichen Reaktionen auf Höhenreize wieder angegangen. Auch für die Dopingbekämpfung ist das bessere Verständnis der biochemischen und hämatologischen Zusammenhänge und Auswirkungen des "klassischen" Höhentrainings und der Nutzung künstlicher Höhe sehr relevant, werden doch z.B. beim gegenwärtig diskutierten indirekten Nachweis des Missbrauchs von Erythropoietin (EPO) dieselben biochemischen und hämatologischen Parameter bestimmt, welche auch durch das Höhentraining beeinflusst werden.

Anderseits besteht auch in der Schweiz der internationale Trend, den Beginn mit einem sportartspezifischen Leistungstraining in immer früheres (Jugend) Alter vorzuverlegen. Für ein objektives Monitoring der Leistungsentwicklung im Alter von 12 - 18 Jahren fehlt es in praktisch allen Sportarten an geeigneten Methoden und Testverfahren.
Abstract
(Deutsch)
Comparison of two field tests for estimation of the anaerobic threshold
in adolescent top runners



J. Wehrlin, T. Held, B. Marti


Summary

The aim of this study was to determine the validity of the threshold run used by the Swiss Athletic Federation in comparison with the recently developed 4x1000m-running-test, which are both used to estimate the anaerobic threshold (AT). 24 national level junior athletes completed first the 4x1000m-running-test and at the following day the threshold run. In these field tests, the velocity (V) and heart rate (HR) at the AT were estimated based on blood lactate, heart rate and rate of perceived exertion at one running velocity determined by the individual coach (threshold run) and four different running velocities selected by the runners (4x1000m-running-test). The mean VAT at the threshold run was intra-individually 0.35 (± 0.34) km/h lower than the VAT at the 4x1000m-running-test (p<0.001). This difference was higher than 0.5 km/h in only three runners. The HRAT derived from the threshold run was 1.9 (± 2.7) beats/min lower than the one from the 4x1000m-running-test (p<0.001). From a practical point of view, both field tests show very similar estimates of the AT. The 4x1000m-running test additionally provides maximal values and allows a feedback about the training habit and "speed sense" of the athletes. We recommend to use rather the 4x1000m-running-test than the threshold run as a first and exploratory field test in adolescent runners. In principle, it should also be considered to perform an incremental laboratory test with its known advantages for these talented junior athletes.


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Untersuchung über die individuelle "Epo-Response" durch "Living high-training low" beim Herren-Langlaufnationalteam im Hinblick auf die Vorbereitung der OS von Salt Lake City 2002
J. Wehrlin1, M. Vogt2, 3, U. Aune 3, W. Frey3, 4, B. Villiger 3, 5, P. Mullis6, B. Marti1, H. Hoppeler2
1Sportwissenschaftliches Institut, Bundesamt für Sport, 2532 Magglingen; 2Anatomisches Institut der Universität Bern, 3012 Bern; 3Swiss-Ski, 3074 Muri bei Bern; 4SOMC, 8008 Zürich; 5 Medizinisches Zentrum, 7310 Bad Ragaz; 6 Paediatrische Endokrinologie Inselspital, 3010 Bern

Einleitung. Levine, Stray-Gundersen und Chapman(1, 2) haben, im Gegensatz zu anderen(3, 4), mit "Living high-training low" eine Leistungssteigerung Ihrer Eliteathleten erreicht. Nebst dem Unterschied von normobarer und hypobarer Hypoxie und der Aufenthaltsdauer in der Höhe, ist die individuelle Höhenadaptation eine mögliche Erklärung der verschiedenen Resultate. In der retrospektiven Studie von Chapman et al.(5) wurden Athleten aufgrund der Verbesserung ihrer 5000m-Zeit anlässlich eines vier Wochen dauernden "Living high-training low" in "Responder" und "Nonresponder" eingeteilt. Dabei zeigten die "Responder" eine signifikante höhere Zunahme der Erythropoietin (Epo)-Werte nach 30h Höhenexposition. Ziel der vorliegenden Studie war es zu sehen, für welche Athleten es sich in der Vorbereitungsphase der OS von Salt Lake lohnt, in der Höhe zu Wohnen und in tiefen Lagen zu trainieren (d.h. Identifikation von "Respondern" in Bezug auf den EPO-Anstieg; Wohnen auf dem Weissfluhjoch (ca. 2800m ü.M.) - trainieren in Davos (ca. 1500m.ü.M.)).

Material und Methode. Fünf Athleten des Herren-Langlaufnationalteams wohnten während vier Tagen im Höhenhaus in Langis (OW) auf einer natürlichen Höhe von 1440m ü.M. Während 12h pro Tag (20 Uhr bis 8 Uhr) wurde mittels einer Reduktion des Sauerstoffgehaltes der Einatmungsluft eine Wohnhöhe entsprechend 2200m ü.M. (Tag 1-2) und 2800m ü.M. (Tag 3-4) simuliert. Die Athleten trainierten zweimal pro Tag (Vor- und Nachmittags) mit tiefer bis mittlerer Intensität zwischen 800 und 1800m ü.M. Dabei wurde täglich jeweils morgens (Tag 0, 1, 2, 3 und 4), sowie an zwei Tagen abends (Tag 1 und 3) das Epo gemessen. In Anlehnung an Chapman et al.(5) wurden die Athleten aufgrund der nach 24h gemessenen Epo-Werte in "Responders" (>150% des Epo-Ausgangswertes) und in "Nonresponders" (<140% des Epo-Ausgangswertes) eingeteilt. Am Tag 0 sowie am Tag 4 wurden zudem Hämatokritwert (Hct), Hämoglobin (Hb) und Ferritin bestimmt. Unterschiede bezüglich der Ausgangswerte (Tag 0) sowie der Werte der anderen Tage wurden mit dem zweiseitigen gepaarten t-Test bestimmt; Mittelwerte sind ± SD angegeben.

Resultate und Diskussion. Der durchschnittliche Epo-Wert stieg von 11.9 ± 4.1 mU/ml (Tag 0) auf 18.8 ± 3.2 mU/ml (Tag 1) (p=0.001) und sank, nach zwischenzeitlichem Anstieg am Tag 3 (Steigerung der Wohnhöhe auf 2800m), kontinuierlich bis auf 16.1 ± 3.8 mU/ml (Tag 4). Der Hämatokritwert (47.4 ± 3.2 % am Tag 0 und 46.7 ± 3.3 % am Tag 4) sowie der Hämoglobinwert (15.8 ± 1.0 g/dl am Tag 0 und 15.5 ± 1.1 g/dl am Tag 4) blieben unverändert. Das Ferritin sank von von 79 ± 13.6 µg/l (Tag 0) auf 60.4 ± 9.7 µg/l (Tag 4) (p<0.01). Vier Athleten wurden aufgrund der individuellen Epo-Werte als "Responder" und ein Athlet als "Nonresponder" klassifiziert (Figur 1). Dabei zeigte der "Nonresponder" mit einem Hct-Wert von 42.4 % ("Responders" 48.7 ± 1.8 %) und Hb-Wert von 14.2 g/dl ("Responders" 16.23 g/dl) um mehr als drei SD tiefere Werte als die Responder. In seinem Falle müssen weitere Abklärungen bezüglich einer möglicherweise eingeschränkten "Epo-Response" getroffen werden. Aufgrund der weiter erhöhten Übernachtungshöhe am Tag 3 und 4 konnte die Reduktion der Epo-Werte hinausgezögert werden.

Konklusion. Die "Epo-Response" unserer "Responder" sowie die Resultate der Studien von Levine, Stray-Gundersen und Chapman(1, 2, 5) deuten darauf hin, dass die Athleten aufgrund eines drei (vier) Wochen dauernden "Living high-training low" auf "Echthöhe" oder idealerweise in graduell gesteigerter hypobarer Hypoxie durch eine Vergrösserung der "red cell mass" ihre Leistungsfähigkeit in tiefen und moderaten Höhen verbessern würden.

REFERENZEN

1Levine BD and Stray-Gundersen J. "Living high-training low": effect of moderate altitude acclimatization with low-altitude training on performance. J Appl Physiol, 83 (1):102-112, 1997
2Stray-Gundersen J, Chapman RF, Levine BD. "Living high-training low" altitude training improves sea level performance in male and female elite runners. J Appl Physiol, 91 (3):1113-1120, 2001
3Ashenden MJ, Gore CJ, Dobson GP, Hahn AG. "Live high, train low" does not change the total haemoglobin mass of male endurance athletes sleeping at a simulated altitude of 3000m for 23 nights. Eur J Appl Physiol, 80:479-484, 1999
4Ashenden MJ, Gore CJ, Dobson GP, Boston TT, Parisotto R, Emslie KR, Trout GJ, Hahn AG. Simulated moderate altitude elevates serum erythropoietin but does not increase reticulocyte production in well-trained runners. Eur J Appl Physiol, 81:428-435, 2000
5 Chapman RF, Stray-Gundersen J, Levine BD. Individual variation in response to altitude training. J Appl Physiol, 85 (4):1448-1456, 1998