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Forschungsstelle
BAFU
Projektnummer
UTF 757.07.25
Projekttitel
Aufbau zirkulärer Lieferketten

Texte zu diesem Projekt

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Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Ergebnisse gemäss Vertrag
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Projektziele
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
Bauindustrie, Kreislaufwirtschaft, Re-Use-Bauteile, zirkuläre Lieferketten, Urban Mining, Nachhaltigkeit
Kurzbeschreibung
(Deutsch)
Die Bauindustrie gehört zu den grössten Verursachern von Rohstoffverbrauch, Abfall und CO2- Emissionen der Schweiz. Weltweite entfallen 37 % der Treibhausgasemissionen auf die Produktion von Baumaterialien.

Eine konsequente Kreislaufwirtschaft schont nicht nur Ressourcen, sondern kann auch den CO2- Ausstoss der Bauindustrie erheblich verringern. Wiederverwendung in der Praxis umzusetzen ist ein zentraler Schritt hin zur Kreislaufwirtschaft. Dafür braucht es neue Ansätze und Kollaborationen, um zirkuläre Lieferketten zu schaffen.

Die öbu-Initiative „Wiederverwendung in der Bauindustrie“ setzt sich für eine funktionierende Wertschöpfungskette von Re-Use-Bauteilen (Stahlträger, gesägte Betonblöcke und Holztragwerk-Komponenten) ein. Die Etablierung von Re-Use-Bauteilen als anerkannte Produkte in der Bauindustrie ist entscheidend, um die Abhängigkeit von neuen Baumaterialien sowie von energie- und CO2-intensiven Recyclingprodukten zu reduzieren. Das Projekt unterstützt die Branche bei der Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit, die zunehmend auch von der politischen Ebene gefordert wird.

Für Stahlträger wurde in Zusammenarbeit mit EMPA, dem Swiss Safety Center und der Eberhard Bau AG ein Verfahren zur Re-Qualifizierung getestet. Nun soll die Implementierung in der Praxis erfolgen: Die Gewinnung, Ertüchtigung, Rezertifizierung, Lagerung und der Vertrieb des „Re-Use-Stahls“ soll langfristig sichergestellt werden.

Ein ähnliches Vorgehen ist für gesägte Betonblöcke und Re-Use-Holz vorgesehen, wobei teils noch vertiefte Abklärungen notwendig sind. Zudem soll in die Digitalisierung der Re-Use-Abläufe investiert werden, insbesondere weil die sogenannte „urbane Mine“ aus geographisch verstreuten Rückbauprojekten besteht.

Ergebnisse gemäss Vertrag
(Deutsch)

1. Gewährleistung und Mängelhaftung
Die Gewährleistung, einschließlich Mängelhaftung, der Re-Use-Stahlprofile wurde unter Einbezug von Rechts- und Versicherungsexperten geklärt.

2. Oberflächenbehandlung
Die Oberflächenbehandlung der Re-Use-Stahlprofile zur Entfernung unerwünschter Beschichtungen und Korrosionsrückstände wurde hinsichtlich Kostensenkung optimiert.

3. Datenbankintegration
Die Datenbank ecobau (K-BOB) wurde um Re-Use-Stahlprofile ergänzt.

4. Begleitung von Demoprojekten
Die Begleitung von Demoprojekten für den Einsatz von Re-Use-Stahlprofilen wurde erfolgreich durchgeführt, darunter:

  • Gebäude X der SBB in Zürich

  • Rückbau des Busdepots Rankhof in Basel

  • Diverse Projekte von Immobilien Basel

  • Re-Use Beachvolley-Halle Bern in Peccia

5. Lieferkette und Geschäftsmodell
Die Lieferkette von Re-Use-Stahlprofilen ist gefestigt. In Zusammenarbeit mit geeigneten Industriepartnern wurde ein Geschäftsmodell sowie ein Businessplan für die Gründung einer Organisation (Joint Venture, Fachverband oder Firma) ausgearbeitet. Lagerplätze für die Zwischenlagerung der Re-Use-Stahlprofile sind in verschiedenen Kantonen identifiziert und eingerichtet. Die Organisation hat mit dem kommerziellen Vertrieb der Re-Use-Stahlprofile begonnen.

6. Erweiterung der Lieferkette
Die Erweiterung der Lieferkette auf weitere Produktklassen ist geplant. Es wurde ein Umsetzungsplan erstellt, wie die Ergebnisse aus 3.1–3.5 auch für Re-Use-Holz und gesägte Betonblöcke erreicht werden können.

7. Austauschplattform
Eine professionelle Austauschplattform für Re-Use-Bauteile, basierend auf der IT-Infrastruktur von GSI, wurde in Zusammenarbeit mit CIRKLA entwickelt.

Projektziele
(Deutsch)

Mit der öbu-Initiative „Wiederverwendung in der Bauindustrie“ werden zirkuläre Lieferketten für Tragwerkbauteile aus Stahl geschaffen. Für die Etablierung solcher Lieferketten in der Bauindustrie ist sowohl die entsprechende Planung beim Neubau als auch eine effiziente Nutzung der anthropogenen Rohstofflager, bekannt als „Urban Mining“, zentral.

Im Fokus dieses Projektes steht die effiziente Nutzung dieser Lager. Dazu muss der Rückbau entsprechend geplant und das Re-Use-Bauteil auf die neue Baustelle transportiert werden. Besonders im Mittelpunkt steht die Produktegruppe der Stahlprofile sowie die dafür notwendige digitale Infrastruktur. Zusätzlich sollen die Produktegruppen gesägte Betonblöcke und Holztragwerkbauteile untersucht werden.