Der Gebäudepass erfasst alle während der Lebensdauer eines Gebäudes durchgeführten Massnahmen, Dienstleistungen und verbauten Materialien und verknüpft sie mit den verfügbaren Daten zur grauen Energie, Kreislauffähigkeit, dem Produktpass der verbauten Materialien und dessen verfügbaren Informationen und Dokumenten. Damit werden umweltrelevante Daten ausgewiesen, die es z.B. ermöglichen, verbaute Bauteile wieder einer erneuten Nutzung zuzuführen oder eine Übersicht über die verwendeten Baumaterialien und deren Herkunft zu erhalten. Der Gebäudepass verwendet globale, offene GS1 Standards und basiert auf einer offenen Daten-Plattform. Basis ist die eindeutige Identifikation und Erfassung der Bauprodukte nach dem GS1 System. Er besteht aus dem digitalen Dossier und der Materialliste des Gebäudes. Das digitale Dossier ist vertraulich und sammelt alle Dokumente und Dateien, die im Laufe des Lebenszyklus eines Gebäudes anfallen, z.B. Berechnungen, Baubewilligungsverfahren, Bestellscheine, Handwerker-Rechnungen, BIM-Modelle sowie Referenzen zu Grundbuch-Daten. Die Materialliste des Gebäudes enthält die öffentlich zugänglichen Produktdaten, welche durch den digitalen Produktpass (DPP) von jedem Inverkehrbringer eines Produkts zur Verfügung gestellt werden müssen. Ziel des übergeordneten Projektes ist es, einen Gebäudepass für die Schweiz zu entwickeln, welcher die Anforderungen der EU und der schweizerischen Bauprodukte-Gesetzgebung erfüllt. Das vorliegende Teil-Projekt fokussiert sich auf die «Architektur und Plattform» des Gebäudepasses. Als eine der Grundlagen dient der Gebäude-Energiepass des BFE. Das Team besteht aus dem Schweizer Ableger des Vereins GS1 Schweiz als Hauptgesuchsteller sowie Partnern mit Erfahrungen aus der Immobilienbranche (IMUB AG), aus der Entwicklung des Gebäude-Energiepasses (Geoimpact) und aus der Softwareentwicklung (Renuo AG). Für die Entwicklung und den Vertrieb des Gebäudepasses Schweiz soll eine nicht gewinn-orientierte und unabhängige Stiftung mit einer Geschäftsstelle gegründet werden. Deren Stiftungskapital finanziert die Entwicklung des Gebäudepasses.