Kupferfungizide, die mangels wirksamer Alternativen immer noch im grossen Stil in der Landwirtschaft eingesetzt werden, müssen aufgrund ihres ungünstigen Profils dringend ersetzt werden. Es gibt einen Konsens, dass mehrere nachhaltige Alternativen entwickelt und auf den Markt gebracht werden müssen, um das Ziel «Biolandbau ohne Kupfer» erreichen zu können. In diesem Projekt wollen wir neue Bakterien und Pilzstämme identifizieren, welche eine Schutzwirkung gegenüber wichtigen Blattkrankheiten aufweisen, deren Behandlung heute stark von Kupfer abhängig ist (z.B. falscher Mehltau auf Reben oder Apfelschorf, verursacht durch Plasmopara viticola bzw. Venturia inaequalis), Unser Ziel ist es, bis zum Ende des Projektes zwei bis fünf ausgewählte Stämme bis zu einem «Technology Readiness Level» 4 («Technologie validiert im Labormassstab») zu entwickeln, mit dem endgültigen Ziel der Registrierung als Pflanzenschutzmittel in Zusammenarbeit mit einem interessierten Industriepartner (über dieses Projekt hinaus). Wir werden uns dabei auf Stämme fokussieren, welche Metabolite mit antimikrobieller oder Resistenz-induzierender Wirkung produzieren. Wir werden dabei die Nutzung von lebenden Mikroorganismen sowie von isolierten Metaboliten in Betracht ziehen. Um passende Stämme zu identifizieren, werden wir das Mikrobiom von krankheitsunterdrückenden Kompost-Extrakten untersuchen, welche für eine Vielzahl an unbekannten und nicht genutzten Mikroorganismen bekannt sind. In einem  innovativen Ansatz werden wir hierbei klassische Pflanzen-Pathogen Versuche und Mikrobiologie mit modernen molekularen Methoden (Metabarcoding/Biostatistik) und modernster analytischer Chemie kombinieren.