Der Online-Einkauf von Lebensmitteln hat in den letzten 10 Jahren in ganz Europa stetig zugenommen. Eurostat-Daten von 2009 bis 2018 zeigen, dass in Europa der Prozentsatz der Einzelpersonen, die in den vorangegangenen 12 Monaten Lebensmittel «online» gekauft haben, von 5 % auf 15 % gestiegen ist (Eurostat, 2019). Wie ist die Situation in der Schweiz, über welche Online-Kanäle werden welche Lebensmittel in welchen Mengen gehandelt und wie konform sind diese Waren? Es gibt Hinweise darauf, dass Waren, die über den E-Commerce gehandelt werden, häufig nicht den Anforderungen der Lebensmittelgesetzgebung entsprechen und Gegenstand betrügerischer Praktiken sind.
Im Rahmen des koordinierten Überwachungsprogramms, das 2017 von 25 EU-Ländern sowie der Schweiz und Norwegen durchgeführt wurde (Online offered food (2017) - European Commission (europa.eu)), wurde beispielsweise festgestellt, dass auf 1100 überprüften Websites 779 Angebote für nicht zugelassene Produkte zu finden waren. In den meisten Fällen (69%) war der Händler in dem Land ansässig, das von dem Angebot betroffen war, in 20% der Fälle in einem anderen EU-Land und in 15% der Fälle ausserhalb der EU (vor allem in den USA und China).
Fragestellung:
«Onlinehandel: Die amtlichen Kontrollen beziehen auch die Inverkehrbringung mittels Fernkommunikationstechnik bzw. den Onlinehandel ein. Dieser Vertriebskanal ist heute ganz normal, dennoch wissen wir nur wenig darüber und verfügen über keine fundierten Daten zum Markt. Die Fragen dabei sind beispielsweise welche Onlinevertriebskanäle genutzt werden (z.B. Webshop, Plattformen wie Ricardo, Hybride wie Amazon, Social Medial wie facebook oder Instagram), wie diese kategorisiert werden könnten, wie wichtig diese Kanäle für die Inverkehrbringung vom Lebensmittel und Gebrauchsgegenstände sind bzw. welche Produkte in welchem Umfang abgegeben werden, etc. Gestützt auf diese Daten könnte dann auch eine (Risiko)Kategorisierung erfolgen.