| Schlüsselwörter (Deutsch)
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                    Wald, Baum, Dougleisie, Ersetung
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								| Kurzbeschreibung (Deutsch)
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                    Die Douglasie wird in Schweizer Wäldern als vielversprechende Baumart für die Zukunft angesehen. Insbesondere wird sie als Ersatz für die Fichte betrachtet, die aufgrund des Klimawandels rückläufig ist. Die Auswirkungen der Douglasie als Gastbaumart auf die Biodiversität und damit verbundenen Ökosystemprozesse und -dienstleistungen sind jedoch noch unklar und bedürfen weiterer Untersuchungen. Um die Rolle der Douglasie für die  Biomassezersetzung und damit für Nähstoffkreisläufe als Mass für die Ökosystemleistungen zu überprüfen, wurden in dieser Studie Äste und Streu der Douglasie, der Fichte und der Buche in insgesamt 40 Rein- und Mischbeständen dieser Baumarten an 8 Standorten im Mittelland und im Jura ausgebracht. Das gleiche Design wurde zusätzlich auch in Wäldern Deutschlands umgesetzt. Um dabei auch die Biodiversität zu untersuchen, wurden Käfer aus den Ästen ausgezüchtet und Pilz-DNA extrahiert. Die Untersuchungen zeigten Unterschiede bei der Artenzahl, Abundanz und Artengemeinschaften der Käfer zwischen allen drei Baumarten. Dabei wies die Douglasie die geringste Artenzahl und Abundanz auf. Ihre Artengemeinschaft war durch eine Mischung aus generalistischen Arten beider einheimischer Baumarten (Buche und Fichte) gekennzeichnet. Im Gegensatz dazu konnten keine signifikanten Unterschiede in der Pilzdiversität zwischen den Baumarten festgestellt werden. Des Weiteren überlappten die Pilzartengemeinschaften zwischen Douglasien- und Fichtenästen weitestgehend. Dies führte dazu, dass Douglasienäste ebenso gut abgebaut wurden wie die der einheimischen Baumarten. Ebenso verhielt es sich beim Abbau der Nadel- bzw. Laubstreu.
 Signifikante Bestandseffekte traten vorrangig beim Abbau von Holz bzw. Nadel- und Laubstreu auf. Dennoch war die Abbauleistung in allen Beständen weiterhin hoch. Der Standort war für die Artenzusammensetzung der Destruenten (Käfer und Pilze) sowie für die Pilzdiversität und die Zersetzung mitbestimmend. Waldbaulich orientierte Analysen zum Einfluss vom Holzvolumen lebender Bäume und dem Douglasienanteil auf die
 Käferdiversität und -abundanz sowie die Pilzdiversität wiesen keine signifikanten Muster auf.
 Zusammenfassend wurde in dieser Studie festgestellt, dass die Zersetzung als Proxy für die  kosystemleistung bei dem aktuellen Douglasienanteil in Schweizer Wäldern gewährleistet scheint. In kleinflächigen Beständen scheint ein höherer Douglasienanteil auch nicht zu einer abnehmenden Diversität von Käfern und Pilzen zu führen. Allerdings konnte auch gezeigt werden, dass die Douglasie kein Ersatzhabitat für Fichten-assoziierte
 Käferarten darstellt. Douglasienäste bleiben für die meisten Käfer, unabhängig vom Bestandstyp, unattraktiv.
 Eine Win-Win Situation durch das Ersetzen der Fichte durch die Douglasie scheint also unwahrscheinlich. Besonders bei naturnahen Wäldern und Biodiversitätsvorrangsflächen sollte diesbezüglich auf Douglasie verzichtet werden.
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								| Ergebnisse gemäss Vertrag (Deutsch)
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                    Insgesamt wurden 355 der 360 (98.6 %) ausgebrachten Astbündel während des Versuchs wiedergefunden. 5 Stück fielen Sturmschäden, Waldarbeiten oder Sabotage zum Opfer. Weitere Äste wurden durch verlorene Beschriftungen aus der Analyse ausgeschlossen, sodass insgesamt Daten von 1055 Ästen (ca. 350 Astbündel) ausgewertet wurden. Bei den 360 ursprünglich sowie bei den zusätzlich ausgebrachten Streubeuteln gab es erhebliche Verluste durch Beschädigungen von Kleinsäugern und/oder Wildschweinen. Insgesamt konnten 331 ausgebrachte Streubeuel bezüglich Kohlenstoff- und Stickstoffgehalt analysiert werden. Diese wurden mit 30 Referenzproben (10 pro Baumart) am Nullzeitpunkt verglichen. Aus den Schlüpffallen kamen 130 Käferarten (45’514 Individuen - 1 Auszuchtsjahr). Die Käferdaten zu den 132 verbleibenden Astbündeln standen zum Zeitpunkt der Berichtsabgabe noch nicht zur Verfügung. Für die Analysen wurden 78 Arten, die nur einoder zweimal vorkommen (Singletons und Doubletons) aus dem Datensatz entfernt. Abzüglich Orchestes fagi,welcher klar nicht xylobiont ist, wurden somit 51 Arten (45’405 Individuen) aus 219 Astbündeln für die Analysen verwendet. Eine Art kam nur in Douglasienästen, fünf nur in Fichtenästen und eine Art nur in Buchenästen vor. Zwischen 3 und 11 Arten kamen auf zwei Baumarten vor. 28 Arten kamen auf allen drei Baumarten vor. Bei den Pilzen wurden 5’309 OTUs (engl.: Operational taxonomic unit) nachgewiesen. Für die Analysen wurden nur OTUs berücksichtigt die mindestens 5 % der Gesamtreads einer Probe darstellten. Somit flossen 299 OTUs aus denselben 121 Ästen in die Analysen ein. 81 OTUs wurden nur in Douglasienästen, 63 nur in Fichtenästen und 100 nur in Buchenästen nachgewiesen. Zwischen 9 und 19 OTUs wurden in 2 Baumarten nachgewiesen. 14 OTUs kamen auf allen drei Baumarten vor.
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