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Forschungsstelle
BAFU
Projektnummer
WHFF-CH 2020.02
Projekttitel
Nährstoffnachhaltigkeit Buche

Texte zu diesem Projekt

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Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Ergebnisse gemäss Vertrag
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Umsetzung und Anwendungen
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Publikationen / Ergebnisse
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
Nachhaltigkeit, Buche
Kurzbeschreibung
(Deutsch)
Das Projekt liefert Erkenntnisse über die Auswirkungen von unterschiedlich intensiver Holzernte auf den langfristigen
Nährstoffhaushalt eines Standortes. Beispielhaft wird für zwei Waldgebiete auf dem Irchel und in Bülach (Kt Zürich) ein auf
realen Daten basierendes Instrument erarbeitet, mit dessen Hilfe eine Bilanz der Nährstoffe des Waldbestandes erstellt
werden kann. Daran können verschiedene Bewirtschaftungsstrategien gekoppelt und bezüglich der Nährstoffnachhaltigkeit
bewertet werden, so dass im Ergebnis Handlungsempfehlungen stehen. Diese berücksichtigen die verfügbaren Nährstoffe
eines Bestandes und zeigen die daraus resultierenden Folgen für Baumwachstum und Umwelt auf. Das Instrument ist auf
vergleichbaren Standorten in der ganzen Schweiz anwendbar, sofern die räumliche Variabilität nicht sehr gross ist und die
Standortfaktoren vergleichbar sind.
Ergebnisse gemäss Vertrag
(Deutsch)
Die Böden der beiden Untersuchungsgebiete Bülach (Moräne des späten Pleistozäns) und Irchel (Moräne des frühen
Pleistozäns) unterscheiden sich in ihrem Chemismus deutlich. Im Oberboden sind die pH-Werte zwar vergleichbar, jedoch
wird in Bülach an allen Standorten die Kalkgrenze mit dem Bodenprofil erreicht, während dies im Irchel nur an zwei von 5
Standorten der Fall ist. Dadurch sind die Nährstoffausstattung und damit auch die Nährstoffvorräte im Boden in Bülach
besser als in Irchel.
Dies hat jedoch keine bedeutenden Auswirkungen auf die Nährelementgehalte der Baumkompartimente, welche sich
zwischen den beiden Regionen meist nicht signifikant unterscheiden. Ausnahmen bilden die Elemente Kalium und Schwefel,
welche in gewissen Stammholzpartien in Irchel signifikant höher sind als in Bülach sowie das Nährelement Phosphor,
welches in Bülach in praktisch allen Baumkompartimenten in grösseren Konzentrationen vorkommt als in Irchel.
Die durch Holzernte exportierten Nährelementmengen werden vor allem durch die waldbauliche Behandlung
(Durchforstungsintensität) und die Holzerntestrategie beeinflusst. In Bülach werden bei bisher praktizierter Durchforstung
(business as usual) und bei etwas stärkerer Durchforstung etwa gleich viele Nährelementmengen exportiert, während diese
Mengen bei schwächerer Durchforstung tendenziell abnehmen. Im Irchel verhält sich die schwächere Durchforstung gerade
umgekehrt: hier werden mehr Nährstoffe entnommen als mit den andere beiden Durchforstungsstärken, weil ein Teil der
Bestände durch relativ viele Douglasien geprägt ist, welche bei schwächerer Durchforstung im Alter noch bedeutende
Zuwachsleistungen erbringen können. Bei den Holzerntestrategien ergibt sich das zu erwartende Bild: Vollbaumernte
exportiert mehr Nährstoffe als Ernte des Stammholzes mit Astderbholz und dieses mehr als die Ernte von Stammholz.
Bei den Depositionen ergeben sich nur nennenswerte Unterschiede der Stickstoffdeposition. In Bülach werden rund 5
kg/ha/Jahr mehr Stickstoff deponiert als im Irchel.
Werden die Nährelementflüsse für die verschiedenen Durchforstungsstärken und Holzerntestrategien bilanziert ergeben sich
in der Tendenz die positiveren Bilanzen in Bülach, also auf Standorten der jüngeren Moränesedimente. Die Unterschiede
sind aber kaum signifikant, da die Variabilität in den Regionen sehr gross ist. Am deutlichsten zeigt sich dies am Beispiel des
Kalziums. Für die Bilanz dieses Nährelementes spielt die Tiefe der Kalkgrenze eine herausragende Rolle: je höher die
Kalkgrenze im Boden ansteht, desto besser ist der Bestand mit dem Nährelement Ca versorgt, da auch die Nachlieferung
von Ca durch die Verwitterung bedeutend grösser wird. In Bülach variiert die Kalkgrenze zwischen Tiefen von 40 und 195
cm und im Irchel wird die Kalkgrenze nur erreicht, wenn man sich dem Rand des Irchelplateaus nähert, wo die Erosion
wirksam ist und die Kalkgrenze deshalb höher ansteht. Im Innern des Plateaus wurde die Kalkgrenze nirgends erreicht.
Diese grosse Variabilität macht es auch schwierig bis unmöglich, die Resultate dieser Studie zu verallgemeinern und auf
andere Standorte in der Schweiz zu übertragen.
Umsetzung und Anwendungen
(Deutsch)
Der Aspekt der Nährstoffnachhaltigkeit ist ein wichtiger Teil in der ganzen Produktionskette Holz, da die Nährstoffausstattung
der Böden und deren nachhaltige Bewirtschaftung eine optimale und dauernd zur Verfügung stehende Produktionsgrundlage
für Holz bildet. In diesem Sinn ist die Nährstoffnachhaltigkeit ein wichtiger Mosaikstein in der zielorientierten, langfristigen
und effizienten Bereitstellung der geforderten Waldleistungen. Wird der Nährstoffausstattung der Böden Sorge getragen,
trägt dies zu einer Stabilitätserhöhung der Bestände sowie einer grösseren Widerstandskraft gegen äussere, biotische wie
abiotische Einflussgrössen bei.
Die Nährstoffnachhaltigkeit stellt die ökologische Komponente in der vielfach vor allem aus ökonomischer Sicht betrachteten
Produktionskette Holz dar. Die Produktionskette kann nur insofern optimiert und rationalisiert werden, wie die ökologische
Nachhaltigkeit nicht gefährdet ist. Dabei ist die Nachhaltigkeit eine normative Grösse und es ist nicht immer klar, welches
Niveau der Nährstoffausstattung angestrebt wird. Wenn durch die Bewirtschaftung unserer Waldbestände und durch die
Holzernte nur schon der Erhalt der aktuellen Nährstoffausstattung angestrebt wird, dann müssen wir diesbezüglich nicht mit
einer Verschlechterung der Situation rechnen. In diesem Sinn tragen die Abschätzung und die Berücksichtigung der
Nährstoffnachhaltigkeit auch zu einer Optimierung von Prozessen und Produktionsmethoden in der Wald- und Holzwirtschaft
bei.
Publikationen / Ergebnisse
(Deutsch)
Zugehörige Dokumente