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Unité de recherche
OFEV
Numéro de projet
APH 1-23.01
Titre du projet
Econcept_Vergleich Fördermassnahmen Holz energetisch_stofflich

Textes relatifs à ce projet

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CatégorieTexte
Mots-clé
(Allemand)
Holz
Ressource
Förderung
energetische Verwendung
Vergleich
Description succincte
(Allemand)
Die Ressource Holz ist vielseitig einsetzbar und kann sowohl stofflich als auch energetisch genutzt werden. Für eine optimale Verwertung sind der Kaskadenansatz und das Konzept der Kreislaufwirtschaft bedeutsam: dabei soll die Verarbeitung mit jener Nutzung beginnen, welche die höchste Wertschöpfung aufweist, ökologisch den grössten Nutzen stiftet und die grösste Mehrfachverwendung ermöglicht. Entlang der Holzwertschöpfungskette Schweiz ist der Kaskadenansatz bisher nur bedingt umsetzbar. Neben strukturellen Bedingungen beeinflussen auch finanzielle Förderinstrumente in der Wald-, Holz- und Holzenergiewirtschaft die Art der Holzverwendung. Diese Vergleichsstudie stellt die finanziellen Förderungen für die stoffliche und energetische Holzverwendung einander gegenüber. Dabei wurden sowohl Instrumente, welche direkt die Verwendung von Holz fördern, miteinbezogen (z. B. das Gebäudeprogramm) als auch Instrumente, welche ein anderes Hauptziel verfolgen (z. B. Kompensationsprojekte), aber trotzdem einen Einfluss auf die Verwendung von Holz haben. Basierend auf diesem Vergleich wird der mögliche Einfluss der Förderinstrumente auf die Anwendung des Kaskadenansatzes respektive die Kreislauffähigkeit in der Holzverwendung diskutiert.
Für die Analyse wurde die bestehende Förderung der Holzverwendung mit den Instrumenten auf Bundesebene nach ihrer Art (Grundlagen oder Umsetzung) und dem betroffenen Bereich (Wald-, Holz- oder Holzenergiewirtschaft) kategorisiert und analysiert. Zusätzlich wurde die Kantonsebene durch eine Umfrage bei den kantonalen Wald- und Forstämtern miteinbezogen. Untersucht wurde ein Zeitraum von fünf Jahren (2018 bis 2022).
Im untersuchten Zeitraum wurden durchschnittlich knapp 170 Millionen CHF pro Jahr zur Förderung der Holznutzung und -verwendung aufgewendet. Der grösste Teil davon (39 %) floss in die Holzenergiewirtschaft, gefolgt von der Holzwirtschaft (33 %) und der Waldwirt-schaft (28 %). Der überwiegende Teil der Mittel (95 %) floss in umsetzungs- und anwen-dungsorientierte Projekte, der Rest (5 %) in Projekte mit Grundlagencharakter. Auffallend ist die Dominanz von vier Instrumenten, die zusammen über 90 % der gesamten durch-schnittlichen jährlichen Fördersumme ausmachen. Dies sind die Kompensationsprojekte des Projekttyps 9.1, die Programmvereinbarung Wald – Teilprogramm Waldbewirtschaf-tung, die Einspeisevergütung – Biomasse und das Gebäudeprogramm – Wärmeerzeugung Holz.
Die Resultate zeigen eine stärkere finanzielle Förderung der Holzenergiewirtschaft im Ver-gleich zur Holzwirtschaft. Der Unterschied zwischen den durchschnittlichen jährlichen För-dersummen beträgt 10 Millionen CHF respektive 18 %. Daraus lässt sich ableiten, dass die angestrebten Prinzipien der Kaskadennutzung und Kreislaufwirtschaft der Ressourcenpo-litik Holz 2030 zumindest nicht explizit begünstigt werden. Inwieweit eine Behinderung stattfindet, lässt sich anhand der Studie nur bedingt aussagen. Die meisten Instrumente garantieren auch nicht, dass innerhalb eines Anwendungsbereichs eine möglichst hoch-wertige Verwendung von Holz gefördert wird. Im Fall des Energieholzes wäre grundsätzlich die Bereitstellung von Prozesswärme der Erzeugung von Raumwärme vorzuziehen, da die für die Raumwärme benötigte Niedertemperatur-Wärme auch durch andere erneuerbare Energieträger erzeugt werden kann. Im Fall der stofflichen Holzverwendung wiederum wä-ren Einsatzbereiche zu favorisieren, welche eine möglichst einfache Wiederverwendung zulassen und/oder bestehendes Altholz im Kreislauf bewahren.
Die weiterhin nur ansatzweise vorhandene Holzkaskade in der Schweiz ist zumindest teil-weise auch auf strukturelle Probleme zurückzuführen. Darunter fallen insbesondere feh-lende Verarbeitungs- und Lagerkapazitäten sowie unsichere bzw. unstete Absatzmärkte. Diese Probleme können vermutlich nur bedingt durch Förderinstrumente zur stofflichen Holzverwendung gelöst werden. Vielmehr hängen diese angebotsseitig primär mit der Viel-zahl an Waldeigentümer:innen respektive der fragmentierten Waldbewirtschaftung zusam-men. Nachfrageseitig müsste unter anderem die Nachfrage nach Zwischenprodukten sowie Rest- und Altholz gestärkt werden. Bei der energetischen Holzverwendung ist der Effekt von finanziellen Anreizen durch Förderinstrumente aufgrund der geringen Komplexität der Wertschöpfungskette indes ungleich grösser.
Für eine spezifischere Förderung der Holzverwendung gemäss Ressourcenpolitik Holz 2030 bietet sich ein stärker fokussiertes Set an Instrumenten und Kriterien zur gewünsch-ten Förderung der Kaskadennutzung und der Kreislauffähigkeit an. Bei den Instrumenten im Bereich Energieholz bedeutet dies, dass im Einzelfall geprüft werden soll, ob diese mit Blick auf eine allfällige Konkurrenzierung der Holzwirtschaft respektive der Ausschöpfung des Energiepotenzials optimiert werden können. Zudem könnte ein explizites Instrument zur Förderung des Kaskadenansatzes und der Kreislauffähigkeit auf Stufe Umsetzung hel-fen, die stoffliche Holzverwendung zu forcieren und gewisse strukturelle Probleme der Wertschöpfungskette zu überwinden.
Einige der Fördermechanismen befinden sich im Umbruch und die Förderlandschaft wird sich entsprechend verändern. Um die Entwicklung der Förderbeiträge für die energetische und stoffliche Holzverwendung zu beobachten, bietet sich eine periodische Aktualisierung der hier vorliegenden Vergleichsstudie an. Ein kontinuierliches Monitoring ist aufgrund der Heterogenität der Daten aktuell nicht zielführend.
Derzeit werden die totalen durchschnittlichen Fördersummen je Instrument einander ge-genübergestellt. Für eine bessere Vergleichbarkeit und Einordnung in Bezug zur ange-strebten Kaskaden- und Kreislaufnutzung wäre jedoch eine Normierung der Mittel hilfreich. So könnten die Fördermittel ins Verhältnis zur effektiv eingesetzten Menge an Holz im stoff-lichen respektive energetischen Bereich gestellt werden. Allerdings scheint diese Menge aufgrund der möglichen Mehrfachnutzung zumindest aktuell nicht abschliessend bestimm-bar.
Publications / Résultats
(Allemand)
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