Im Rahmen eines Projektes der Scuola universitaria professionale della Svizzera italiana (SUPSI) werden Wildvögel in der Magadino-Ebene beprobt und spezifisch auf bekannte Pathogene wie West Nil Virus und aviäre Influenza untersucht. Parallel dazu wird das Mücken-Vorkommen in diesem Gebiet untersucht mit dem Ziel, die Dynamik und Interaktionen zwischen Mücken und Vögeln besser zu verstehen, sowie deren Einfluss auf die Virus-Übertragung. Die Vögel werden mit einer Sonderbewilligung (Naturschutzgebiet) mit Netzen gefangen und das entnommene Probenmaterial (Choanen und Kloaken-Tupfer, sowie Blutprobe) ist dementsprechend limitiert und sehr wertvoll. Mit spezifischer Diagnostik (PCR, ELISA) kann jedoch nur ein sehr kleiner Teil der potentiell vorhandenen Viren untersucht werden. Damit dieses wertvolle Probenmaterial möglichst effizient und breit ausgenützt werden kann, schlagen wir vor, die Proben mittels NGS unspezifisch auf alle bekannten und speziell auf potentiell zoonotische / von Mücken übertragene Viren zu untersuchen (Virom-Analyse). Diese Resultate würden der Studie des SUPSI zusätzliches Gewicht verleihen und im Sinne der Früherkennung wertvolle Hinweise auf «neue» / unerwartete Viren, die in diesen Vögeln zirkulieren liefern. Dieses Wissen könnte wiederum in zukünftigen Studien gezielt genutzt werden um die Zirkulation von Viren zwischen Vögeln und Mücken (und potentiell Menschen) mittels spezifischer diagnostischer Methoden zu untersuchen.
