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Forschungsstelle
SBFI
Projektnummer
1315002729
Projekttitel
EP Becker DAB-V

Texte zu diesem Projekt

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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
Prof. Dr. Rolf Becker, Universität Bern, Berufsbildungsforschung, DAB-V, Panelstudie, Bildungsentscheidungen beim Übergang von der Schule in den Arbeitsmarkt, Determinanten der Ausbildungswahl und der Berufsbildungschancen
Kurzbeschreibung
(Deutsch)

Hintergrund: DAB-V ist die Folgestudie der bisher im Rahmen der DAB-Panelstudie durchgeführten Erhebungen zum Übergang von der Schule in den Beruf der Schulabgangskohorte des Jahres 2013 in der Deutschschweiz. Die Personen der Zufallsstichprobe werden seit ihrem achten Schuljahr begleitet und wurden bisher in insgesamt zehn Erhebungen prospektiv zu ihrem Ausbildungs- und Berufsverlauf befragt. Mit der Weiterführung des Projektes im Rahmen von DAB-V besteht die Möglichkeit, die Aus- und Weiterbildungssituation – mit besonderem Fokus auf post-sekundären und tertiären Bildungserwerb – hinsichtlich des Erwerbsverlaufs sowie den Returns von Ausbildungen auf dem Arbeitsmarkt bis zum Alter von 30 Jahren detailliert zu untersuchen.

Auf die zunehmende Komplexität individueller Bildungs- und Erwerbsverläufe verweisen verschiedene Studien (z. B. Heinz 2003; Scharenberg et al. 2015; Jacob 2017). Zu dieser Komplexität tragen neben Diskontinuitäten wie Ausbildungsabbrüche, Ausbildungswechsel oder Arbeitslosigkeit auch Mehrfachausbildungen und Berufswechsel bei. Im Jahr 2022 befand sich die Hälfte der Befragten der DAB-Stichprobe noch oder wieder in Aus- oder Weiterbildung, wobei bereits 95% des Samples bis zu diesem Zeitpunkt einen nachobligatorischen Bildungsabschluss erworben haben. Die deskriptiven Kennwerte verweisen einerseits darauf, dass zehn Jahre nach Beendigung der obligatorischen Schulzeit nur eine kleine Minderheit ohne zertifizierenden Abschluss verblieben ist. Andererseits macht der nach wie vor hohe Anteil von Personen in post-sekundären oder tertiären Ausbildungen deutlich, dass der Übergang von der Ausbildung in das Beschäftigungssystem für einen beträchtlichen Teil der befragten Personen einhergeht mit dem Erwerb zusätzlicher Qualifikationen, die vollzeitschulisch oder berufsbegleitend erworben werden und die sowohl mit einer stärkeren Spezialisierung innerhalb eines bestimmten Berufes wie auch mit horizontaler beruflicher Mobilität einhergehen können. Die Weiterführung der DAB-Panelstudie ermöglicht die Untersuchung dieses komplexen und oftmals parallelen verlaufenden Prozesses von Erwerbstätigkeit sowie individuellen Aus- und Weiterbildungsbemühungen im jungen Erwachsenenalter.

Zielsetzung und Forschungsfragen: Mit der DAB-Panelstudie wird aus einer Lebensverlaufsperspektive ein theoriegeleiteter und empirischer Beitrag zur Klärung relevanter Fragestellungen im Bereich der (Berufs-)Bildungs- und Mobilitätsforschung sowie der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung in der Schweiz geleistet, die mit den zurzeit verfügbaren Längsschnittdaten bisher nicht analysiert werden konnten. Im Vordergrund der Längsschnittperspektive stehen die Rekonstruktion von Berufswahlen und Ausbildungsentscheidungen (einschliesslich ihrer sozialen Mechanismen) aus handlungstheoretischer Perspektive. Für diese Prozesse wird in besonderer Weise die Einbettung der Befragten in sich wandelnde soziale Kontexte (Elternhaus, Peers, Region), der regionalen Opportunitätsstrukturen (Industriezweige, Betriebe, regionale Ausbildungsangebote) und der gesellschaftlichen Entwicklung (berufsstruktureller Wandel, Nachfrage nach Qualifikationen, institutionelle Rahmenbedingungen der Berufsausbildung, Bildungserträge diverser Bildungsabschlüsse, wirtschaftliche Rahmenbedingungen) berücksichtigt.

Im Zentrum der Weiterführung der DAB-Panelstudie (DAB-V) stehen erstens Fragen zur Struktur des nachobligatorischen Bildungserwerbs mit besonderem Fokus auf den post-sekundären und tertiären Bildungsverlauf. Neben der fortgesetzten Dokumentation der Realisierung von Bildungsentscheidungen und Bildungsabschlüssen, sind insbesondere diskontinuierliche und nichtlineare Ausbildungsverläufe von Interesse, welche auf Grund von Ausbildungsabbrüchen, Ausbildungswechseln oder Mehrfachausbildungen resultieren und die mit einer Anpassung/Veränderung von Bildungsaspirationen und -absichten einhergehen. Zweitens werden der Arbeitsmarkteintritt, der Erwerbsverlauf sowie die Bildungserträge bis zum Alter von 30 Jahren fokussiert, wobei auch die Wechselwirkung von Ausbildungs- und Berufsverläufen auf die Gesundheit und das subjektive Wohlbefinden von Interesse sind. Bezugnehmend auf den Bildungserwerb und Erwerbsverlauf wird drittens gefragt, welche systematischen Unterschiede bzw. Zusammenhänge hinsichtlich individueller Merkmale und strukturellen Gegebenheiten zu beobachten sind?

Methodisches Vorgehen: Im Zuge der Weiterführung von DAB-V sind insgesamt vier Befragungen geplant, in denen die Zielpersonen im Frühjahr 2025, 2026, 2027 und 2028 mittels standardisiertem Online-Fragebogen über ihren weiteren Ausbildungs- und Berufsverlauf befragt werden. Neben der detaillierten Dokumentation objektiver Informationen, sind dabei vor allem die subjektive Wahrnehmung der individuellen Erwerbs- und Ausbildungssituation sowie intendierte Berufswechsel oder Weiterbildungen der Befragten von Interesse.

Projektziele
(Deutsch)
Die erfolgreiche Durführung der Studie und der Gewinn neuer Erkenntnisse für die Berufsbildungspraxis und -steuerung.