Fussballclubs und Gemeinden in der Schweiz und im Ausland profitieren von der enormen Belastbarkeit von Fussball-Kunstrasenplätzen. Kunstrasen bestehen aus einem Träger, in welchem zuerst Kunststofffasern eingetuftet, das heisst maschinell eingezogen, und dann mit einer Rückenbeschichtung fixiert werden. Früher wurde hauptsächlich "verfüllter" Kunstrasen verbaut. Dabei wird in den Kunstrasen ein Granulat aus einer Vielzahl verschiedener Kunststoffe eingestreut. Diese Füllung sorgt für ein höheres Eigengewicht des Rasens und verhindert Verschiebungen der Rasenfläche wie zum Beispiel Wellenbildungen. Verfüllter Kunstrasenabfall muss in der Schweiz sowie Deutschland und Österreich als Sonderabfall verbrannt werden, weil die Verfüllung teilweise Schwermetalle enthält, insbesondere Zink und Blei. Zudem gelangt ein Teil des Granulats durch Entwässerung, Unterhalt, Aufwirbelung oder Windverfrachtung in die Umwelt und kann so als Mikroplastik Böden und Gewässer belasten und von dort potenziell in die Nahrungskette gelangen.
Die Tisca Tischhauser AG hat einen unverfüllten Kunstrasen entwickelt, welcher gänzlich ohne Granulat auskommt. Der unverfüllte Kunstrasen besteht aus einem Träger, in welchem zwei Arten von Garn eingetuftet werden. Zum einen das zu 100% aus Polyamid (PA) bestehende gekräuselte Garn, welches sich aufgrund der Sortenreinheit besonders gut für eine stoffliche Verwertung eignet, und zum anderen das Glattgarn, welches aus einem Kern aus PA und einem Mantel aus Polyethylen (PE) besteht.
Durch den Verzicht auf Granulat ist der unverfüllte Kunstrasen der Tisca Tischhauser AG kein Sonderabfall und kann potenziell verwertet werden (thermisch und/oder stofflich). Die Firma hat den unverfüllten Kunstrasen in Zusammenarbeit mit der EMPA St. Gallen entwickelt und ist massgeblich daran beteiligt, dass mittlerweile in der Schweiz ca. 50%, der weltweit höchste Anteil an unverfülltem Kunstrasen verwendet wird. Aktuell wird der unverfüllte Kunstrasen nach dem Erreichen seiner Lebensdauer von ca. 10 - 15 Jahren in einer KVA oder einem Zementwerk verbrannt.
Um die ökologischen Aspekte des unverfüllten Kunstrasens weiter zu verbessern soll im vorliegenden Projekt eine teilweise stoffliche Verwertung entwickelt werden.
Das Projekt wurde aufgrund des Beitragsgesuchs vom 16.09.2021 an der Sitzung der Koko UT vom 24.11.2021 genehmigt.