Laut den Gesuchstellern bildet das Tomato Brown Rugose Fruit Virus (ToBRFV) ist eine ernsthafte Bedrohung für den Schweizer Tomaten- und Paprikaanbau. Das RNA-Virus ist wegen seines grossen Schadpotenzials seit Januar 2020 als «potentieller Quarantäneorganismus» geregelt und unterliegt der Melde- und Bekämpfungspflicht. Im 2021 kam es in der Schweiz zum ersten Schadensfall. Im 2022 wurden mehrere Verdachtsproben bei importierten Setzlingen positiv getestet. Aufgrund des grossen Risikos fordern die Tomatenproduzenten die Möglichkeit eines Massentests. Nur der rasche und eindeutige Nachweis des Virus kann die Verbreitung über befallene Setzlinge verhindern.
Das ToViPoRe-Projekt zielt auf zwei Nachweisstrategien ab: 1) die Entwicklung eines spezifischen LAMP Assays für den raschen und kostengünstigen Nachweis von ToBRFV und 2) die Entwicklung einer isothermalen Amplifikationsmethode gekoppelt an die Hochdurchsatz-Sequenziertechnologie mittels Nanoporen. Letztere ermöglicht nicht nur den eindeutigen Nachweis von ToBRFV oder naher verwandten Tobamoviren, sondern auch das parallele Analysieren einer grossen Anzahl Proben. Ein zuverlässiges Diagnosetool für ToBRFV ist unerlässlich. Dafür arbeiten die Antragssteller mit verschiedenen Akteuren aus der Forschung, Branche (VSGP) und dem Vollzug eng zusammen.
Das vorliegende Projekt visiert technologisches Neuland in der Pflanzenkrankheits- und Schädlingsdiagnostik an. Ist das Proof-of-Concept erfolgreich, wird die künftige Diagnostik stark davon profitieren können.