In den Gebirgsländern Schweiz und Österreich ist die Verfügbarkeit von Freiflächen für PV-Anlagen begrenzt, weshalb PV-Anlagen auch als integrierte Lösungen in Gebäuden, Infrastrukturen, Mehrzweckanwendungen und alpinen Regionen installiert werden müssen. PV-Anlagen, die in solchen "unkonventionellen" Umgebungen betrieben werden, müssen anderen und stärkeren Belastungen standhalten als solche, die für großflächige Feldinstallationen in gemäßigten Klimazonen entwickelt wurden. Je nach Anwendung und Umgebungsbedingungen können zusätzliche Belastungen, die über die Grenzen der IEC-Normtests hinausgehen (höhere UV-Belastungen für die alpine Umgebung oder erhöhte thermische Belastungen für BIPV usw.), die Degradation von PV-Modulen beschleunigen. Um die Verbreitung von PV-Systemen in anspruchsvollen Umgebungen zu beschleunigen, müssen belastungsoptimierte Materialien, Komponenten und eine Modularchitektur ausgewählt werden, die den erhöhten Belastungen standhalten und frühzeitige Modulausfälle und unerwartete Leistungsverluste verhindern. Um eine effiziente und schnelle Produktentwicklung zu ermöglichen, sind fortschrittliche Werkzeuge zur frühzeitigen quantitativen Erkennung potenzieller Ausfälle/Degradationsmodi (ausgelöst durch erhöhte Stresseinwirkung) erforderlich. PV-DETECT zielt darauf ab, eine Methode zur frühzeitigen Erkennung von Ausfällen durch fortschrittliche Zuverlässigkeitstests in Kombination mit einer empfindlichen Degradationserkennung zu entwickeln. Diese fortschrittliche Methodik gibt den Herstellern von PV-Modulen ein Werkzeug an die Hand, mit dem sie die Entwicklung von PV-Modulen, die für bestimmte Umweltbedingungen oder Anwendungen ausgelegt sind, um einen Faktor > 3 beschleunigen können (zuverlässigere Ergebnisse in viel kürzerer Testzeit). Die vergleichende Bewertung wird es ermöglichen, die Schwächen spezifischer Modularchitekturen und Stücklistenansätze in einem sehr frühen Stadium (wenige Wochen) der Entwicklungsphase zu identifizieren. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse wird es möglich sein, die Möglichkeiten des Einsatzes neuer Konstruktionen und Materialien zusammenzufassen, um die Widerstandsfähigkeit des Systems gegenüber extremen Stressbedingungen zu erhöhen.