Seit Beginn der COVID-19-Pandemie wurden Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie ergriffen, um diese beispiellose Krise zu bekämpfen. Aufgrund des Szenarios einer sich exponentiell ausbreitenden Epidemie und eines überlasteten Gesundheitssystems schränkte die Schweizer Regierung am 13. März 2020 die Bereitstellung elektiver und nicht dringender medizinischer Leistungen bis zum Ende des Lockdowns im Mai 2020 ein. Während Kinder im Vergleich zu Erwachsenen glücklicherweise nur eine niedrige Morbidität und Mortalität aufweisen, zeigen erste Daten, dass sich Eindämmungsmaßnahmen und die Angst vor Infektionen auf die Inanspruchnahme der pädiatrischen Gesundheitsdienste auswirkten, mit potenziellen kurz- bis langfristigen Gesundheitsrisiken für Kinder und Jugendliche.
Das hier vorliegende Projekt soll die Auswirkungen der pandemischen Lage auf die Inanspruchnahme der pädiatrischen Gesundheitsversorgung in der Schweiz untersuchen und spezifische Unterschiede und Trends während der Pandemie sowie Auswirkungen auf die zukünftige Gesundheitsversorgung in den Blick nehmen. Die Studie wird Einblicke in die Inanspruchnahme pädiatrischer Gesundheitsdienste während der Pandemie liefern, die für das Gesundheitsmanagement nach der Pandemie und für ähnliche zukünftige Umstände relevant sind.
Das Projekt untersucht
- die Inanspruchnahme der pädiatrischen Primärversorgung und Notfallversorgung während der COVID-19-Pandemie, gemessen an der Anzahl der Konsultationen, im Vergleich zur Inanspruchnahme vor der Pandemie?
- altersspezifische Muster in Bezug auf die Nichtinanspruchnahme im Allgemeinen und in Bezug auf Diagnosegruppen, elektive Arzt- oder Notfallbesuche während der COVID-19-Pandemie im Vergleich zur Inanspruchnahme der Gesundheitsversorgung vor der Pandemie in der Primär- oder Tertiärversorgung?
- den Zusammenhang zwischen der Inanspruchnahme der pädiatrischen Versorgung und der Strenge der Eingrenzungsmaßnahmen und dem epidemiologischen Verlauf der Pandemie?
