In der Schweiz darf Pflanzenkohle nur aus unbehandeltem Holz wie zum Beispiel aus dem holzigen Siebüberlauf aus der Kompostierung hergestellt werden. Dieses Material enthält leider fast immer (Mikro)Plastik, das bis jetzt aufwändig von Hand entfernt werden muss oder bis zum zulässigen Grenzwert toleriert wird. In einer UTF-Machbarkeitsstudie (UTF 626.05.20) wurde deshalb untersucht, wie sich die Co-Pyrolyse von Plastik-Verunreinigungen auf das Endprodukt Pflanzenkohle (PK) auswirkt. Es zeigte sich, dass selbst bei 10 – 20 Mal höheren Plastikgehalten, als in der Realität zu erwarten sind, sich keine negativen Auswirkungen auf die PK ergaben. Im vorliegenden Projekt sollen nun die Grundlagen erarbeitet werden für eine optimale Qualitätssicherung von PK, die mittels Pyrolyse aus mit (Mikro)Plastik kontaminiertem Material hergestellt wurde. Die bestehenden Richtlinien und Methoden, z.B. aus dem Kompostbereich, sollen dafür einbezogen werden. Zuerst wird eine Methode zur quantitativen und qualitativen Bestimmung des Plastikgehalts in Biomasse unterschiedlicher Korngrösse und damit zur Charakterisierung dieser Stoffe entwickelt. Anschliessend soll im Labormassstab auf einer existierenden Anlage (PYREKA-Anlage mit 1kg/h Durchsatz) der Einfluss definierter Polymere (u.a. PE, PS, PVC) auf die PK-Qualität, die Plastik-Elimination und die Möglichkeit der PK-Aktivierung für den Einsatz als Aktivkohle im Gewässerschutz untersucht werden. Die Resultate sollen danach im grosstechnischen Versuch auf der Anlage der IWB (Industrielle Werke Basel) verifiziert werden. Anhand der Resultate und der bereits vorhandenen Vorgaben sollen Mindestanforderungen für den Pyrolyse-Prozess und Grenzwerte für Ausgangsmaterial und Endprodukt entwickelt werden.
Das Projekt wurde aufgrund des Beitragsgesuchs vom 26.04.2021 an der Sitzung der Koko UT vom 19.05.2021 genehmigt.