Bei der Erneuerung des Nitratprojektes Niederbipp – Gäu – Olten nach Art. 62a GSchG für die Jahre 2021-2026 wird der Critical Load für das Grundwasser als landwirtschaftliches Ziel zum flächenbezogenen N-Überschuss eingeführt. Um dieses zu erreichen, wird die Landwirtschaft durch eine datenbasierte Düngebedarfsermittlung unterstützt. Die effektive Nitratauswaschung soll gemessen werden. Dieser daten-orientierte Ansatz bedarf einer wissenschaftlichen Begleitung, um die Konzepte einzuführen und offene Fragen der Praxis zu klären. Diese wissenschaftliche Säule zur Erneuerung wird hiermit beantragt.
Ziel ist ein deutlicher Beitrag zum Grundwasserschutz mit sicht- und quantifizierbarer Reduktion der N-Verluste ins Grundwasser im Projektgebiet. Dazu wird im 62a-Projekt eine Reihe von Massnahmen in den sehr unterschiedlichen Betriebssystemen des Acker- und Gemüsebaus eingeführt. In der wissenschaftlichen Begleitung wird eng mit der Beratung und den Betrieben zusammengearbeitet und diese in der Umsetzung unterstützt.
Im Gemüsebau werden erstmalig Massnahmen zur ehrgeizigen Reduktion der N-Düngung eingeführt. Im Ackerbau wird ein Beratungssystem basierend auf der GRUD und dem Feldkalender eingeführt. Alles zielt auf eine bessere N-Ausnutzung.
Hierzu sollen Messungen im Feld, N-Bilanzierungen und Auswertungen zur N-Effizienz nach wissenschaftlichen Prinzipien durchgeführt werden, welche einem systemischen On-Farm-Forschungs-ansatz folgen und praktische Umsetzung, wissenschaftliche Begleitung, Rückkopplung mit Ergebnissen, adaptive Versuchsdesigns vereinen. So entsteht eine relevante Forschung im Gesamtkontext Landwirtschaft, Naturraum und Zuströmbereich regionaler Trinkwasserfassungen.
Der systemische und wirkungsorientierte Ansatz der Forschung hat grundlegende Bedeutung für die Reduktion der Nitratauswaschung im Acker- und Gemüsebau und ist auf andere Regionen übertragbar.