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Forschungsstelle
BLW
Projektnummer
B17.06
Projekttitel
Film Spatenproben von entwässerten Torfböden

Texte zu diesem Projekt

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Kurzbeschreibung
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Publikationen / Ergebnisse
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Erfasste Texte


KategorieText
Kurzbeschreibung
(Deutsch)

Entwässerte Torfböden haben durch die Entwässerung ihre Stütze verloren und sind gesackt. Dies führte zu einem Niveauverlust und zu einer Abnahme der pflanzennutzbaren Gründigkeit. Durch fortschreitenden Boden- und Niveauverlust ist die Bodenfruchtbarkeit massiv beeinträchtigt und die Fruchtfolgeflächen- (FFF-) Qualität damit oft nicht mehr erfüllt. Die Niveauunterschiede zwischen den stabilen Strassen und den gesackten Ackerflächen führen zu steilen Feldein- und -ausfahrten.

Mit der Entwässerung veränderten sich auch der Stickstoff- und der Kohlenstoffhaushalt der Torfböden. Es werden grosse Mengen von organisch gebundenem Stickstoff mineralisiert und als Nitrat ins Kanal- und Grundwasser verfrachtet oder – wie das CO2 – als klimawirksames Gas in Form von Lachgas (N2O) in die Atmosphäre freigesetzt.

Der durch die Torfsackung stark ansteigende Leidensdruck der Landwirte führte zum Verlangen nach Kulturlandaufwertungen. Gemäss geltender Agrarpolitik und Strategie Strukturverbesserungen 2020 fördern Bund und Kanton Projekte zur Kulturlandaufwertung, sofern die Vorhaben ökonomisch und ökologisch sinnvoll sind und es sich um Aufwertungsprojekte von anthropogen beeinträchtigten Böden im FFF-Inventar handelt.

In der Vergangenheit wurden verschiedene Versuche unternommen, organische Schichten vor einer Torfsackung zu schützen. Die Wirkungen dieser Massnahmen wurden im Rahmen einer Erfolgskontrolle 2015 geprüft und umfassend beurteilt. Ziel des Projektes ist es, ein Video mit den erfolgversprechendsten Massnahmen zu erstellen, welches den Landwirten zur Verfügung gestellt wird. Damit haben die Landwirte ein Instrument in der Hand, mit dem sie für sie die besten standortangepassten Massnahmen zur nachhaltigen Nutzung ihrer organischen Böden erzielen können.
Publikationen / Ergebnisse
(Deutsch)

In einer rund 20-minütigen Filmsequenz erfährt der Zuschauer, wie sich die zwei Juragewässerkor­rektionen auf die Torfböden im Grossen Moos ausgewirkt haben. Heute erfüllen diese Böden die Fruchtfolgeflächen(FFF)-Qualität oft nicht mehr. Die sogenannte Torfsackung summierte sich zu deutlichen Boden- und Niveauverlusten, welche die Bodenfruchtbarkeit der landwirtschaftlich in­tensiv genutzten Böden massiv beeinträchtigen. Dem Zuschauer wird anhand von Spatenproben erklärt, mit welchen Massnahmen diese entwässerten und gesackten Torfböden aufgewertet wer­den können. Die Wirkungen der technischen Möglichkeiten – im Film sind dies Übersanden, Über­schütten und Tiefpflügen – wurden im Rahmen einer ETH-Masterarbeit im Sinne einer Erfolgs­kontrolle im Jahr 2015 umfassend beurteilt und im Film nebst den anschaulichen Spatenproben auch graphisch illustriert. Fazit des Films ist, dass mit geeigneten, standortangepassten Mass­nahmen zur Kulturlandaufwertung die Bodenfruchtbarkeit dieser Böden verbessert und langfristig erhalten werden kann. Für das Gelingen der Kulturlandaufwertung ist jedoch eine sorgfältige Folgebewirtschaftung durch den Landwirt matchentscheidend.

Der Film dient sowohl als allgemeines Schulungsprojekt wie auch als Entscheidungshilfe für Landwirte und andere Entscheidungsträger, welche sich mit anthropogen stark veränderten, ent­wässerten Torfböden und deren möglichen Aufwertung mittels technischer Massnahmen aus­einandersetzen und welche Risiken bei einer nicht fachgemäss durchgeführten Kulturlandaufwer­tung oder Folgebewirtschaftung bestehen. Gemäss geltender Agrarpolitik und Strategie Struktur­verbesserungen 2020 von Bund und Kanton Bern können Projekte zur Kulturlandaufwertung von anthropogen beeinträchtigten Böden im FFF-Inventar gefördert, deren FFF-Qualität langfristig ge­sichert und die Produktions- und Regulierungseigenschaften solcher Böden nachhaltig verbessert werden.

Film: https://www.youtube.com/watch?v=tLEde_im0xg