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Forschungsstelle
BLW
Projektnummer
B19.03
Projekttitel
Relay Intercropping

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Projektziele
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Publikationen / Ergebnisse
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
Nicht-chemische Unkrautbekämpfung in ÖLN- und Biolandbau; Anbau einheimische Soja; Ökologische und ökonomische Optimierung Sojaanbau
Schlüsselwörter
(Englisch)
Non-chemical weed control in ÖLN and organic farming; Cultivation of indigenous soy; Ecological and economic optimisation of soy cultivation
Schlüsselwörter
(Französisch)
Désherbage non chimique dans l'agriculture PER et biologique; Culture du soja indigène; Optimisation écologique et économique de la culture du soja
Schlüsselwörter
(Italienisch)
Controllo non chimico delle erbe infestanti in ÖLN e agricoltura biologica; Coltivazione di soia autoctona;Ottimizzazione ecologica ed economica della coltivazione della soia
Kurzbeschreibung
(Deutsch)
Die Änderung der klimatischen Bedingungen mit zunehmender Sommertrockenheit und extremen Niederschlagsereignissen, die Forderung der Bevölkerung nach einer pestizidfreien landwirtschaftlichen Produktion und der Druck zu rationellerer Produktion mit höheren Erträgen bei geringem Hilfsstoffeinsatz erfordern dringend die Weiterentwicklung unserer ackerbaulichen Anbausysteme.
Der Einsatz nachhaltig produzierter Eiweissträger ist ein wichtiges Anliegen von Landwirtschaft, Futtermittelbranche und NGO‘s. Der Inlandanteil von Futtersoja beträgt nur 5%, mit besseren Anbausystemen bestünde ein Potenzial zur Steigerung der einheimischen Produktion. Die Nachfrage nach Schweizer Speisesoja ist hoch, Coop setzt bei Soja für Tofu zu 100% auf Schweizer Bioproduktion. Der Trend in der Ernährung Richtung weniger Fleischkonsum steigert die Bedeutung von Soja als proteinreiches Lebensmittel.
Auf der Suche nach neuen Lösungen ist ein innovativer Landwirt und privater Berater im Bereich Boden/Düngung auf das in Nord- und Südamerika von innovativen Forschenden und Landwirtschaftsbetrieben bereits seit längerem praktizierte Verfahren des „Relay-Intercropping“ gestossen.
Motiviert von den möglichen positiven Effekten sowohl auf die Bodenfruchtbarkeit, die Naturalerträge und auch auf das Einkommen hat er in Eigenregie in der Schweiz erste Tastversuche mit Weizen und Soja angelegt. Diese sollen im Rahmen des vorliegenden Beratungsprojekts auf weitere Betriebe ausgedehnt, Aufzeichnungen zu Hilfsstoffeinsatz, Naturalerträgen und Einkommen geführt und zusammen mit den Erfahrungen der Landwirte ausgewertet und daraus Schlüsse für den breiteren Einsatz des Verfahrens auf Schweizer Ackerbaubetrieben gezogen werden.
Projektziele
(Deutsch)
Ziele des Projekts
Auf 4-6 ÖLN-, IP- und Biobetrieben resp. auf 2-6 ha LN wird der Anbau von Getreide und Soja in Mischkultur nach dem RI-Verfahren in der Praxis getestet. Die Erfahrungen und Ergebnisse werden ausgewertet und das System darauf basierend weiter entwickelt. Faktoren, welche dazu beitragen, das ökonomische und ökologische Potenzial des Mischanbaus von Getreide und Soja nach dem RI-Verfahren auszuloten, werden erkannt und gezielt optimiert.
Fragen, Anliegen
1. Sind Winterweizen und Soja mit dem Anbausystem des RI bezüglich Naturalertrag und ökonomischem Ertrag (Deckungsbeitrag) pro ha gegenüber dem herkömmlichen Anbau von Winterweizen und Soja ebenbürtig? Dies auf verschiedenen Bodentypen und bei verschiedenen Reihenabständen.
2. Welche technischen Erfahrungen machen die beteiligten Landwirte mit dem Anbau von Weizen und Soja im RI-Verfahren: Verfügbarkeit entsprechender Sämaschinen? Sind innovative Lohnunternehmer da, die nach den Prinzipien des RI ansäen und ernten können und wollen?
3. Welche agronomischen Erfahrungen machen die beteiligten Landwirte: Einfluss von Weizen und Sojasorten? Optimaler Einsaattermin für Soja? Verunkrautung? Rolle des Lichteinfalls / der geografischen Ausrichtung des bepflanzten Schlages? Krankheits- und Schädlingsbefall? Der Witterung generell? Wirkung auf den Boden aus Sicht der Praktiker?
4. Welche administrativen Hürden sind zu bewältigen: z.B. z.B. korrekte Angabe von RI-Kulturen bei der Betriebsstrukturerhebung und in der Suisse-Bilanz
5. Gibt es Unterschiede bei der Anwendung des RI auf ÖLN- und Bio-Betrieben? Wenn ja, inwiefern?
Publikationen / Ergebnisse
(Deutsch)
Die Änderung der klimatischen Bedingungen mit zunehmender Sommertrockenheit und extremen Niederschlagsereignissen, die Forderung der Bevölkerung nach einer pestizidfreien landwirtschaftlichen Produktion und der Druck zu rationellerer Produktion mit höheren Erträgen bei geringem Hilfsstoffeinsatz erfordern dringend die Weiterentwicklung unserer ackerbaulichen Anbausysteme.
Auf der Suche nach neuen Lösungen haben je vier ÖLN- und vier Bio-Betriebe zwischen 2019 und 2022 Wintergetreide und Soja im Rahmen eines Beratungsprojekts im Relay-Intercropping-Verfahren (RI) angebaut. An drei Standorten wurden begleitet von drei Institutionen (HAFL, Fachstelle Boden Kanton BE, Strickhof) dazu fünf Tast- und ein Kleinparzellenversuch mit dem RI-Anbausystem durchgeführt.
Die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Projekt sind:
• Der RI-Anbau ist technisch anspruchsvoll, aber machbar. Die Spurabstimmung von der Saat der beiden Kulturen bis zur Ernte ist entscheidend; motivierte Lohnunternehmen sind jedoch bereit mitzuwirken.
• Befriedigende Sojaerträge sind auch im RI-Verfahren nur an Gunststandorten erreichbar.
• Das Potenzial für höhere Flächenerträge bei geringerem Hilfsmitteleinsatz ist mit dem RI-Verfahren vorhanden.
• Zwei Testjahre sind für griffige Erkenntnisse zu wenig, insbesondere, da 2021 ausnehmend nass war und die Mehrheit der Betriebe die Soja nicht einsäen konnte.
Die IG Relay Intercropping ist mit einer erweiterten Trägerschaft daran, einen Projektantrag für ein Ressourcenprojekt «Staffelkulturen» (= deutsche Bezeichnung für Relay Intercropping) zu erarbeiten. So soll dieses vielversprechende ackerbauliche Anbausystem von 2024 bis 2029 praxisnah zur breiten Umsetzungsreife weiterentwickelt werden.