Im Projekt ‚Echtzeit Sporenmonitoring‘ wurde geprüft, ob das für die Pollenmessung bewährte SwisensPoleno- System auch Pilzsporen zuverlässig erkennen kann. Ziel war es, Sporangien von Phytophthora infestans sowie Sporen von Alternaria solani, A. alternata und Fusarium graminearum automatisch zu erfassen und zu bewerten, ob diese Daten zur Verbesserung bestehender Prognosemodelle wie PhytoPRE/FusaProg beitragen können. Durch die Integration von Echtzeitdaten der Sporenkonzentration könnten Pflanzenschutzmassnahmen noch gezielter erfolgen.
Zwischen 2022 und 2024 wurden SwisensPoleno-Geräte sowie klassische Hirst-Fallen an zwei Standorten parallel betrieben. Für die Beobachtung des Krautfäule-Erstbefalls wurden unbehandelte Kartoffelversuchsflächen angelegt. Auf Basis der erhobenen Daten wurden Klassifikationsalgorithmen trainiert, um die entsprechenden Partikelarten automatisch zu identifizieren.
Die Ergebnisse zeigen, dass das SwisensPoleno-System grundsätzlich zur Detektion der Zielsporen fähig ist, jedoch unter variierenden Standortbedingungen und bei niedrigen Konzentrationen Einschränkungen bestehen – insbesondere bei P. infestans. Die zuverlässigsten Erhebungen wurden für Alternaria solani und A. alternata erzielt. Die Integration des neuen Klassifikators für Alternaria in das bestehende SwissPollen Messnetz der MeteoSchweiz würde eine dringende Nachfrage seitens Allergikerinnen und Allergikern sowie Allergologen befriedigen.
Das Projekt zeigte, dass die Entwicklung der Klassifikatoren aufgrund der Variabilität der Sporen (Reife/Form) und Epidemiestärke herausfordernd ist. Für eine breite Anwendung müssten technische Herausforderungen wie Klassifikator-Genauigkeit, Erfassungsgrenzen bei niedrigen Konzentrationen und Standortwahl weiter optimiert werden.