Die Emissionen von Stickstoff (N) der Schweizer Landwirtschaft führen zu starken Umweltbelastungen. Viele der Massnahmen um N-Emissionen zu reduzieren sind mit hohen Kosten verbunden. Als Begin-of-Pipe-Massnahme kann die emissionsarme Fütterung schnell und kosteneffizient Gegensteuer leisten. Dem Milchvieh, als wichtigstem landwirtschaftlichem Ammoniak- und Treibhausgas(THG)-Emittenten der Schweiz, kommt bei der Reduktion von N-Verlusten und THG hohe Bedeutung zu. Der Milchharnstoffwert (MHW) ist ein anerkannter Indikator für N-Verluste (insb. Ammoniak). Dieser Wert wird bei milchabliefernden Betrieben im Rahmen der öffentlich-rechtlichen Tankmilchprüfung zweimal pro Monat erhoben. Aufgrund der hohen jahrzeitlichen und regionalen Schwankungen wird dem Indikator MHW mit 20 bis 30 mg/dl Milch viel Spielraum eingeräumt. Dadurch fehlt den Landwirtinnen und Landwirten eine präzisere Orientierung, ob ihr aktueller MHW und somit die Fütterung in einem emissionsarmen Bereich liegt.