Um die Treibhausgasemissionen weltweit zu reduzieren, müssen Alternativen zu fossilen Kraftstoffen entwickelt und genutzt werden. Neben der E Mobilität und der Nutzung von Kraftstoffen aus Biomasse besteht die Möglichkeit, synthetische Kraftstoffe für den Personen- und Güterverkehr zu nutzen. Erneuerbar hergestellte synthetische Kraftstoffe ("E-Fuel" oder "Power-to-X") ersetzen fossiles Benzin, Diesel und Kerosin. Diese Kraftstoffe können flüssig ("Power-to-Liquid"; z. B. Methanol oder synthetisches Kerosin) oder gasförmig ("Power-to-Gas"; Wasserstoff, Methan) sein. Das Hauptziel des AMF-Task 64 besteht darin, durch einen internationalen Austausch Erkenntnisse über E-Fuels zu gewinnen. Der enge Dialog zwischen AMF-Task 64 und Bioenergy TCP hat gezeigt, dass E-Fuels in Kombination mit Biofuels betrachtet werden sollten. Die beiden unterschiedlichen Herstellungsverfahren konkurrieren nicht, sondern ergänzen sich gegenseitig. Da Biofuels in der Regel billiger hergestellt werden können als E-Fuels, werden E-Fuels eingesetzt, wenn die Ressourcen für Biofuels nicht ausreichen. Es gibt bereits einige Technologien zur Herstellung von E-Fuels, die einen hohen technologischen Reifegrad (TRL) aufweisen. Doch selbst wenn einzelne Technologien einen hohen TRL-Wert haben, kann der TRL-Wert bei der Kombination in einer Gesamtanlage niedriger sein. Daher muss bei der Analyse des Reifegrads einer Technologie der gesamte Produktionsprozess berücksichtigt werden. E-Fuels werden für den Einsatz in Sektoren diskutiert, die schwer zu elektrifizieren sind. Dazu gehören die internationale Schifffahrt, die Luftfahrt und die Industrie. Die Motivation für den Umstieg auf (teurere) erneuerbare Treibstoffe liegt zum einen in den Preisen der verpflichtenden CO2-Zertifikate, zum anderen in Kundenanforderungen, die den Umstieg auf erneuerbare Systeme beschleunigen. Der wichtigste Kostenfaktor bei der Herstellung von E-Fuels ist Wasserstoff, dessen Produktionskosten hauptsächlich von den Strompreisen und den Investitionskosten abhängen. Elektrizität und Wasserstoff sind auch der Schlüssel zu kohlenstoffarmen E-Fuels. Die Analyse zeigt, dass E-Fuels in Kombination mit erneuerbarem Strom und/oder Wasserstoff im Vergleich zu ihren Pendants aus fossilen Brennstoffen erhebliche Vorteile bei der Verringerung der Treibhausgasemissionen bieten.