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Forschungsstelle
EFK
Projektnummer
21402
Projekttitel
Evaluation des Corona-Erwerbsersatzes für Selbständigerwerbende

Texte zu diesem Projekt

 DeutschFranzösischItalienischEnglisch
Schlüsselwörter
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Kurzbeschreibung
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Untersuchte staatliche Massnahme
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Gesetzliche Grundlage der Wirksamkeitsüberprüfung
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Executive summary/ Handlungsempfehlung
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Erfasste Texte


KategorieText
Schlüsselwörter
(Deutsch)
Corona-Erwerbsersatzentschädigung (CEE) für Selbständigerwerbende, Kurzarbeitsentschädigung (KAE), Arbeitslosenversicherung (ALV)
Kurzbeschreibung
(Deutsch)
Die Corona-Erwerbsersatzentschädigung (CEE) für Selbständigerwerbende wurde vom Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) auf Geheiss des Bundesrates in sehr kurzer Zeit vorbereitet. Ziel der CEE war nicht in erster Linie die Existenzsicherung der SE, sondern die schnelle Hilfe. Im Sinne eines Ausgleiches sollten auch die SE Unterstützung erhalten, nachdem für Arbeitnehmende der Anspruch auf Kurzarbeitsentschädigung (KAE) im Rahmen der Arbeitslosenversicherung (ALV) gewährt wurde.
Untersuchte staatliche Massnahme
(Deutsch)
Zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der Covid-19-Epidemie hat der Bundesrat innert kürzester Zeit sehr umfangreiche finanzielle Hilfspakete zu Verfügung gestellt. Eine dieser Massnahmen ist die Corona-Erwerbsersatzentschädigung (CEE) für Selbständigerwerbende.
Gesetzliche Grundlage der Wirksamkeitsüberprüfung
(Deutsch)
Finanzkontrollgesetz (FKG, SR 614.0)
Executive summary/ Handlungsempfehlung
(Deutsch)

Zur Abfederung der wirtschaftlichen Folgen der COVID-19-Pandemie haben Bundesrat und Parlament umfangreiche finanzielle Hilfspakete zu Verfügung gestellt, darunter die Corona-Erwerbsausfallentschädigung (CEE). Zwischen März 2020 und Oktober 2021 hat der Bund CEE-Leistungen im Umfang von 3,5 Milliarden Franken, davon 2,6 Milliarden an Selbständigerwerbende, ausbezahlt. Es war das erste Mal überhaupt, dass der Bund Selbständigerwerbende in einer wirtschaftlichen Notsituation finanziell unterstützt.

Die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) hat bereits während der Umsetzung damit begonnen, die Konzeption und Wirkung der CEE zu evaluieren, mit dem Ziel im Hinblick auf künftige wirtschaftliche Krisensituationen Anpassungen zu empfehlen. Die Evaluation beschränkte sich dabei auf die CEE-Leistungen in Höhe von rund 3 Milliarden Franken, die aufgrund betrieblicher Einschränkungen an Geschäftsführende ausbezahlt wurden. Um ein klares Bild der Auswirkungen zu erhalten, fokussierten die Analysen auf sechs ausgewählte, stark betroffene Branchen.

Die Evaluation zeichnet ein generell positives Bild der CEE in Bezug auf deren Konzeption und Wirkung zugunsten der von den Corona-Massnahmen betroffenen Selbständigerwerbenden und Arbeitnehmenden in arbeitgeberähnlicher Stellung. Provisorische Referenzen für Anspruch und Bemessung, individuell unterschiedlich Betroffene und eine schwache Koordination mit anderen Finanzhilfen haben jedoch zu Ungleichbehandlungen geführt.

Wahl des Mechanismus des Erwerbsersatzes zweckmässig

Die CEE stellte eine schnelle Finanzhilfe für Selbständigerwerbende dar, die unverschuldet ihre Erwerbstätigkeit einstellen oder einschränken mussten. Die Nutzung des bereits bestehenden Instruments des Erwerbsersatzes hat sich dabei als zweckmässig erwiesen, weil die Zielgruppe im System der Alters- und Hinterlassenenversicherung erfasst ist und ein leistungsfähiger Auszahlungsmechanismus genutzt werden konnte.

Die Zielgenauigkeit der CEE kann als gut bezeichnet werden, sowohl während der Phase des Notrechts zwischen März und September 2020 als auch später während des Covid-19-Gesetzes. Aus den Analysen geht hervor, dass die CEE vorwiegend an stark von den Corona-Massnahmen Betroffene in stark belasteten Branchen geflossen sind. Die CEE wurde von einer grossen Mehrheit der Beziehenden als hilfreich bewertet und für viele hatte sie sogar eine existenzerhaltende Wirkung.

Ein wichtiges Element in der Umsetzung war die laufende Anpassung der Leistung, insbesondere in zwei Phasen. Unter dem bundesrätlichen Notrecht war der Zugang zur CEE für die meisten grosszügig geregelt, vor allem nach dem Lockdown im Sommer 2020, wo trotz vorübergehender Normalisierung der Geschäftstätigkeit in vielen Bereichen weiterhin CEE in vollem Umfang ausbezahlt wurde. Unter dem Covid-19-Gesetz wurde der Anspruch eingeschränkt. Gesuchsteller mussten eine festgelegte Umsatzeinbusse geltend machen.

Besserstellung von zwangsgeschlossenen gegenüber indirekt betroffenen Betrieben rückblickend nicht angemessen

Während des Notrechts wurden Selbständigerwerbende, deren Betrieb zwangsgeschlossen wurde, zum Teil bevorteilt gegenüber jenen, deren Geschäft offenbleiben konnte, aber aufgrund fehlender Kundschaft trotzdem grosse oder totale Umsatzeinbussen erlitten. Letztere, sogenannte Härtefälle, hatten nur Anspruch auf CEE, wenn ihr AHV-pflichtiges Jahreseinkommen 2019 zwischen 10 000 und 90 000 Franken lag. Rückblickend erscheint diese Ungleichbehandlung nicht angemessen, weil zwangsgeschlossene Betriebe durch die Corona-Massnahmen nicht notwendigerweise stärker betroffen waren als Härtefälle.

Die EFK konnte das Ausmass der wirtschaftlich stark betroffenen, aber von der CEE ausgeschlossen Härtefälle nicht quantifizieren. Unter dem Covid-19-Gesetz fiel diese Ungleichbehandlung durch Aufhebung der Anspruchsschwelle von 90 000 Franken teilweise weg. Die EFK empfiehlt, künftig die Ansprüche nach Möglichkeit anhand der effektiven wirtschaftlichen Beeinträchtigung der Geschäftstätigkeit und nicht daran, ob ein Betrieb aufgrund behördlicher Anordnung zwangsgeschlossen ist oder nicht, zu beurteilen.

Provisorische Bemessungsgrundlage für die CEE als konzeptionelle Schwachstelle

Die CEE wurde auf Basis des provisorischen AHV-pflichtigen Jahreseinkommens 2019 festgelegt. Die EFK beurteilt diese Grundlage sowohl als Anspruchskriterium als auch für die Bemessung der Höhe der CEE generell als grösste Schwachstelle der CEE, weil es sich hierbei um eine individuell geschätzte Referenz handelt. Die EFK ist zum Schluss gekommen, dass das spätere, von der Steuerverwaltung verfügte Jahreseinkommen 2019 die bessere Bemessungsrundlage darstellt. Erhebungen des Bundesamts für Statistik für 2018 lassen darauf schliessen, dass in bis zu einem Drittel der Fälle die provisorisch deklarierten AHV-Jahreseinkommen zu hoch sein könnten im Vergleich zur späteren definitiven Veranlagung. Bei zu tief deklarierten AHV-Einkommen konnten CEE-Beziehende zeitweise eine Korrektur nach der definitiven Veranlagung verlangen, umgekehrt wurde jedoch keine Rückforderung gestellt.

Die EFK empfiehlt dem Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV), künftige ausserordentliche Finanzhilfen an Selbständigerwerbende so vorzusehen, dass sie sowohl dem Anspruch auf schnelle finanzielle Hilfeleistung in der Not als auch auf eine einheitlich festgelegte Bemessungsgrundlage gerecht werden, beispielsweise mittels Akontozahlungen und nachträglicher Verrechnung mit dem definitiv veranlagten AHV-Jahreseinkommen.

CEE zur Unterstützung von Arbeitnehmenden in arbeitgeberähnlicher Stellung überprüfen

Mit Inkrafttreten des Covid-19-Gesetzes Mitte September 2020 hatten auch alle von den Corona-Massnahmen betroffenen Arbeitnehmenden in arbeitgeberähnlicher Stellung Anspruch auf CEE. Deren umfangreiche Bezüge haben seither jene der Selbständigerwerbenden überstiegen. Die EFK stellt sich die Frage, ob CEE für diese Bezügergruppe die beste Wahl war. Eine Unterstützung wäre auch über das System der Arbeitslosen­versicherung (ALV) denkbar gewesen, weil diese Personen auch ALV-Beiträge leisten.

Die EFK empfiehlt dem BSV, innerhalb der nächsten zwei Jahren eine Bilanz der Konzeption der CEE zu ziehen, um für künftige vergleichbare Krisensituationen Unterstützungsmassnahmen zugunsten von Selbständigerwerbenden mit den gemachten Erfahrungen zu konsolidieren.
Executive summary/ Handlungsempfehlung
(Englisch)

In order to cushion the economic consequences of the COVID-19 pandemic, the Federal Council and Parliament made extensive financial aid packages available, including the COVID-19 loss of earnings compensation (CLEC). Between March 2020 and October 2021, the Confederation paid out CLEC benefits totaling CHF 3.5 billion, of which CHF 2.6 billion went to self-employed individuals. This was the first time ever that the Confederation provided financial support to self-employed individuals in an economic emergency.

The Swiss Federal Audit Office (SFAO) began evaluating the concept and impact of CLEC during its implementation, with the aim of recommending adjustments in the event of future economic crises. The evaluation was limited to CLEC benefits of around CHF 3 billion that were paid out to business managers due to operational constraints. In order to obtain a clear picture of the effects, the analyses focused on six selected sectors that were severely affected.

The evaluation paints a generally positive picture of CLEC in terms of its design and favourable impact on the self-employed and employees in employer-like positions affected by the COVID-19 measures. However, provisional guidelines for entitlement and assessment, the differing impact on the individuals affected and poor coordination with other types of financial assistance led to unequal treatment.

Appropriate choice of the loss of earnings compensation mechanism

CLEC provided rapid financial assistance for self-employed individuals who, through no fault of their own, had to cease or reduce their gainful employment. The use of the existing loss of earnings compensation instrument proved appropriate because the target group was already registered in the old-age and survivors' insurance system and it was possible to make use of an efficient payment mechanism.

It can be said that CLEC was well targeted, both during the emergency law phase that was in place between March and September 2020 and later under the COVID-19 Act. The analyses showed that CLEC was mainly granted to people who were severely affected by the COVID-19 measures in sectors that were under a lot of strain. CLEC was judged to be helpful by a large majority of recipients, and for many it even secured their existence.

An important element in the implementation were the ongoing adjustments to the compensation, especially in two phases. Under the Federal Council's emergency law, access to CLEC was generous for most, especially after the lockdown in summer 2020, when CLEC continued to be paid in full despite a temporary normalisation of business activities in many areas. Under the COVID-19 Act, eligibility was restricted; applicants had to show a specified loss of revenue.

In retrospect, preferential treatment of businesses that were forced to close compared to those that were indirectly affected was not appropriate

Under the emergency law, some self-employed individuals whose businesses were forced to close were given preferential treatment compared to those whose businesses could remain open but still suffered large or total losses in turnover due to a lack of customers. The latter, so-called hardship cases, were only entitled to CLEC if their annual income subject to AHV contributions in 2019 was between CHF 10,000 and CHF 90,000. In retrospect, this unequal treatment does not seem appropriate because businesses that were forced to close were not necessarily more severely affected by the COVID-19 measures than hardship cases.

The SFAO was not able to quantify the amount of hardship cases that were strongly affected economically but excluded from CLEC. Under the COVID-19 Act, this unequal treatment was partially eliminated by lifting the entitlement threshold of CHF 90,000. The SFAO recommends that in future, wherever possible, entitlement should be assessed according to the effective economic impairment to the business activity and not according to whether or not a business is compulsorily closed due to an official order.

Provisional assessment basis for CLEC represents a conceptual weakness

CLEC was determined on the basis of 2019 provisional annual income subject to AHV contributions. The SFAO considered this basis to be the main weakness of CLEC, both as a criterion for entitlement and for assessing the amount of CLEC in general. This is because it is an individually estimated reference. The SFAO found that the 2019 annual taxable income as calculated by the tax authorities was a better basis for assessment. Surveys by the Federal Statistical Office for 2018 suggest that in up to a third of cases, the provisionally declared AHV annual income could be too high compared to the later definitive assessment. In the case of under-declared AHV income, CLEC recipients were occasionally able to request a correction after the definitive assessment; conversely, however, no claims for repayment were made.

The SFAO recommended that the Federal Social Insurance Office (FSIO) provide for future extraordinary financial assistance to self-employed individuals in such a way that they meet both the requirement for rapid financial assistance in emergency situations and for a uniformly defined assessment basis, for example by means of advance payments with subsequent offsetting against the definitively assessed AHV annual income.

CLEC as a support mechanism for workers in an employer-like position needs reviewing

When the COVID-19 Act came into force in mid-September 2020, all employees in employer-like positions affected by the COVID-19 measures were also entitled to CLEC. Since then, the substantial payments made to these employees have exceeded those made to self-employed individuals. The SFAO questions whether CLEC was the best choice for this group of recipients. Support would also have been conceivable using the unemployment insurance (ALV) system, because these individuals also pay ALV contributions.

The SFAO recommends that the FSIO, based on the experience gained, review the design of CLEC within the next two years in order to consolidate support measures for self-employed individuals for comparable crisis situations in the future.
Executive summary/ Handlungsempfehlung
(Französisch)

Afin d’atténuer les conséquences économiques de la pandémie de COVID-19, le Conseil fédéral et le Parlement ont débloqué d’importants programmes d’aide financière, notamment l’allocation pour perte de gain COVID-19 (APG COVID-19). Entre mars 2020 et octobre 2021, la Confédération a versé des APG COVID-19 à hauteur de 3,5 milliards de francs, dont 2,6 milliards à des personnes indépendantes. C’était la première fois qu’elle soutenait financièrement les indépendants dans une situation d’urgence économique.

Le Contrôle fédéral des finances (CDF) a commencé à évaluer la conception et l’impact de l’APG COVID-19 pendant leur mise en œuvre, dans le but de recommander des ajustements en cas de futures situations de crise économique. L’évaluation s’est limitée aux APG d’un montant de quelque 3 milliards de francs qui ont été versées aux chefs d’entreprises soumis à des contraintes opérationnelles. Afin de se faire une idée précise de l’impact, les analyses se sont concentrées sur six secteurs fortement touchés.

L’évaluation dresse un tableau globalement positif de l’APG COVID-19 en ce qui concerne leur conception et leur impact pour les indépendants ou les salariés ayant une position similaire de celle d’un employeur, touchés par les mesures sanitaires. Cependant, les critères provisoires pour l’octroi et le montant de l’APG, les différences entre les situations individuelles et la faible coordination avec les autres aides financières ont donné lieu à des inégalités de traitement.

Choix approprié du mécanisme de l’allocation pour perte de gain

L’APG COVID-19 constituait une aide financière rapide pour les indépendants qui ont dû interrompre ou restreindre leur activité sans faute de leur part. L’utilisation de l’instrument existant de l’allocation pour perte de gain s’est révélé adéquat, car le groupe cible est enregistré dans le système de l’assurance-vieillesse et survivants et un mécanisme de paiement efficace a pu être utilisé.

Le ciblage de l’APG COVID-19 peut être qualifié de bon, tant durant la phase de droit de nécessité entre mars et septembre 2020 que plus tard, alors que la loi COVID-19 était en vigueur. Les analyses montrent que ce sont principalement les personnes fortement touchées par les mesures sanitaires dans les branches très affectées qui ont bénéficié de l’APG COVID-19. L’APG a été jugée utile par une grande majorité des bénéficiaires et pour beaucoup, elle avait même été essentielle à leur subsistance.

Un aspect important de la mise en œuvre a été l’adaptation continue de la prestation, réalisée essentiellement en deux phases. Sous le droit de nécessité du Conseil fédéral, l’accès à l’APG était réglementé de manière généreuse pour la plupart, en particulier après le confinement de l’été 2020, où, malgré une normalisation temporaire des activités commerciales dans de nombreux domaines, les APG COVID-19 ont continué à être versées dans leur intégralité. Sous la loi COVID-19, le droit aux prestations a été restreint. Les personnes déposant une demande devaient faire état d’une perte de chiffre d’affaires définie.

Rétrospectivement, favoriser les entreprises forcées de fermer par rapport à celles indirectement touchées n’était pas pertinent

Durant le droit de nécessité, les indépendants forcés de fermer leur entreprise ont en partie été avantagés par rapport à ceux dont les commerces ont pu rester ouverts, mais qui ont tout de même vu leur chiffre d’affaires chuter, voire se réduire à zéro, en raison de l’absence de clientèle. Ces derniers, dits cas de rigueur, n’avaient droit à l’APG COVID-19 que si leur revenu annuel soumis à l’AVS se situait entre 10 000 et 90 000 francs en 2019. Rétrospectivement, cette inégalité de traitement ne semble pas appropriée, car les commerces forcés de fermer n’ont pas nécessairement été plus touchés par les mesures sanitaires que les cas de rigueur.

Le CDF n’a pas pu quantifier l’ampleur des cas de rigueur fortement touchés sur le plan économique mais exclus de l’APG COVID-19. Sous la loi COVID-19, cette inégalité de traitement a été en partie supprimée en raison de la suppression du plafond de 90 000 francs. Le CDF recommande qu’à l’avenir, si possible, les prestations soient évaluées selon le préjudice économique effectif de l’activité commerciale et non sur la base de la fermeture imposée d’une entreprise sur décision des autorités.

La base de calcul provisoire de l’APG COVID-19, point faible du système

L’APG COVID-19 a été fixée sur la base du revenu annuel 2019 provisoire soumis à l’AVS. Le CDF considère ce critère comme le principal point faible de l’APG COVID-19, tant comme base d’octroi que pour définir le montant de l’APG COVID-19 en général, car il s’agit d’une référence estimée individuellement. Il est arrivé à la conclusion que le revenu annuel 2019, déterminé ultérieurement par l’administration fiscale, constituait une meilleure base de calcul. Les enquêtes de l’Office fédéral de la statistique pour 2018 suggèrent que, dans un tiers des cas, les revenus annuels AVS déclarés provisoirement pourraient être trop élevés par rapport à la taxation définitive ultérieure. En cas de revenus AVS sous-déclarés, les bénéficiaires de l’APG COVID-19 ont parfois pu demander une correction après la taxation définitive, inversement, aucune demande de remboursement n’a été formulée.

Le CDF recommande à l’Office fédéral des assurances sociales (OFAS) de prévoir à l’avenir des aides financières extraordinaires pour les indépendants de manière à répondre à la fois au droit à une aide financière rapide en cas de besoin et à une base de calcul fixée de manière uniforme, par exemple au moyen d’acomptes ou d’une facturation ultérieure avec la taxation définitive du revenu annuel AVS.

Contrôler les APG COVID-19 pour aider les salariés avec un statut proche de celui d’un employeur

Avec l’entrée en vigueur de la loi COVID-19 à la mi-septembre 2020, tous les salariés concernés par les mesures sanitaires et occupant une position similaire à celle d’un employeur avaient droit à l’APG COVID-19. Depuis, les importants montants qui leur ont été versés ont dépassé ceux alloués aux indépendants. Le CDF se demande si l’APG COVID-19 était la meilleure option pour ce groupe de bénéficiaires. Un soutien aurait également été envisageable par l’intermédiaire de l’assurance-chômage (AC), étant donné que ces personnes paient des contributions AC.

Le CDF recommande à l’OFAS d’établir un bilan de la conception de l’APG COVID-19 d’ici deux ans afin de consolider, en prévision de crises similaires et sur la base des expériences faites, les mesures de soutien en faveur des indépendants.
Executive summary/ Handlungsempfehlung
(Italienisch)

Per arginare le conseguenze economiche della pandemia da coronavirus, il Consiglio federale e il Parlamento hanno erogato ingenti aiuti finanziari, tra cui l’indennità di perdita di guadagno per il COVID-19 (IPG COVID-19). Tra marzo 2020 e ottobre 2021 la Confederazione ha versato prestazioni IPG COVID-19 per un totale di 3,5 miliardi di franchi, di cui 2,6 miliardi a favore dei lavoratori indipendenti. È stata la prima volta che la Confederazione ha fornito un sostegno finanziario ai lavoratori indipendenti in una situazione di emergenza economica.

Il Controllo federale delle finanze (CDF) ha avviato la valutazione delle modalità e dell’efficacia dell’IPG COVID-19 già durante la fase di attuazione, allo scopo di formulare raccomandazioni per eventuali crisi economiche future. La valutazione si è limitata alle prestazioni IPG-COVID 19, pari a un importo di circa 3 miliardi di franchi, erogate ai dirigenti di imprese che hanno subito danni economici legati a limitazioni della loro attività. Per ottenere un quadro chiaro degli effetti delle prestazioni versate, le analisi si sono concentrate su sei settori fortemente colpiti.

Nel complesso, la valutazione dell’IPG COVID-19 è positiva in termini di modalità ed efficacia per i lavoratori indipendenti e le persone in una posizione assimilabile a quella di un datore di lavoro, che sono stati interessati dai provvedimenti COVID-19. Tuttavia, i dati di riferimento provvisori utilizzati per determinare il diritto e l’importo dell’IPG COVID-19, le diverse situazioni degli interessati e lo scarso coordinamento con gli altri aiuti finanziari hanno portato a disparità di trattamento.

La scelta del meccanismo IPG COVID-19 è adeguata

L’IPG COVID-19 si è rilevata un aiuto finanziario rapido per i lavoratori indipendenti che hanno dovuto interrompere o limitare la loro attività lucrativa senza alcuna colpa. La scelta di ricorrere a uno strumento esistente per indennizzare la perdita di guadagno si è rilevata adeguata, poiché il gruppo dei destinatari era già registrato nel sistema dell’assicurazione per la vecchiaia e per i superstiti ed è quindi stato possibile adottare un meccanismo di pagamento efficace.

L’efficacia dell’IPG COVID-19 può essere considerata buona sia durante la fase del diritto di necessità tra marzo e settembre 2020 sia successivamente, quando la legge COVID-19 era in vigore. Dalle analisi emerge che l’IPG COVID-19 è stata versata prevalentemente a persone che operano in settori economici fortemente gravati e che quindi sono state particolarmente interessate dai provvedimenti adottati per far fronte all’epidemia di COVID-19. La maggior parte dei beneficiari ha giudicato utile l’IPG COVID-19 e molti di loro l’hanno addirittura considerata essenziale per il loro sostentamento.

Un elemento importante dell’attuazione dell’IPG COVID-19 è stato l’adeguamento continuo della prestazione, in particolare in due fasi distinte. Durante l’applicazione del diritto di necessità emanato dal Consiglio federale, i criteri di accesso all’IPG COVID-19 erano generosi per la maggior parte delle persone, soprattutto al termine del confinamento nell’estate 2020. Infatti, sebbene abbiano potuto riprendere temporaneamente la loro normale attività commerciale, molte aziende hanno continuato a percepire l’intera IPG COVID-19. Con l’entrata in vigore della legge COVID-19, il diritto alle prestazioni è stato limitato. I richiedenti hanno dovuto dimostrare di aver subito una diminuzione della cifra d’affari definita per legge.

Retrospettivamente, non è stato opportuno avvantaggiare le aziende obbligate a chiudere rispetto a quelle colpite indirettamente

Durante l’applicazione del diritto di necessità, i lavoratori indipendenti obbligati a chiudere la propria attività sono stati in parte avvantaggiati rispetto a quelli che hanno potuto continuare a esercitarla, ma che hanno comunque subito un calo ingente o totale della cifra d’affari a causa della mancanza di clienti. Questi ultimi, i cosiddetti casi di rigore, potevano far valere il loro diritto all’IPG COVID-19 solo se nel 2019 avevano conseguito un reddito annuo soggetto all’AVS tra i 10 000 e i 90 000 franchi. Retrospettivamente, questa disparità di trattamento non sembra opportuna, poiché le aziende costrette a chiudere non sono state necessariamente interessate in misura maggiore dai provvedimenti COVID-19 rispetto alle aziende considerate casi di rigore.

Il CDF non è stato in grado di quantificare le aziende gravemente colpite dal punto di vista economico, ma escluse dall’IPG COVID-19. Con la legge COVID-19, questa disparità di trattamento è stata parzialmente eliminata, perché è stata soppressa la soglia di 90 000 franchi. Il CDF raccomanda che in futuro il diritto all’IPG COVID-19 sia valutato, nel limite del possibile, in funzione del danno economico effettivamente subito dall’azienda e non in base al fatto che un’azienda sia stata o meno costretta a chiudere su ordine delle autorità.

La base di calcolo provvisoria dell’IPG COVID-19 è un punto debole del sistema

L’IPG COVID-19 è stata calcolata sulla base del reddito annuo provvisorio soggetto all’AVS, conseguito nel 2019. Il CDF ritiene che questo criterio, applicato sia per determinare il diritto all’IPG COVID-19 che per calcolare l’importo della stessa sia in generale il principale punto debole del sistema, poiché si tratta di un dato di riferimento stimato individualmente. Il CDF è giunto alla conclusione che il reddito annuo 2019 imponibile, calcolato successivamente dalle amministrazioni fiscali, costituisce una base di calcolo migliore. Le rilevazioni dell’Ufficio federale di statistica per il 2018 fanno presumere che in un terzo dei casi il reddito annuo AVS dichiarato provvisoriamente potrebbe essere troppo elevato rispetto alla tassazione definitiva. Nei casi in cui il reddito AVS dichiarato era troppo basso, le persone che hanno percepito l’IPG COVID-19 hanno in parte potuto richiedere una correzione dopo la tassazione definitiva. Al contrario, però, non è stato chiesto alcun rimborso delle indennità pagate in eccesso.

Il CDF ha formulato due raccomandazioni all’attenzione dell’Ufficio federale delle assicurazioni sociali (UFAS) per le modalità future degli aiuti finanziari straordinari a favore dei lavoratori indipendenti. D’un canto, questi aiuti devono essere impostati in modo da soddisfare l’esigenza di un rapido sostegno finanziario in situazioni di emergenza. D’altro canto, l’importo dell’indennità deve essere determinato secondo una base di calcolo uniforme, ad esempio, mediante il versamento di acconti e la successiva compensazione non appena è disponibile la tassazione definitiva del reddito annuo AVS.

Esaminare l’efficacia dell’IPG COVID-19 per le persone in una posizione assimilabile a quella di un datore di lavoro

Con l’entrata in vigore della legge COVID-19 a metà settembre 2020, il diritto all’IPG COVID-19 è stato esteso a tutte le persone interessate dai provvedimenti COVID-19 la cui posizione è assimilabile a quella di un datore di lavoro. Da allora, gli ingenti importi erogati a queste persone hanno superato quelli versati ai lavoratori indipendenti. Il CDF si chiede se l’IPG COVID-19 sia stato lo strumento più appropriato per questo gruppo di beneficiari. Il sostegno sarebbe stato possibile anche attraverso l’assicurazione contro la disoccupazione (AD), dato che queste persone pagano i contributi AD.

Il CDF raccomanda all’UFAS di stilare un bilancio delle modalità dell’IPG COVID-19 entro i prossimi due anni, al fine di utilizzare l’esperienza acquisita per consolidare le misure di sostegno a favore dei lavoratori dipendenti in caso di future crisi simili.
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(Deutsch)
Deutsch (Zusammenfassungen auf Französisch, Italienisch, Englisch)