Einmal-Täglich-Melken (ETM) auf Alpen mit eigener Milchverarbeitung

• Forschungsstelle: BLW
• Projektnummer: B16.14

Kurzbeschreibung (Französisch)

Einmal-Täglich-Melken, in der Schweiz bisher verboten, ist international in weidebetonten Milchproduktionssystemen eine arbeitswirtschaftlich interessante Alternative, um bei knapper Arbeit, Futtermangel oder weit entfernten Weiden Tier und Mensch zu entlasten. Auf der Alp Albin im Kanton Graubünden wurden während vier Sommern ab Mitte August von durchschnittlich 85 gealpten Kühen die noch laktierenden rund 55 Kühe in einem Versuch statt zweimal nur einmal täglich gemolken. Darüber hinaus wurden auch Erkenntnisse gewonnen, wie sich das eingeschränkte Melkregimes auf dem Heimbetrieb umsetzen lässt.

Publikationen / Ergebnisse (Französisch)

Die Milchmenge pro Kuh reduzierte sich mit der Umstellung auf Einmal-Täglich-Melken (ETM) wie erwartet deutlich, wurde aber durch höhere Milchinhaltsstoffe und eine bessere Ausbeute bei der Herstellung von Käse und Butter zum Teil kompensiert. Die Energieversorgung der Kühe im diesbezüglich kritischen Spätsommer verbesserte sich mit ETM deutlich. Die einzelnen Tiere reagierten sehr unterschiedlich auf die Umstellung. Auf der Alp ist mit ETM das Nachmittagsmelken dem Morgenmelken vorzuziehen. Bei der optischen und analytischen Beurteilung der Käse konnte kein Einfluss des Melkregimes auf die Qualität nachgewiesen werden. Den Einfluss von ETM auf den Körperzustand und das Tierwohl beurteilen die Landwirte mehrheitlich positiv; bei der Eignung der Einzeltiere für ETM verlangen aber die Milchleistung und das Laktationsstadium besondere Aufmerksamkeit.