Der Entwurf der Linienführung wird in der Schweiz in mehreren VSS-Normen geregelt, wobei diese auf dem Geschwindigkeitsmodell, welches in der Norm VSS-40 080b festgelegt ist, basieren.
Obwohl das Geschwindigkeitsmodell ein anerkanntes und fundiertes Entwurfsmodell und eine wesentliche Grundlage der Trassierung darstellt, ist es heute in verschiedener Hinsicht problem-behaftet. Die Problematik liegt u.a. in der Kopplung der max. Projektierungsgeschwindigkeit an die Tempolimite und in der Tatsache, dass die zur Konstruktion des Geschwindigkeitsdiagramms ge-troffenen Annahmen hinsichtlich der Geschwindigkeitsanpassung zwischen den Kurven häufig nicht mehr zutreffen. Zudem wird in der Praxis oft auf die Anwendung des Geschwindigkeitsdiagramms verzichtet, da viele Projektierende die Konstruktion als zu aufwendig, die Auswertung als zu schwie-rig erachten. Mit der Forschung soll die Frage beantwortet werden, ob das Geschwindigkeitsmodell inkl. seiner Umsetzung im Geschwindigkeitsdiagramm im Interesse einer zielgerichteten Anwendung und einfacheren Handhabung aktualisiert resp. weiterentwickelt werden kann, oder ob es durch ein vereinfachtes und dennoch fundiertes Modell ersetzt werden muss. Die Forschung liefert entweder die Normungsgrundlagen für die Revision der VSS-40080b resp. Grundlagen für die Erarbeitung einer neuen Norm. Bei grundlegender Änderung des Modells werden die Auswirkungen auf andere Projektierungsnormen aufgezeigt und Vorschläge für deren Revision unterbreitet.