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Research unit
SFAO
Project number
20542
Project title
Evaluation des Einsatzes der Dienstpflichtigen von Armee, Zivilschutz und Zivildienst im Rahmen der COVID-19-Krise

Texts for this project

 GermanFrenchItalianEnglish
Key words
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Short description
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Public policy examined
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Legal basis for the evaluation
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Executive summary/ Recommendation
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Inserted texts


CategoryText
Key words
(German)
COVID-19-Pandemie, Dienstpflichtige, Armee, Zivilschutz, Zivildienst, Gesundheitswesen, Koordination
Short description
(German)
Voraussetzungen für einen effektiven und effizienten Einsatz der Dienstpflichtigen; Zweckmässigkeit und Koordination der Gesuchsprüfungsprozesse auf Bundesebene für Einsätze von Armeeangehörigen und Zivildienstleistenden; Unterschiede zwischen den Kantonen bezüglich des Umfangs und des Einsatzes von Dienstpflichtigen aus den drei Instrumenten; Kostenvergleich zwischen den Instrumenten und mit Alternativen.
Public policy examined
(German)
Einsätze von Dienstpflichtigen der Armee, des Zivilschutzes und des Zivildienstes im Rahmen der COVID-19-Pandemie zur Unterstützung des zivilen Gesundheitswesens sowie die Koordination dieser Einsätze.
Legal basis for the evaluation
(German)
Finanzkontrollgesetz (FKG, SR 614.0)
Executive summary/ Recommendation
(German)

Während der COVID-19-Pandemie kamen gleichzeitig Dienstpflichtige der Armee, des Zivilschutzes und des Zivildienstes zum Einsatz. Diese unterstützten auf vielfältige Weise insbesondere das Gesundheits- und Sozialwesen. Insgesamt leisteten die Dienstpflichtigen von März 2020 bis Ende Mai 2021 mehr als 800 000 Dienstage. Zu einem grossen Teil handelt es sich um Diensttage, die der Dienstpflicht angerechnet werden können. Während der Armeeeinsatz und die Notlage-Einsätze des Zivildienstes seit Frühling 2021 beendet sind, stehen Angehörige des Zivilschutzes nach wie vor in den Kantonen im Einsatz. Die Erwerbsersatzentschädigungen dieser Einsatztage betragen rund 120 Millionen Franken. Zusätzliche Kosten im Umfang von ca. 20 Millionen Franken kommen auf den Bund zu durch die Entschädigung von Einsatztagen des Zivilschutzes oder über die Erwerbsersatzordnung (EO) hinausgehende Entschädigungszahlungen an die eingesetzten Milizangehörigen.

Die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) hat entschieden, den Einsatz der Dienstpflichtigen während der ersten Welle der COVID-19-Pandemie zu untersuchen, vor allem mit Blick auf die Koordination und die sinnvolle Verwendung der vorhandenen Ressourcen. Während der zweiten Welle kam es zu einem erneuten Einsatz aller drei Instrumente. Die dabei gemachten Erfahrungen hat die EFK mitberücksichtigt. Fallstudien wurden in mehreren Kantonen durchgeführt. Die EFK kommt zum Schluss, dass in der ersten Welle der Pandemie die Koordination auf Bundesebene ungenügend funktioniert hat. Im Laufe der Zeit konnten Verbesserungen erzielt werden. Die Zusammenarbeit muss jedoch verbindlich geklärt werden, damit künftig beim schwierigen und ungewissen Einstieg in eine Krise bessere Voraussetzungen bestehen.

Ungünstige Voraussetzungen für einen gleichzeitigen Einsatz

Die gesetzlichen Grundlagen des Zivilschutzes, der Armee und des Zivildienstes sehen Einsätze in Katastrophen und Notlagen zur Unterstützung der zivilen Behörden vor. Die Instrumente sind jedoch unterschiedlich aufgestellt. Der Zivilschutz ist kantonal organisiert. In der COVID-19-Pandemie bot erstmalig der Bundesrat den Zivilschutz gestützt auf das Bevölkerungs- und Zivilschutzgesetz auf; die operativen Aufgebots- und Einsatzentscheide wurden auf kantonaler Ebene getroffen. Die Armee und der Zivildienst sind Mittel des Bundes, allerdings in unterschiedlichen Departementen angesiedelt. Diese Konstellation erschwert eine einfache und wirksame Koordination.

Die Entscheidungsprozesse auf Bundesebene für Gesuche der zivilen Behörden waren vorgängig nicht genügend klar definiert. Dies führte während der ersten Welle zu Diskussionen über Zuständigkeitsfragen und letztlich zu einer Situation, in der Entscheide für Einsätze der Armee und des Zivildienstes unkoordiniert getroffen wurden. Dies hatte keine gravierenden Folgen, da genügend Dienstpflichtige zur Verfügung standen. Nicht nachvollziehbar ist für die EFK jedoch, dass diesbezüglicher Handlungsbedarf überhaupt noch bestand, obwohl er bereits in der Sicherheitsverbundsübung 2014 aufgezeigt worden war.

Es gab vorgängig kein geteiltes Verständnis über das Subsidiaritätsprinzip, wonach Dienstpflichtige nur dann eingesetzt werden sollen, wenn vor Ort keine anderen Mittel zur Verfügung stehen. Klärungsbedürftig ist, wie die Einhaltung der Subsidiarität bei Zivilschutzeinsätzen sichergestellt werden soll, insbesondere, wenn Zivilschutzangehörige durch den Bundesrat aufgeboten werden. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz hat hier keine wirksame Kontrollfunktion wahrgenommen. Mit zunehmender Dauer der Pandemie übernahm der Zivilschutz zusätzlich langfristige, planbare Aufgaben, etwa im Rahmen von kantonalen Impfstrategien. Diese Tätigkeiten könnten aber auch von privaten Akteuren erbracht werden. Ausserdem empfiehlt die EFK, die eigenständigen Beiträge des Zivildienstes bei Katastrophen und Notlagen klarer darzustellen.

Anfangs ungenügende Bedarfsorientierung bei der Bewilligung von Einsätzen

Der Beginn der COVID-19-Pandemie war von grosser Unsicherheit geprägt, vor allem hinsichtlich der Auswirkungen auf das Gesundheitswesen. Bund und Kantone bereiteten sich auf Worst-Case-Szenarien vor, etwa durch eine breite Mobilisierung der sanitätsdienstlichen Mittel der Armee, durch das nationale Aufgebot des Zivilschutzes oder durch Aufgebote zu Notlage-Einsätzen des Zivildienstes.

Die zivilen Behörden stellten in sehr unterschiedlichen Situationen Gesuche an den Bund. Dabei spielten eine grosse Ungewissheit bezüglich des Verlaufs der Pandemie, aber auch unterschiedliche Vorsichtshaltungen der Kantone und emotionale Faktoren eine Rolle. Zudem existieren finanzielle Fehlanreize, da für Einsatzeinrichtungen und Kantone der Einsatz von Dienstpflichtigen – vor allem im Vergleich zu privaten Alternativen – kaum mit Kosten verbunden ist.

Dieser Konstellation trug die Gesuchsprüfung auf Bundesebene zu Beginn zu wenig Rechnung. Klare Einsatzkriterien sowie zuverlässige Informationen zur Situation vor Ort fehlten während der ersten Welle. Letztlich kam es zu einer grosszügigen Bewilligung von Einsätzen, auch bedingt durch die Ungewissheit zu Beginn der Pandemie. Bei einem schwereren Verlauf, wenn die verfügbaren Mittel nicht mehr ausgereicht hätten, um allen Begehren zu entsprechen, hätte dies zu einer problematischen Situation führen können. In der zweiten Welle liefen sowohl die Koordination zwischen Armee und Zivildienst als auch die Prüfung der Gesuche besser, etwa durch Kriterien bezüglich Subsidiarität. Zu beachten ist, dass der Armeeeinsatz in der zweiten Welle bewusst deutlich kleiner ausfiel.

Handlungsbedarf bei der Vorbereitung auf künftige Ereignisse ernstnehmen

Für künftige Katastrophen und Notlagen, in denen die unterschiedlichen Instrumente zum Einsatz kommen können, gibt es Klärungsbedarf. So übernahm die Armee etwa in der ersten Welle Aufgaben, die teilweise auch vom Zivilschutz oder privaten Akteuren hätten erbracht werden können. Aus Sicht der EFK erfordern die unterschiedlichen Stärken und Schwächen, aber auch vorhandene Überschneidungen bei den Einsatzmöglichkeiten eine verbesserte Krisenvorbereitung und Zusammenarbeit bei künftigen Ereignissen. Die Zusammenarbeit zwischen dem Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport und dem Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung muss dazu besser strukturiert und verbindlich vereinbart werden.
Executive summary/ Recommendation
(English)

During the COVID-19 pandemic, those subject to service in the Armed Forces, civil protection and civilian service were deployed simultaneously. They provided support in numerous ways, especially for healthcare and social services. In total, those subject to service worked more than 800,000 service days between March 2020 and the end of May 2021. Most of these were service days that could be offset against service obligations. Whereas the Armed Forces deployment and the emergency civilian service deployment were completed in spring 2021, members of the civil protection service are still deployed in the cantons. The loss of earnings compensation for these deployment days amounts to around CHF 120 million. In addition, the Confederation is facing costs of approximately CHF 20 million as a result of compensation for civil protection deployment days or compensation over and above the compensation payments to the deployed conscript soldiers for loss of earnings.

The Swiss Federal Audit Office (SFAO) decided to examine the deployment of people subject to service during the first wave of the COVID-19 pandemic, especially as regards the coordination and rational use of the available resources. All three services were deployed again during the second wave. The SFAO took the experience gained into account. Case studies were conducted in several cantons. The SFAO concluded that during the first wave of the pandemic, coordination at federal level did not work sufficiently well. Improvements were achieved over time. However, there must be a binding clarification of cooperation, to ensure more favourable conditions for the difficult and uncertain initial handling of a future crisis.

Unfavourable conditions for simultaneous deployment

The legal bases for civil protection, the Armed Forces and civilian service make provision for their deployment to support the civilian authorities during catastrophes and emergencies. However, the services are structured differently. Civil protection is organised on a cantonal basis. During the COVID-19 pandemic, the Federal Council invoked the Civil Protection and Civil Defence Act for the first time to call up civil protection staff; the operational call-up and deployment decisions were taken at cantonal level. The Armed Forces and the civilian service are both federal resources, but they are located in different departments. This constellation makes simple and effective coordination difficult.

Federal decision-making processes for requests by the civilian authorities were not defined clearly enough in advance. During the first wave, this led to discussions about the division of responsibilities, and ultimately to a situation in which decisions on deploying the Armed Forces and the civilian service were not coordinated. This had no serious consequences as enough people subject to service were available. However, it is not clear to the SFAO why there was still a need for action in this regard, since this had already been demonstrated by the Swiss Security Network exercise back in 2014.

There was no a priori shared understanding of the subsidiarity principle, which states that people subject to service should be deployed only if no other resources are available locally. There is a need to clarify how compliance with subsidiarity should be ensured in civil protection deployments, especially if civil protection staff are called up by the Federal Council. The Federal Office for Civil Protection did not perform any effective checks in this regard. As the pandemic wore on, civil protection staff took on additional, long-term, plannable tasks in connection with cantonal vaccination strategies, for example. However, these activities could also be performed by the private sector. In addition, the SFAO recommends that the civilian service's contribution during catastrophes and emergencies be more clearly defined.

Initially not enough information on needs when authorising deployments

Uncertainty was high at the beginning of the COVID-19 pandemic, mainly with regard to the impact on health services. The Confederation and cantons prepared themselves for worst-case scenarios, for example through the wide-scale mobilisation of the Armed Forces' healthcare resources, the national call-up of civil protection staff and emergency deployments of the civilian service.

The civilian authorities submitted requests to the Confederation in very different situations. A high degree of uncertainty about what course the pandemic would take, different levels of caution among cantons and emotional factors all played a role. Moreover, there are financial disincentives as, for the deployment organisations and cantons, there are virtually no costs associated with the deployment of people subject to service – especially when compared to private alternatives.

This constellation was initially not taken sufficiently into account at federal level during the checking of requests. Clear deployment criteria and reliable information on the local situation were lacking during the first wave. Ultimately, the authorisation of deployments was too generous, also as a result of the uncertainty at the start of the pandemic. If the pandemic had taken a severe turn, with the available resources no longer sufficient to meet all requests, the situation could have become problematic. In the second wave, both the coordination between the Armed Forces and the civilian service and the checking of requests was better, thanks to criteria on subsidiarity, for instance. It should be noted that the deployment of the Armed Forces in the second wave was deliberately scaled down.

The need for action in preparations for future events should be taken seriously

There is a need for clarification as regards future catastrophes and emergencies that might involve the use of the various services. For example, during the first wave the Armed Forces took on some tasks that could also have been performed by civil protection staff or the private sector. In the SFAO's view, the different strengths and weaknesses, and the overlaps existing between the deployment options, demand improved crisis preparation and cooperation in future events. The cooperation between the Federal Department of Defence, Civil Protection and Sport and the Federal Department of Economic Affairs, Education and Research must be better structured and binding agreements reached in that respect.
Executive summary/ Recommendation
(French)

Des personnes astreintes au service militaire, à la protection civile et au service civil ont été engagées simultanément pendant la pandémie de COVID-19. Elles ont apporté leur soutien de diverses manières, notamment dans les domaines de la santé et des services sociaux. Au total, plus de 800 000 jours de service ont été accomplis entre mars 2020 et mai 2021. Ces jours peuvent être décomptés en grande partie sur les jours de service obligatoire. Alors que l’engagement de l’armée et les affectations d’urgence du service civil sont terminés depuis le printemps 2021, des membres de la protection civile continuent d’intervenir dans les cantons. Les indemnités et allocations pour perte de gain versées pour ces jours de service s’élèvent à près de 120 millions de francs. Des coûts supplémentaires de quelque 20 millions de francs incombent à la Confédération en raison de l’indemnisation des jours d’intervention de la protection civile ou des indemnités dépassant le cadre des allocations pour perte de gain versées aux membres des formations de milice engagés.

Le Contrôle fédéral des finances (CDF) a décidé d’examiner l’engagement des personnes astreintes au service pendant la première vague de la pandémie de COVID-19, en particulier eu égard à la coordination et l’affectation judicieuse des ressources disponibles. Les trois instruments ont à nouveau été engagés au cours de la deuxième vague. Le CDF a tenu compte des expériences faites à cette occasion. Des études de cas ont été menées dans plusieurs cantons. Le CDF conclut que la coordination au niveau fédéral a été insuffisante lors de la première vague de la pandémie. Des améliorations ont été apportées par la suite. Toutefois, la collaboration doit être clarifiée de manière contraignante afin d’aborder à l’avenir les difficiles premières étapes d’une crise difficile et incertaine dans de meilleures conditions.

Conditions défavorables pour un engagement simultané

Les bases légales de la protection civile, de l’armée et du service civil prévoient des engagements en cas de catastrophes et de situations d’urgence pour soutenir les autorités civiles. Ces instruments ne sont toutefois pas engagés de la même manière. Les cantons organisent la protection civile. Durant la pandémie de COVID-19, le Conseil fédéral a convoqué pour la première fois la protection civile en se fondant sur la loi fédérale sur la protection de la population et sur la protection civile. Les cantons ont pris les décisions opérationnelles de mise sur pied et d’engagement. L’armée et le service civil sont des ressources de la Confédération, mais rattachées à des départements différents. Cette configuration rend donc difficile une coordination simple et efficace.

Les processus de décision sur le plan fédéral pour les demandes des autorités civiles n’étaient pas assez clairement définis au préalable. Lors de la première vague, cela a donné lieu à des discussions sur les compétences et finalement entraîné une situation dans laquelle les décisions concernant les engagements de l’armée et du service civil ont été prises de manière non coordonnée. Cette situation n’a pas eu de conséquences graves puisque le nombre de personnes astreintes au service était suffisant. Le CDF ne comprend toutefois pas que le problème n’ait pas été résolu alors qu’il avait été identifié lors de l’exercice du Réseau national de sécurité en 2014.

Il n’y a pas eu d’emblée une compréhension commune du principe de subsidiarité selon lequel les personnes astreintes au service ne doivent être engagées que s’il n’y a pas d’autres moyens disponibles sur place. Il est nécessaire de clarifier la manière dont le respect de la subsidiarité doit être assuré lors des engagements de la protection civile, en particulier lorsqu’elle est convoquée par le Conseil fédéral. Dans ce contexte, l’Office fédéral de la protection de la population n’a pas assuré un contrôle efficace. Au fur et à mesure que la pandémie se prolongeait, la protection civile a assumé des tâches supplémentaires à long terme et planifiables, par exemple dans le cadre des stratégies cantonales de vaccination. Cependant, ces activités pourraient aussi être assurées par des acteurs privés. En outre, le CDF recommande de présenter plus clairement les contributions autonomes du service civil en cas de catastrophes et de situations d’urgence.

Orientation initiale insuffisante sur les besoins lors de l’autorisation des engagements

Le début de la pandémie de COVID-19 a été marqué par une grande incertitude, particulièrement en ce qui concerne les répercussions sur le système de santé. La Confédération et les cantons se sont préparés aux scénarios les plus pessimistes, par exemple en mobilisant largement les moyens sanitaires de l’armée, en convoquant la protection civile à l’échelle nationale ou en faisant appel au service civil pour des interventions d’urgence.

Les autorités civiles ont adressé des demandes à la Confédération dans des situations très différentes. Une grande incertitude quant à l’évolution de la pandémie, mais aussi des mesures de précaution variables selon les cantons et divers facteurs émotionnels ont joué un rôle. En outre, il existe des incitations financières indésirables, étant donné que l’engagement de personnes astreintes au service n’entraîne guère de coûts pour les centrales d’engagement et les cantons, surtout en comparaison avec les options privées.

Au début de la crise, l’examen des demandes sur le plan fédéral n’a pas suffisamment tenu compte de cette constellation. Il n’y avait pas de critères d’engagement clairs et d’informations fiables sur la situation sur le terrain pendant la première vague. Les engagements ont finalement été autorisés dans une large mesure, notamment en raison de l’incertitude qui régnait au début de la pandémie. Si la situation s’était aggravée et si les moyens disponibles n’avaient plus suffi à satisfaire toutes les demandes, cela aurait pu devenir problématique. Lors de la deuxième vague, la coordination entre l’armée et le service civil et l’examen des demandes se sont améliorés, notamment par le biais de critères de subsidiarité. Il convient de noter que l’engagement de l’armée a été délibérément et nettement réduit lors de la deuxième vague.

Prendre au sérieux la nécessité d’agir pour se préparer aux événements futurs

Des clarifications sont nécessaires en vue de futures catastrophes et situations d’urgence au cours desquelles différents instruments pourraient être engagés. Ainsi, lors de la première vague, l’armée a assumé des tâches qui auraient pu être partiellement confiées à la protection civile ou à des acteurs privés. Du point de vue du CDF, les différentes forces et faiblesses, mais aussi les chevauchements entre les diverses possibilités d’engagement rendent nécessaire une meilleure préparation aux crises et une meilleure collaboration lors d’événements futurs. La coopération entre le Département fédéral de la défense, de la protection de la population et des sports et le Département fédéral de l’économie, de la formation et de la recherche doit être mieux structurée et faire l’objet d’un accord contraignant.
Executive summary/ Recommendation
(Italian)

Durante la pandemia di COVID-19 sono state impiegate simultaneamente persone soggette all’obbligo di prestare servizio presso l’Esercito, la protezione civile e il servizio civile. Queste persone hanno sostenuto in molti modi i sistemi sanitario e sociale in particolare. Da marzo 2020 a fine maggio 2021 esse hanno prestato complessivamente più di 800 000 giorni di servizio. Si tratta di giorni di servizio che possono essere in gran parte computati nell’obbligo di prestare servizio militare. Mentre l’impiego dell’Esercito e gli impieghi in caso di situazioni d’emergenza del servizio civile sono terminati nella primavera del 2021, i militi della protezione civile continuano a essere attivi nei Cantoni. Le indennità per perdita di guadagno per questi giorni di servizio ammontano a circa 120 milioni di franchi. La Confederazione si assume costi supplementari dell’ordine di circa 20 milioni di franchi, riconducibili alle indennità dei giorni d’impiego della protezione civile o ai versamenti per indennità che superano le indennità per perdita di guadagno versate ai militari di milizia impiegati.

Il Controllo federale delle finanze (CDF) ha deciso di esaminare l’impiego delle persone soggette all’obbligo di prestare servizio durante la prima ondata della pandemia di COVID-19, soprattutto in relazione al coordinamento e all’impiego appropriato delle risorse disponi-bili. Tutte e tre le unità summenzionate sono intervenute di nuovo durante la seconda on-data. Il CDF ha tenuto conto delle esperienze fatte in tale occasione. Sono stati realizzati studi di casi in vari Cantoni. Secondo le conclusioni del CDF, nella prima ondata della pandemia il coordinamento a livello federale non ha funzionato in modo soddisfacente, poi man mano si sono ottenuti miglioramenti. La collaborazione deve tuttavia essere chiarita in modo vincolante, creando presupposti più favorevoli per affrontare lo scoppio di un’eventuale crisi, una fase sempre incerta e complicata.

Presupposti non favorevoli per un impiego simultaneo

Le basi legali vigenti per la protezione civile, l’Esercito e il servizio civile prevedono inter-venti in caso di catastrofe e altre situazioni d’emergenza a supporto delle autorità civili. Queste unità sono però strutturate in maniera differente. L’organizzazione della protezione civile compete ai Cantoni. Durante la pandemia di COVID-19, il Consiglio federale ha chiesto per la prima volta l’intervento della protezione civile in virtù della legge federale sulla protezione della popolazione e sulla protezione civile; le decisioni operative relative alla chiamata in servizio e agli interventi sono state adottate a livello cantonale. L’Esercito e il servizio civile sono unità facenti parte dell’Amministrazione federale, ma sono aggregate a due dipartimenti diversi. Questo dato di fatto ostacola un coordinamento semplice ed efficace In passato i processi decisionali a livello federale concernenti domande delle autorità civili non erano definiti in modo chiaro. Durante la prima ondata della pandemia, questa mancanza di chiarezza è stata all’origine di discussioni sulle competenze e, in ultima analisi, ha generato una situazione per cui le decisioni riguardanti gli impieghi dell’Esercito e del ser-vizio civile sono state prese in modo non coordinato. Ciò non ha avuto conseguenze gravi, visto che le persone soggette all’obbligo del servizio erano disponibili in numero sufficiente. Tuttavia il CDF non si spiega come mai vi fosse ancora necessità di intervenire al riguardo, benché tale necessità fosse emersa già in occasione dell’Esercitazione della Rete integrata Svizzera per la sicurezza del 2014.

Sul principio di sussidiarietà, secondo cui le persone soggette all’obbligo di servizio devono essere impiegate soltanto in assenza di altri mezzi disponibili in loco, non si è mai giunti a un parere condiviso. È necessario chiarire in che modo sia possibile rispettare il principio di sussidiarietà in caso di impieghi della protezione civile, in particolare se i suoi militi vengono chiamati a intervenire dal Consiglio federale. L’Ufficio federale della protezione della popolazione non ha esercitato al riguardo una funzione di controllo efficace. Con il perdurare della pandemia, la protezione civile ha inoltre assunto compiti pianificabili e a lungo ter-mine, ad esempio nel quadro delle strategie cantonali di vaccinazione. Tuttavia, queste attività potrebbero anche essere svolte da operatori privati. Inoltre il CDF raccomanda di rappresentare in maniera più chiara i contributi specifici del servizio civile in caso di catastrofe e altre situazioni d’emergenza.

All’inizio le autorizzazioni degli interventi non erano calibrate sulle esigenze

Lo scoppio della pandemia di COVID-19 è stato caratterizzato da una grande incertezza, soprattutto per quel che concerne le ripercussioni sul sistema sanitario. La Confederazione e i Cantoni si erano preparati agli scenari peggiori, ad esempio mobilitando un gran numero di mezzi sanitari dell’Esercito, chiamando in servizio la protezione civile a livello nazionale o il servizio civile per intervenire in caso di situazioni d’emergenza.

Le autorità civili hanno inoltrato domande alla Confederazione in situazioni molto eterogenee. In questo contesto hanno giocato un ruolo la grande incertezza sull’evolversi della pandemia, ma anche un approccio diverso riguardo ai dispositivi di protezione presso i Can-toni e fattori emotivi. Inoltre ci sono falsi incentivi, perché le strutture e i Cantoni in cui sono intervenute le persone soggette all’obbligo di servizio non devono farsi carico di alcun co-sto, soprattutto al raffronto con le alternative nel settore privato.

All’inizio della crisi, l’esame delle domande a livello federale non ha tenuto sufficiente-mente conto di questa situazione. Durante la prima ondata mancavano criteri d’impiego chiari e delle informazioni affidabili sulla situazione in loco. Alla fine sono stati autorizzati impieghi in ampia misura, anche in considerazione dell’incertezza che dominava all’inizio della pandemia. Se la situazione pandemica fosse degenerata e i mezzi disponibili non fossero stati sufficienti a soddisfare tutte le domande, avrebbero potuto sorgere problemi seri. Durante la seconda ondata, il coordinamento tra l’Esercito e il servizio civile come pure l’esame delle domande sono migliorati, segnatamente grazie a criteri di sussidiarietà. Oc-corre osservare che l’impiego dell’Esercito in tale periodo è stato consapevolmente ridotto di molto.

Prendere sul serio la necessità di intervento per prepararsi a eventi futuri

Sono necessari chiarimenti riguardo al modo di procedere in caso di catastrofi e situazioni d’emergenza future nelle quali potrebbero essere impiegate unità differenti. Nella prima ondata, ad esempio, l’Esercito ha in parte assunto compiti che avrebbero potuto essere svolti anche dalla protezione civile o da operatori privati. Secondo il CDF, la diversità dei punti forti e dei punti deboli nonché le sovrapposizioni esistenti nelle possibilità d’inter-vento richiedono una migliore preparazione alle crisi e una collaborazione al verificarsi di eventi futuri. La collaborazione tra il Dipartimento federale della difesa, della protezione civile e dello sport e il Dipartimento federale dell’economia, della formazione e della ricerca deve essere strutturata meglio e concertata in modo vincolante.
Publication language
(German)
Deutsch (Zusammenfassungen auf Französisch, Italienisch und Englisch)