Kurzbeschreibung
(Deutsch)
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Für die Sicherung und Erhöhung der Weiterbildungsbeteiligung der Bevölkerung spielen die Weiterbildungsanbieter eine zentrale Rolle. Ihre Aufgabe ist es, bedarfsgerechte und passgenaue Lernangebote bereitzustellen, die es der gesamten Bevölkerung ermöglichen, sich das benötigte Wissen und entsprechende Kompetenzen anzueignen. Die Massnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben die Bildungsanbieter schwer getroffen und beeinflussen ihre Leistungserstellung nach wie vor erheblich. Dabei ist völlig unklar, ob und wenn ja, wann die Rückkehr zur «alten» Normalität möglich sein wird, und auch, ob eine solche Rückkehr überhaupt wünschenswert ist. Während aber in vielen gesellschaftlichen Bereichen die Auswirkungen der
Corona-Pandemie umfassend untersucht werden, zum Beispiel auf der Grundlage der SNFSonderausschreibung Coronaviren, trifft dies auf den Weiterbildungsbereich bislang nicht zu. An diesem Desiderat setzt das geplante Forschungsvorhaben an. Es sollen die folgenden drei
Forschungsfragen empirisch untersucht werden:
1. Wie haben sich die Weiterbildungsangebote im Zuge der Corona-Krise verändert?
2. Welche Chancen und Risiken sind mit diesen Veränderungen verbunden, besonders mit Blick auf
die Weiterbildungsbeteiligung?
3. Welche Innovationen zeigen sich im Angebot?
Angesichts der Neuartigkeit der Problemstellung und bislang fehlender wissenschaftlicher Erkenntnisse werden diese Fragen im Rahmen eines qualitativ-explorativen Forschungsdesigns untersucht. In ausgewählten Weiterbildungsinstitutionen werden Angebotsanalysen sowie Gruppendiskussionen und vertiefende Interviews mit Programm- und Angebotsplanenden sowie mit Dozierenden durchgeführt. Ziel ist es, die Anpassungen und Neuentwicklungen von Bildungsangeboten im Zuge der Corona-Krise detailliert zu erfassen sowie erste Erkenntnisse zu möglichen nachhaltigen Transformationen des Weiterbildungsangebots zu gewinnen. Ein zentraler Analysefokus ist dabei die Abschätzung möglicher Folgen der Angebotsentwicklungen für die Beteiligungschancen unterschiedlicher sozialer Gruppen an Weiterbildung. Deshalb werden verschiedene Institutionen, die sich mit ihren Angeboten an unterschiedliche Zielgruppen wenden, untersucht. Der Nutzen der Untersuchung liegt darin, erste vertiefte Erkenntnisse zu den Angebotsentwicklungen in der Weiterbildung im Zuge der Corona-Krise zu generieren. Auf dieser Grundlage ist es erstens möglich, die weiteren Entwicklungen gezielter im Rahmen schriftlicher Befragungen zu quantifizieren und bildungspolitisch im Blick zu behalten. Hierzu werden die Resultate der Studie in die Konzeption der nächsten Anbieterbefragungen des Schweizerischen Verbandes für Weiterbildung (SVEB) eingespeist. Zweitens bietet sich dem SBFI die Möglichkeit, allfällige dysfunktionale Entwicklungen in der Angebotsstruktur frühzeitig zu erkennen und entsprechende Gegenmassnahmen zu ergreifen. Drittens kann ein Beitrag zu einer Idee davon geleistet werden, wie die Weiterbildung in der Zukunft aussieht.
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