Der Betrieb von Wertstoff-Sammelstellen resp. Recyclinghöfen ("Ökihöfe") und Quartiersammel-stellen ist aufwändig. Dies bezieht sich nicht nur auf den Unterhalt, sondern vor allem auch auf die Logistik. Beispielsweise werden häufig Wertstoffsammelgebinde abgeholt, bevor sie voll sind. Problematischer als die Abfuhr nur partiell gefüllter Wertstoffgebinde ist allerdings, wenn diese zu spät abgeholt werden. Überquellende Wertstoffcontainer führen dadurch zu Littering auf dem Ökihof, indem die zu entsorgenden Abfälle neben die Container gestellt werden. Dies wiederum führt zu hygienischen Problemen und zu erhöhtem Arbeitsaufwand. Ein zentrales Element des Projekts ist es also eine Abholung der gefüllten Gebinde "just in time" zu gewährleisten.
Die Wertstoff-Sammelstellen kann man grob in "bewirtschaftete" und "unbewirtschaftete" Sammelstellen unterscheiden. "Bewirtschaftete" Sammelstellen sind mehr oder minder professionell geführte, grosse Ökihöfe. Die weitaus meisten Sammelstellen sind allerdings "unbewirtschaftet". Dies sind vor allem die vielen Quartiersammelstellen, welche kaum professionell bewirtschaftet werden und welche wegen der Nähe zu Wohnquartieren, häufiger Anlass zu Klagen (d.h. überfüllte Container) geben.
Ziel des Projekts ist es die wirtschaftliche, ökologische und soziale Wertschöpfung der etwa 500 "unbewirtschafteten" Recyclinghöfe und 5'000 Quartiersammelstellen mittels Digitalisierung zu erhöhen und ihre Attraktivität für die Kunden zu steigern. Dies durch das Zusammenwirken von innovativen Sensoren, automatisierter Mustererkennung und korrespondierenden Aktoren.
Bisherige Automatisierungsprojekte wie Messungen des Füllstandes der Container wurden nur im beschränktem Rahmen durchgeführt. Das vorliegende Projekt setzt auf neue Technologien «time of flight» (TOF-Imaging), die in dieser Art ein Novum sind.
Das Projekt wurde aufgrund des Beitragsgesuchs vom 26.09.2019 (Beilage 1) an der Sitzung der Koko UT vom 21.11.2019 (Entscheid: Beilage 2) genehmigt.