Glyphosat ist in der Schweiz das am häufigsten verwendete Pflanzenschutzmittel. Durch eine Bewertung von Glyphosat durch die internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) der WHO wurde weltweit eine öffentlich geführte Debatte über dessen krebserregendes Potential ausgelöst.
Als Rückstand in Lebensmitteln aufgenommenes Glyphosat wird wieder über den Urin ausgeschieden. Spuren von Glyphosat lassen sich deshalb in menschlichem Urin nachweisen. Für die Schweiz liegen zur Häufigkeit und der Menge dieser Spuren noch keine belastbaren Daten vor, die von amtlichen Stellen oder anerkannten Forschungsinstitutionen erhoben worden wären. Mit einem Biomonitoring soll deshalb die Hintergrundbelastung der Schweizer Bevölkerung mit Rückständen von Glyphosat bestimmt werden. Hierfür sollen Urinproben untersucht werden, die im Rahmen der Swiss Health Survey (SHeS) Pilotstudie des Bundesamtes für Gesundheit BAG erhoben werden (Projekt 16.019747).
Voraussetzung für eine aussagekräftige Interpretation der Ergebnisse der Urinmessungen im Hinblick auf die ernährungsbedingte Exposition sind Kenntnisse über die Toxikokinetik von Glyphosat. Diesbezügliche Daten sind zwar aus Tierversuchen mit Ratten verfügbar. Vergleichbare Untersuchungen beim Menschen wurden jedoch noch nicht durchgeführt. Deshalb soll in einer Studie mit freiwilligen Probanden die Kinetik der Ausscheidung im Urin nach dem Verzehr von Glyphosat als Rückstand in gewöhnlichen Lebensmitteln bestimmt werden.
